Zukunftsfähige Industrie

Recyceltes Aluminium im Stoffkreislauf

Kennen Sie die Speira GmbH? Nur wenigen Branchenfremden ist das Unternehmen ein Begriff und doch ist es ein „Hidden Champion“ – ein „versteckter Gewinner“. Denn die Grevenbroicher Firma ist eine Vertreterin der starken Aluminium-Industrie im Rheinischen Revier und ein Global Player. Speira produziert unter anderem Aluminium-Bänder für Auto-Karosserien und beliefert alle führenden Automobilhersteller. Auch als Verpackungsmaterial, im Schiffbau oder für Batteriesysteme sind die Produkte des Unternehmens begehrt. Doch die Verfügbarkeit von Aluminium ist begrenzt. Um die Nachfrage langfristig decken zu können, muss recycelt werden. Dafür haben Speira, der Rhein-Kreis Neuss und die RWTH Aachen das Projekt „ALU-Valley 4.0“ ins Leben gerufen. 

© vadymstock – stock.adobe.com (generiert mit KI)

Aluminium ist sehr leicht. Deshalb leistet es in der Automobilindustrie einen wesentlichen Beitrag zur Energieeinsparung. Auch für leichte und effiziente Batterien in Elektroautos ist das Material ideal. Doch Aluminium, beziehungsweise sein Ausgangsmaterial Bauxit, ist eine natürliche Ressource mit begrenztem Vorkommen. Weil die weltweite Nachfrage immer weiter steigt, gewinnt Sekundäraluminium, also recyceltes Aluminium aus Aluminiumschrott, immer mehr an Bedeutung.

Mit dem ALU-Valley 4.0 entsteht ein Innovations- und Anwendungszentrum, in dem Forschung, Wirtschaft und öffentliche Einrichtungen gemeinsam an dem energieeffizienten Umgang mit dem Werkstoff arbeiten. In der engen Vernetzung profitieren die Akteurinnen und Akteure voneinander und können Innovationen effektiv und praxisorientiert vorantreiben. Im Fokus steht die Frage, wie die sehr energieintensive Roh-Aluminium-Produktion nachhaltig transformieren werden können. Das Ziel ist eine effiziente Kreislaufwirtschaft mit nahezu vollständig recycelbarem Rohstoff. Ein weiterer Vorteil: Die Wiederverwertung ist weniger energieaufwändig, im Vergleich zur Herstellung von Primäraluminium können 95 Prozent Energie eingespart und somit Ressourcen geschont werden.

Konzipiert wird das Zentrum als eine Kombination aus Campus, Ausbildungsort, Gründerzentrum und Gewerbegebiet. Die Innovationen, die dort entstehen, sollen einen Modellcharakter entwickeln und auch auf andere Branchen übertragen werden.

Eine Machbarkeitsstudie zum Projekt wurde bereits erfolgreich durchgeführt und hat das Vorhaben in die nächste Phase gebracht.

  • Status: bewilligt

  • Durchführungsort: Rhein-Kreis-Neuss

  • Durchführungszeitrahmen:  05.06.2019 bis 31.03.2020 (Machbarkeitsstudie)

  • Programmlinie: Unternehmen Revier

  • Projektvolumen & Fördervolumen: 86.960 Euro
Weitere Projekte

Steckbrief

Beitrag für Bürgerinnen und Bürger

Erhalt und Entstehung von Arbeitsplätzen

Nutzen für den Wirtschaftsstandort

Erhalt von Wertschöpfung in der Region, Kompetenz- und Kapazitätsausbau, Qualifizierung und Sicherung von Fachkräften

Beitrag zum Klima- und Umweltschutz

Ressourceneffizienz und energiesparende Kreislaufwirtschaft

Themen

Kreislaufwirtschaft, Recycling, Strukturwandel, nachhaltige Wirtschaft

Kontakt

Marcus Temburg
Rhein-Kreis Neuss

02181 601-6100