Grün-blaue Infrastrukturen und Klimaresilienz

Vernetzte Lebensräumen für Tiere und Pflanzen

Wildlebende Tier- und Pflanzenarten können sich nur langfristig etablieren, wenn eine Ausbreitung durch Lebensräume und deren Grenzen hinweg möglich ist. Weil der Mensch das Rheinische Revier stark geprägt hat, sind die Lebensräume vieler Arten nur noch isolierte Inseln in der fragmentierten Kulturlandschaft. Die Ausbreitung von Arten ist daher unmöglich. Um dem entgegenzuwirken, hat das Land NRW eine Konzeption der Naturschutzverbände gefördert, mit der Flächen identifiziert werden, die einen wesentlichen Beitrag zur Vernetzung von Lebensräumen leisten. Ziel ist die Erarbeitung eines strategisch geplanten Netzwerkes verbundener Lebensräume als Grundlage für einen ökologischen Strukturwandel im Rheinischen Revier. 

© Bernd Mehlig

Viele Freiflächen im Rheinischen Revier werden als Bau- und Gewerbegebiete, für die Land- und Forstwirtschaft oder ähnliches genutzt. Dadurch sind die Lebensräume für Tiere und Pflanzen räumlich begrenzt und voneinander isoliert. Durch diese „Verinselung“ haben ansässige Arten es schwer, auf Dauer zu überleben.

Genau hier setzt das Verbundkonzept an, indem es ergänzend zum Biotopverbund des Landes auf die Vernetzungspotentiale im Rheinischen Revier hinweist. Bereits geschützte Flächen, aber auch Flächen, die in Zukunft geschützt werden sollen, werden identifiziert und gesichert; sie ergänzen somit den gesetzlich gesicherten Biotopverbund. Auch die Tagebaulöcher und ihre Umgebung sind Teil des Naturschutzkonzepts.

Perspektivisch sollen Korridore, beispielsweise entlang von Bächen oder Grasstreifen, und sogenannte „Trittsteine“ eine Ausbreitung von Tier- und Pflanzenarten ermöglichen. So entsteht ein großer Verbund aus Biotopen, ein „Grünes Netz“, welches sicherstellt, dass ausreichend Lebensräume für die Wechselkröte und viele andere Tiere und Pflanzen erreichbar sind. Das Verbundsystem soll einen Beitrag zu dem gesetzlich verankerten Ziel leisten, dass der Biotopverbund 15 Prozent der Landesfläche umfasst. Waldflächen, Offenland, urbanes Grün und Gewässer bilden so die grün-blaue Infrastruktur für die Region.

  • Status: abgeschlossen (Grundlagenkonzept)

  • Durchführungsort: Rhein-Kreis Neuss, Kreis Düren, Rhein-Erft-Kreis, Städteregion Aachen, Kreis Heinsberg, Kreis Euskirchen, Stadt Mönchengladbach

  • Durchführungszeitrahmen: 01.08.2022 bis 31.10.2023

  • Programmlinie: landeseigene Mittel

  • Fördervolumen: 200.000 Euro
  • NABU NRW
  • BUND NRW
  • Landesgemeinschaft Naturschutz und Umwelt (LNU)
Weitere Projekte

Steckbrief

Beitrag für Bürgerinnen und Bürger

Gesunde Umwelt, Sicherung der natürlichen Lebensgrundlagen (wie z.B: sauberes Wasser) und verbesserte Lebensqualität durch mehr Naturflächen

Nutzen für den Wirtschaftsstandort

Erhöhte Lebensqualität und Attraktivität für die Bewohner der Region, Zuziehende und Besucher

Beitrag zum Klima- und Umweltschutz

Erhalt und Erweiterung der Biodiversität, verbesserte Lebensbedingungen für Tier- und Pflanzenarten, CO2-Bindung durch ausgedehnte natürliche Flächen

Themen

Biotopverbund, Artenvielfalt, Biodiversität, Natürlicher Klimaschutz, Renaturierung

Kontakt

Dr. Heide Naderer
Landesvorsitzende NABU NRW