Ressourcen und nachhaltige Stoffströme

Kreislauf statt Schrottplatz

Bis 2030 sollen 15 Millionen Elektroautos auf deutschen Straßen unterwegs sein. Die durchschnittliche Lebensdauer von E-Autos (auf Englisch E-Cars) ist lang und Hersteller geben Akku-Garantien von bis zu zehn Jahren. Dennoch haben auch diese Fahrzeuge irgendwann ausgedient. Reif für die Schrottpresse sind sie dann aber noch lange nicht. In ihnen stecken zahlreiche wertvolle Nichteisenmetalle, Verbund- und Kunststoffe. Die Materialien zu recyceln hat enormes Potenzial. Das Graduiertenkolleg Circular E-Cars sucht innovative Wege, dieses Potenzial effizient zu nutzen. So soll das Rheinische Revier ein europaweit führender Standort für Forschung und Entwicklung im Bereich metallfokussierter Kreisläufe von E-Cars werden.

© Michael Flippo – stock.adobe.com

Das Graduiertenkolleg Circular E-Cars will neue Stoffströme für E-Cars erforschen und im Rheinischen Revier in die Praxis bringen. „Dabei geht es darum, etablierte Wege entweder weiterzuentwickeln oder, falls notwendig, zu verlassen“, heißt es auf der Website der RWTH Aachen. Gleich zehn Lehrstühle der RWTH Aachen, unterstützt vom Center for Circular Economy und weiteren Einrichtungen, arbeiten gemeinsam mit fünf Lehrstühlen der Universität Siegen, zwei Arbeitsgruppen der FH Münster, Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern des Wuppertal Instituts sowie weiteren Partnern an diesem Ziel. Als deutsche Schlüsselindustrie soll der Automobilsektor im Bereich E-Mobilität eine verlässliche und zukunftsfähige Wertschöpfungskette aufbauen. Davon profitiert der Arbeitsmarkt der Region, Expertise wird aufgebaut und gebündelt. Innovative Technologien sollen (teil-) automatisierte Demontageprozesse ermöglichen. Künstliche Intelligenz (KI) und Augmented Reality (AR), also dreidimensionale Visualisierungen, kommen dabei zum Einsatz. Denn aktuelle, manuelle Demontageprozesse sind zeit- und kostenintensiv und haben sich deshalb bisher kaum durchgesetzt.

Fokus ist neben den technischen Aspekten im Projekt auch die Zusammenarbeit mit kleinen und mittleren Unternehmen. Im Rheinischen Revier sind noch viele traditionelle Industrien aus Rohstoffgewinnung und -verarbeitung zu finden. Diese stehen unter großem Veränderungsdruck und können sich aufbauend auf der Forschung und Entwicklung des Graduiertenkollegs transformieren. Deshalb untersucht das Projekt auch Geschäftsmodelle, Industriestandorte und Arbeitsmarktkompetenzen.

  • Status: bewilligt

  • Durchführungsort: Aachen

  • Durchführungszeitrahmen: 01.08.2024 – 31.07.2028

  • Programmlinie: Revier Gestalten

  • Fördervolumen: 8,24 Mio. Euro
  • RWTH Aachen
  • FH Münster
  • Universität Siegen
  • Wuppertal Institut
Weitere Projekte

Steckbrief

Beitrag für Bürgerinnen und Bürger

Entstehung neuer zukunftssicherer und attraktiver Arbeitsplätze

Nutzen für den Wirtschaftsstandort

Entwicklung zu einem europaweit führenden Standort für Forschung, Entwicklung und Innovation zur Etablierung metallfokussierter Kreisläufe von Elektroautos, gesteigerte Resilienz der Wertschöpfungskette

Beitrag zum Klima- und Umweltschutz

Schonung natürlicher Ressourcen,  geringere Schadstoffemissionen, Dekarbonisierung

Themen

E-Mobilität, Recycling, Kreislaufwirtschaft, Rohstoffe, Ressourceneffizienz, zukunftsfähige Automobilindustrie

Kontakt

Richard Woeste
Lehrstuhl für Controlling
RWTH Aachen