Zukunftsfähige Industrie

Energieintensive Glasindustrie – auch klimaneutral machbar

Die Glasindustrie gilt aufgrund ihres hohen Energiebedarfs traditionell als klimaschädlich. Doch das könnte sich bald ändern. In Herzogenrath soll einer der weltweit ersten Standorte für die CO2-neutrale Produktion von Glas entstehen.

Der Glashersteller Saint-Gobain prüft im Rahmen des Projektes COSIMa bis Anfang 2025 die Umsetzbarkeit dieses hochinnovativen Vorhabens. Hierzu sollen in Zusammenarbeit mit der Stadt Herzogenrath und angrenzenden Kommunen der Einsatz von grünem Wasserstoff sowie die optimale Nutzung und Gewinnung von Energie am gesamten Standort untersucht werden. Erweisen sich die Ergebnisse der Modellierungen wie erwartet als erfolgversprechend, könnte der Saint-Gobain-Standort ab 2030 klimaneutral betrieben werden.

Brennofen bei der Glasherstellung
© Angelika Beck – stock.adobe.com

Die dringlichen Klimaschutzziele erfordern auch in der Industrie zügige Maßnahmen. Saint-Gobain möchte bis 2050 weltweite CO2-Neutralität erreichen. Diese Zielsetzung stellt insbesondere die energieintensive Glasindustrie vor große Herausforderungen. Der Standort Herzogenrath soll bereits 2030 CO2-neutral betrieben werden und so auch international eine Vorreiterrolle einnehmen. Auf diese Weise wird der Standort nicht nur durch konzerninterne Investitionen gesichert, sondern stellt die Machbarkeit klimaneutraler Glasherstellung als weltweites Vorbild unter Beweis. Die Umsetzung des CO2-neutralen Industriestandorts fußt im Wesentlichen auf zwei Säulen. Zum einen soll statt fossilem Erdgas grüner Wasserstoff zur Energieversorgung der Glasherstellung dienen. Zum anderen soll eine smarte Infrastruktur die optimale Nutzung von Energie und Rohstoffen an einem vernetzten Industriestandort ermöglichen. Hierzu soll die inhaltliche und räumliche Nähe zum Energiepark Herzogenrath genutzt werden, indem der Saint-Gobain-Standort in das Energiesystem des Energieparks eingebettet wird.

Auf Grundlage der zunächst im Rahmen des Projektes COSIMa geplanten Machbarkeitsuntersuchungen kann im weiteren Verlauf des Projektes ein detailliertes Konzept erarbeitet werden, das ab 2030 den CO2-neutralen Betrieb der Saint-Gobain-Glasherstellung in Herzogenrath erlaubt.

  • Status: bewilligtes Projekt

  • Durchführungsort: Herzogenrath; Zusammenarbeit mit angrenzenden Kommunen

  • Durchführungszeitrahmen:  01.01.2022 bis 28.02.2025 

  • Programmlinie: Förderrichtlinie progres.NRW (aus Mitteln des MWIDE) 

  • Projektvolumen & Fördervolumen:  Projektvolumen: 5,67 Mio. Euro / Fördervolumen: 3,64 Mio. Euro
  • Gas- und Wärme-Institut Essen e. V. (GWI), Essen
  • Institute for Power Generation and Storage Systems (PGS) der RWTH Aachen
  • Lehrstuhl für Technische Thermodynamik (LTT) der RWTH Aachen
  • Institut für Industrieofenbau und Wärmetechnik (IOB) der RWTH Aachen
Weitere Projekte

Steckbrief

Beitrag für Bürgerinnen und Bürger

Erhalt von 1.000 Arbeitsplätzen am Modellstandort Herzogenrath

Nutzen für den Wirtschaftsstandort

Absicherung der Zukunfts- und Wettbewerbsfähigkeit durch die CO2-neutrale Herstellung von (Glas-)Produkten und die Einbindung regionaler AkteurInnen

Beitrag zum Klima- und Umweltschutz

Erheblicher Beitrag zur Einsparung von CO2-Emissionen und zur industriellen Nutzung grünen Wasserstoffs

Themen

CO2-Einsparung in der Produktion, grüner Wasserstoff, Herstellungsprozesse

Kontakt

Dr. Ariane Weißler
Saint-Gobain