Bestandsentwicklung

Titz: Landwirtschaftlich geprägt

Der fruchtbare Ackerboden hat die Landgemeinde Titz über Jahrhunderte geprägt und tut es noch heute. Hier, in direkter Nachbarschaft zum Tagebau, bewirtschaften 70 Ackerbaubetriebe insgesamt 5.250 Hektar Ackerland. Das Ende der Braunkohle wird sich auch auf die ländliche Gemeinde auswirken. Der Strukturwandel ist für Titz eine Herausforderung und Chance zugleich, denn in den nächsten Jahren werden im Rheinischen Revier die Weichen für den Lebensraum künftiger Generationen gestellt. In der Landgemeinde Titz gibt es zwei Ansprechpartner zum Thema Strukturwandel: Lucia Blender und Jens Simon.

Gemeinsame Ziele im Auge behalten

Die Veränderungen in der Landwirtschaft, eine klimaneutrale Energiegewinnung und die Verbesserung der Mobilität im ländlichen Raum, das sieht Lucia Blender als die Schwerpunkte ihrer Arbeit an. „Die Landgemeinde Titz soll eine moderne Kommune werden, in der innovative und intelligente Energie- und Landwirtschaft möglich ist“, so die Ingenieurin für Raum- und Umweltplanung. Konkret geht es um Photovoltaikanlagen an den Lärmschutzwänden entlang der Autobahn, Ausbau der Ladeinfrastruktur, AGRI-PV und der Verbesserung der Netzstabilität im Energiebereich.

Blender sieht den Strukturwandel als eine Jahrhundertchance und Jahrhundertaufgabe gleichermaßen. Die besondere Herausforderung in ihrem Job sieht die Strukturwandelmanagerin darin, das gemeinsame Ziel in diesem Prozess nicht aus den Augen zu verlieren, gerade bei der Information und Beteiligung der Bürgerinnen und Bürger. „Die Heimat soll für die nachkommenden Generationen lebenswert bleiben“, so die Mutter zweier Töchter. „Deshalb sollen und müssen wir mit den nachfolgenden Generationen zusammen an deren Zukunft arbeiten.“

Lieblingsplatz im Revier: mein Zuhause

Kommunikation und Aufklärung

„Frei von Ideologie will ich die Gelegenheit nutzen, das Rheinische Revier für meine Kinder neu mitzugestalten und eine Modellregion für moderne Energie- und Landwirtschaft zu schaffen“, formuliert Jens Simon die Motivation für seine Arbeit als Strukturwandelmanager. Als studierter Geograph mit den Schwerpunkten Wirtschaftsgeographie, Raumplanung und Verkehrswesen sowie geologische Risiken weiß er genau, wie das geht.

Für die Umsetzung des Strukturwandels wünscht sich der Familienvater den Abbau von bürokratischen Hürden, damit Projekte schneller umgesetzt werden können. Schwerpunkte seiner Arbeit sind Kommunikation und Aufklärung – sowohl in der Bevölkerung als auch der Akteure vor Ort. Das Ziel für die Landgemeinde Titz hat Simon klar vor Augen: „Eine Modellregion für moderne, intelligente Energie- und Landwirtschaft werden.“ Dabei ist ihm eines allerdings klar: „Die Erreichung dieser Ziele wird sicherlich über das Jahr 2030 hinausgehen.“

Lieblingsplatz im Revier: Bubenheimer Spieleland – das Lachen der Kinder und der Spaß, den sie haben, ist einfach gut für die Seele.

Bereits in der Jungsteinzeit, etwa 2000 v. Chr., beackerten Bauern den fruchtbaren Lößboden der Landgemeinde Titz. Die letzten umliegenden Wälder wurden 1250 gerodet, zahlreiche Bauernhöfe entstanden. Titz stand immer im Schatten von Jülich und Kaster, es entstand weder ein eigener Markt noch konnte sich die Siedlung zur Stadt entwickeln. Die Ortschaft profitierte lediglich vom Durchgangsverkehr auf der Landstraße. Auch an der Industrialisierung des 19. Jahrhunderts hatte Titz keinen Anteil und blieb weiterhin das landwirtschaftlich geprägte Dorf.

Die Landstraße wurde 1807 aus dem Ortszentrum verlegt, doch erst nach dem Zweiten Weltkrieg dehnte sich Titz aus, ein neuer Siedlungsschwerpunkt entstand. Mit der kommunalen Neugliederung wurde Titz zum Zentrum einer weitläufigen Landgemeinde.

Urkundlich erwähnt wurde Titz erstmalig 1166. Den Namen soll die Ortschaft vom römischen Feldherren Titus erhalten haben. Das Gemeindewappen stammt von einem Schöffensiegel aus dem Jahre 1343. Es zeigt den Löwen des Herzogtums Jülich, fünf Sterne stehen für die Anzahl der ehemaligen Gemeinden. Die Bedeutung des Mondes im Siegel ist dagegen ungeklärt.

Der vorgezogene Ausstieg aus der Braunkohle stellt das Rheinische Revier vor große Herausforderungen. Die Strukturwandelmanagerinnen und -manager begleiten in den Kommunen die Weiterentwicklung der Region und unterstützen bei der Entwicklung, Qualifizierung und Umsetzung von Förderprojekten. Dabei stehen sie miteinander in engem Austausch, um eine abgestimmte Entwicklung der Region zu gewährleisten. Die geförderten Stellen sind Teil des „Entlastungspakets Kernrevier“ des Landes Nordrhein-Westfalen.

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Steckbrief

Kontakt

Lucia Blender
Strukturwandelmanagerin Landgemeinde Titz

02463 9954-211

Jens Simon
Strukturwandelmanager Landgemeinde Titz