Bestandsentwicklung

Bergheim: Von der Braunkohle geprägt

Bergheim profitierte jahrhundertelang von der Braunkohle. 2002 war Schluss mit dem Tagebau. Seit den 1950er Jahren wird vor Ort Strom aus der Braunkohle gewonnen, in Niederaußem steht das zweitleistungsstärkste Kraftwerk Deutschlands. 2038 soll es abgeschaltet werden.  Die Stabsstelle Strukturwandel, Klimaschutz und :terra nova fördern den Strukturwandel. Hier arbeiten die Strukturwandelmanager Frederik Stappen und Kristian Fetz.

© Stadt Bergheim

Aktiv mitgestalten

Frederik Stappen arbeitet in der Planungsabteilung der Kreisstadt und koordiniert die Strukturwandelprojekte im Rahmen der Bauleitplanung. Der Fokus des Geografen liegt darauf, die Bürgerinnen und Bürger in die Planung mit einzubeziehen, damit die Projekte sowohl den Unternehmen als auch den Einwohnerinnen und Einwohnern zugutekommen. „Was mich antreibt ist, dass ich den Transformationsprozess des Rheinischen Reviers aktiv mitgestalten und durch kreative und innovative Projekte mitentwickeln kann.“
Der Schwerpunkt seiner Tätigkeit liegt auf den Themen Mobilität, Digitalisierung, Energie sowie Umwelt- und Klimaschutz innerhalb der Stadtentwicklung. Sein persönliches Ziel: „Bis 2030 Bergheim durch innovative Projekte und die damit verbundenen neu geschaffenen Arbeitsplätze als attraktiven, klimaneutralen Wirtschafts- und Lebensraum zu entwickeln, in dem ein gutes Lebensgefühl herrscht.“

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© Stadt Bergheim

Mit Menschen kommunizieren

Der Aufgabenschwerpunkt von Kristian Fetz liegt im Projektmanagement und der Öffentlichkeitsarbeit. „Besondere Herausforderungen sind die Bürgerkommunikation, Abstimmungen zwischen den verschiedenen Stakeholdern und Interessen sowie der Überblick innerhalb der verschiedenen Förderkulissen im Zuge des Strukturwandels.“ Den Europawissenschaftler motiviert die Chance, am größten Transformationsprojekt in Europa mitwirken zu können und dadurch die Zukunft seiner Heimat aktiv mitzugestalten. „Der Zuspruch auf allen gesellschaftlichen und politischen Ebenen ist wichtig. Nur so kann der Strukturwandel als gesamtgesellschaftliche Aufgabe verstanden und angegangen werden.“

Lieblingsplatz im Revier: Glessener Höhe in Bergheim – dort hat man bei gutem Wetter einen tollen Blick auf Köln und das Rheinische Revier.

Die Braunkohle hat Bergheim geprägt. Seit dem Mittelalter wurde sie hier abgebaut. Der Tagebau Fortuna-Garsdorf galt in den 1950er Jahren sogar als der größte der Welt. Seit 2002 ist der Braunkohletagebau in Bergheim Geschichte. Auch die Stromproduktion hat die Stadt geprägt. In Niederaußem steht das zweitleistungsstärkste Kraftwerk Deutschlands, das 2021 einen CO2-Ausstoß von 16,1 Mio. Tonnen produzierte. Ende 2038 soll es abgeschaltet werden.
Der Kohleausstieg wirkt sich in Bergheim maßgeblich auf Wirtschaft, Arbeitsmarkt und die Einnahmen von Gewerbe- und Einkommenssteuer aus. Anfang des Jahres 2020 wurde die Stabsstelle Strukturwandel, Klimaschutz und :terra nova ins Leben gerufen. Sie soll den Strukturwandel im Zuge des Kohleausstiegs zum Erfolg zu führen, Klimaschutzmaßnahmen initiieren und die Weiterentwicklung des KRAFTRAUM :terra nova unterstützen.

Der vorgezogene Ausstieg aus der Braunkohle stellt das Rheinische Revier vor große Herausforderungen. Die Strukturwandelmanagerinnen und -manager begleiten in den Kommunen die Weiterentwicklung der Region und unterstützen bei der Entwicklung, Qualifizierung und Umsetzung von Förderprojekten. Dabei stehen sie miteinander in engem Austausch, um eine abgestimmte Entwicklung der Region zu gewährleisten. Die geförderten Stellen sind Teil des „Entlastungspakets Kernrevier“ des Landes Nordrhein-Westfalen.

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Kontakt

Frederik Stappen
Strukturwandelmanager Stadt Bergheim

Kristian Fetz
Strukturwandelmanager Stadt Bergheim