Bildung und Qualifizierung
Eine Zukunftswerkstatt für das Handwerk
In Euskirchen sind viele Handwerksbetriebe angesiedelt, die weit über die Region bekannt sind. „Sie stehen für gute Arbeiten, die Aufträge kommen oft aus Köln, Aachen und Bonn“, so die Erfahrung von Jochen Kupp vom Berufsbildungszentrum Euskirchen. Es ist im Handwerk eine feste Größe. Doch auch im Handwerk ist inzwischen die Digitalisierung nicht mehr wegzudenken und es gilt auf dem neusten Stand zu bleiben. Deswegen will die Zukunftswerkstatt ergänzende Aus- und Weiterbildungen für Handwerks- und Gewerbebetriebe in Zukunftsfeldern der Region anbieten. „Modern in hellen Räumen und natürlich auf dem neusten Stand der Technik“, so Kupp, auch um Jugendliche für das Handwerk zu begeistern. Das Projekt gehört zu den Ankerprojekten, die den Strukturwandel maßgeblich vorantreiben.
Der wachsende Fachkräftemangel ist besonders im Handwerk spürbar. „Mit der zunehmenden Akademisierung geht eine rückläufige Ausbildungsquote einher“, sagt Kupp. Dabei würden auch die handwerklichen Berufe immer anspruchsvoller. Mit der Zukunftswerkstatt startet das Berufsbildungszentrum Euskirchen nun ein Projekt zur Fachkräftesicherung im Rheinischen Revier.
In einem energieeffizienten Neubau in Holzbauweise sollen Lehrwerkstätten den praxisnahen Umgang mit zukunftsrelevanten Technologien ermöglichen. Neue Weiterbildungsangebote für Quantencomputing, Robotik, KI und 3D-Drucktechnik werden für ansässige Betriebe und Beschäftigte interessant sein.
Das Lehrangebot wird ebenso der ökologischen Transformation und fortschreitenden Digitalisierung im Handwerk angepasst. Neue Kenntnisse über Klimaneutralität und Ressourcenschonung sowie die Verknüpfung des Handwerks mit Elektronik und Informatik verändern Anforderungen an Bildungsanbieter.
Zur Ausrichtung der Bildungsangebote an die Herausforderungen und Bedarfe der Wirtschaft wird die Zukunftswerkstatt Kooperationen mit regionalen Akteuren, wie Betrieben, Berufsschulen und Akademien, stärken und ihre Potenziale zusammenführen. Fester Bestandteil des Vorhabens sind auch zwei multifunktional nutzbare Lehrwerkstätten, die bedarfsgerecht umgebaut werden können. Mit diesem Strukturwandelprojekt soll ein innovativer Lernort geschaffen werden, an dem die Menschen der Region für zukunftsgerichtete Arbeitsplätze aus- und weitergebildet werden.