kommunales Nachhaltigkeitsmanagement
Natur und Erholung: Umgestaltung der Aachener Friedhöfe
Erdbestattungen waren in den 1970er Jahren noch allgemein üblich. Doch inzwischen geht der Trend vermehrt zum Urnengrab. Dadurch hat sich der Flächenbedarf auf den Aachener Friedhöfen deutlich reduziert und die nicht mehr benötigten Bereiche können jetzt anders genutzt werden. Die Pläne der Aachener Stadtbetriebe gehen in Richtung mehr Raum für Natur und ruhige Erholung. Einige Flächen, so erste Überlegungen, könnten auch komplett ausgegliedert und für den Wohnungsbau verwendet werden.
Fußballlärm, Grillgeruch und Partys bis in die Nacht: die städtischen Parks sind oft überfüllt und bieten keine Möglichkeit, sich einfach nur in Ruhe zu erholen. Die umgestalteten Aachener Friedhöfe können in Zukunft dafür genutzt werden, wenn zurzeit unbenutzte Flächen zu Erholungsbereichen werden.
Aber nicht nur die Regeneration lärmgeplagter Stadtmenschen ist ein Aspekt bei der Umwidmung der Friedhofsareale, auch der Umweltgedanke spielt eine Rolle. Am Platz aufgelöster Grabreihen könnten neu gepflanzte Bäume und Sträucher, zur Heimat von Singvögeln werden und Blühstreifen zum Unterschlupf für Insekten. Mehr Niederschläge können in den Boden gelangen, wenn asphaltierte Wege entsiegelt werden. Ein wichtiger Punkt, um der durch den Klimawandel zunehmenden Regenknappheit vorzubeugen und Wasservorräte im Untergrund zu speichern.
Stellenweise machen die Friedhöfe rund die Hälfte der städtischen Grünflächen aus. Es betrifft also ein Areal von beträchtlicher Größe, das hier eine neue Funktion erhalten soll. Die weiterhin genutzten Grabbereiche wären von den Änderungen natürlich nicht berührt. Vorerst geht es um die Friedhöfe in den Aachener Bezirken und nicht um die großen innerstädtischen Friedhöfe. Und natürlich hatte die Bevölkerung ein Mitspracherecht: Über eine Online-Umfrage konnte die Aachener Bevölkerung ihre Ideen zur Umgestaltung in die Planung einfließen zu lassen.
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Status: bewilligt
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Durchführungsorte: Bezirksfriedhöfe der Stadt Aachen
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Durchführungszeitrahmen: 01.03.2022 bis 28.02.2025
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Programmlinie: „Kommunale Modellvorhaben zur Umsetzung der ökologischen Nachhaltigkeitsziele in Strukturwandelregionen (KoMoNa)“ des Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz (BMUV), durchgeführt durch die Zukunft – Umwelt – Gesellschaft gGmbH ZUG
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Fördervolumen: 371.000 Euro