Der auf das Jahr 2030 vorgezogene Kohleausstieg ist für das Rheinische Revier Herausforderung und Chance zugleich. Eine Herausforderung vor allem für die Menschen, denen die Braunkohleverstromung einen sicheren und gut bezahlten Job garantiert hat. Gleichzeitig bietet er aber auch eine einmalige Chance, das Rheinische Revier wirtschaftlich, ökologisch und sozial neu zu positionieren. Unter dem Strich erfordert der Kohleausstieg die klimaneutrale Transformation des Rheinischen Reviers sowie des gesamten Bundeslandes Nordrhein-Westfalen.

Viele Generationen haben im Rheinischen Revier eine starke Wirtschaft und ein gemeinschaftliches Zusammenleben aufgebaut. Jetzt dürfen die Menschen im Revier darauf vertrauen, gemeinsam mit den Verantwortlichen in Politik, Wirtschaft und Gesellschaft ihr Revier im Zuge des notwendigen Wandels neu zu begründen: „Wenn gut zu jut wird“, hat das Revier eine Zukunft.

Dabei ist klar: Dieses Transformationsprojekt kann nur mit den Menschen im Rheinischen Revier vollzogen werden. In den letzten Jahrzehnten haben sie durch einzigartige Pionierarbeit eine starke Wirtschaft und Gemeinschaft aufgebaut und dürfen nun auch weiterhin darauf vertrauen, in die Gestaltung ihrer Heimat aktiv eingebunden zu werden. Nun gilt es, in einem breiten Beteiligungsprozess nachhaltige Perspektiven für die kommenden Generationen gemeinsam zu entwickeln und die jahrzehntelang durch die Tagebaue zerschnittenen Landschaften wieder zu vernetzen.

Ob Energiesystem der Zukunft, nachhaltige Digitalregion oder nachhaltige, tarifgebundene Arbeitsplätze – für all die gesetzten Ziele erfordert der Strukturwandel Engagement, Zusammenarbeit und Kreativität. Lassen Sie uns diese Chance nutzen, um die Zukunft des Rheinischen Reviers gemeinsam gestalten!


Die vier Zukunftsfelder

Die NRW-Landesregierung und die Region haben für den Strukturwandel im Rheinischen Revier eine Vision entwickelt, die auf die Stärken der Region setzt: gesicherte Energieversorgung, leistungsfähige Industrie, produktive Landwirtschaft und Menschen, die Veränderungen meistern können. Diese Stärken werden in den vier Zukunftsfeldern „Energie und Industrie“, „Ressourcen und Agrobusiness“, „Innovation und Bildung“ sowie „Raum und Infrastruktur“ weiterentwickelt. 14,8 Milliarden Euro werden bis 2038 investiert, um das Rheinische Revier fit für die Zeit nach der Kohle zu machen und neue Arbeitsplätze zu schaffen.

Energie & Industrie

Das Rheinische Revier hat über 100 Jahre zur sicheren Energieversorgung und industriellen Entwicklung in Deutschland beigetragen. Diese Erfahrung nutzen wir und machen die Region nach dem Ende der Kohleverstromung zu einer klimaneutralen Vorbildregion für Europa. Wasserstoff, Wind- und Solarenergie sowie Wärmespeicherkraftwerke sind die neuen Grundlagen für einen innovativen und zukunftsfähigen Industriestandort, der neue Arbeitsplätze in der Region schafft.

Ressourcen & Agrobusiness

Als landwirtschaftlich geprägte Region wissen wir um den Wert unserer fruchtbaren Böden. Zum Schutz dieser und anderer natürlicher Ressourcen arbeiten wir an Lösungen, um wertvolle Ressourcen in Kreisläufe zurückzubringen. Mit neuen biobasierten Rohstoffen produzieren wir nicht nur gesunde Lebensmittel, sondern entwerfen neue Produkte und etablieren völlig neue Wirtschaftszweige in der Region.

Innovation & Bildung

Für neue Wertschöpfung und Arbeitsplätze brauchen wir innovative Unternehmen. Das Rheinische Revier soll deshalb zu einer Region werden, die innovativen Unternehmen optimale Bedingungen bietet. Die regionalen Wissenschafts- und Hochschuleinrichtungen sorgen für den notwendigen Wissens- und Technologietransfer. Um den zukünftigen Fachkräftebedarf zu decken, wird gleichzeitig die Aus- und Weiterbildung im Rheinischen Revier gestärkt.

Raum & Infrastruktur

An den Orten der heutigen Braunkohletagebaue entstehen riesige Seen und neue Landschaften. Das Rheinische Revier soll zeigen, wie moderne, ressourcenschonende Stadt- und Landentwicklung geht. Dazu zählt nicht nur die nachhaltige und bedarfsgerechte Transformation des öffentlichen Nahverkehrs und der individuellen Mobilität, sondern auch die Entwicklung innovativer Quartierslösungen. Eine vernetzte blau-grüne Infrastruktur trägt zu einer zukunftsfähigen Region bei.

Die vier Zukunftsfelder erklärt: