15.02.2022 Bestandsentwicklung

Mönchengladbach im Umbruch – weniger Manchester, mehr Oxford

Mönchengladbach war einst als einer der zentralen Standorte für die Textilindustrie in Deutschland bekannt. Das brachte der Stadt den Beinamen „Rheinisches Manchester“ ein. Jetzt will die einzige Großstadt im Rheinischen Revier den Wandel anpacken, weg vom Image als Arbeitermetropole hin zum modernen Hochschulstandort mit hohem Innovationspotential. Weniger Manchester und ein bisschen mehr Oxford soll es also sein. Ein wichtiger Meilenstein auf diesem Weg: der Wissens- und Innovationscampus, der auf dem Gelände des ehemaligen Polizeipräsidiums entsteht. Hier soll ein neuer Ort für die fruchtbare Zusammenarbeit zwischen Wissenschaft und Wirtschaft, aber auch für neue Bildungs-, Kultur- und Freizeitangebote geschaffen werden.

Visualisierung des Wissencampus auf dem Gelände des ehemaligen Polizeipräsidiums — © Stadt Mönchengladbach, scheuvens + wachten plus, scape Landschaftsarchitekten, Runge IVP

Zielsetzung & Bedeutung für das Rheinische Revier

Seit 2018 liegt das ehemalige Polizeipräsidium von Mönchengladbach leer. Doch schon bald will die Stadt den denkmalgeschützten Gebäudekomplex und die weitläufigen Grünflächen ringsherum mit neuem Leben füllen. Auf dem rund 35.000 Quadratmeter großen Grundstück entsteht eines der herausragenden Projekte des Rheinischen Reviers: ein Wissens- und Innovationscampus. Damit will die Stadt den Wandel zur Wissensgesellschaft meistern und zugleich ihre Rolle als Hochschulstandort und Oberzentrum am Niederrhein stärken.

Besonderes Augenmerk liegt auf der Förderung von kleinen und mittleren Unternehmen sowie Start-ups als Treiber des Wandels. Neben Bildungs- und Innovationsaktivitäten sind auch Kultur-, Sport- und Freizeitangebote geplant, um die Menschen zusammenzubringen und das Interesse an den Aktivitäten des Campus zu wecken.

Die Idee stammt ursprünglich von engagierten Bürgerinnen und Bürgern, die sich 2019 zum Verein Wissenscampus Mönchengladbach zusammengeschlossen und gemeinsam ein Nutzungskonzept für das ehemalige Polizeipräsidium vorgelegt haben. Diese Vision nimmt nun konkrete Formen an. Bei der Übergabe des Förderbescheids durch das Land NRW im Sommer 2023 betonte der damalige Planungsdezernent Gregor Bonin: „Die Transformation dieses Geländes kann ein Leuchtturm für den Städtebau im Rheinischen Revier werden.“

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