Grün-blaue Infrastrukturen und Klimaresilienz

Wie fließt’s jetzt weiter?

Wie wirkt sich der Kohleausstieg auf den Grundwasserspiegel aus? Wird die Erft zukünftig mehr oder weniger Wasser führen? Und wie sieht es mit dem Hochwasserschutz aus? Die Wasserwirtschaft spielt eine entscheidende Rolle im Strukturwandel. Jahrzehntelang wurde das Grundwasser abgepumpt, um die Braunkohleförderung zu ermöglichen. Nach dem Ende des Tagebaus entsteht eine Seenlandschaft im Rheinischen Revier und der Grundwasserspiegel wird wieder ansteigen. Expertinnen und Experten können bereits heute vorhersagen, welche Veränderungen das mit sich bringen wird. Verantwortlich für die Wasserwirtschaft im Rheinischen Revier ist der Erftverband. Mit einer breit angelegten Kommunikationsstrategie wird er über das Thema Wasser informieren – als Entscheidungsgrundlage für Politik und Verwaltung und Information für Bürgerinnen und Bürger.

Die Erft fließt iim Rhein-Erft Kreis
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„Der Strukturwandel im Rheinischen Revier wird nur gelingen, wenn auch die wasserwirtschaftlichen Aufgaben gut umgesetzt werden“, sagt Professor Heinrich Schäfer, Vorstand des Erftverbandes. Bisher werden jährlich etwa 512 Millionen Kubikmeter Grundwasser gefördert, um den Tagebau trocken zuhalten. Dieses sogenannte Sümpfungswasser wird zur Kühlung der Kraftwerke sowie für die Wasserversorgung genutzt, der Rest über die Erft abgeleitet.

Das Ende der Braunkohleförderung wirkt sich auf die gesamte Wasserwirtschaft im Rheinischen Revier aus. Das Projekt Komm-Rhein-Revier will über die Entwicklung der nachhaltigen Wasserwirtschaft aufklären und die bevorstehenden Veränderungen in das Bewusstsein der Aktiven in Politik, Verwaltung, Wirtschaft und Gesellschaft bringen. Vermittelt werden soll, wie der Grundwasseranstieg zeitlich und räumlich abläuft und wie die öffentliche Wasserversorgung weiterhin sichergestellt wird. Informiert wird auch darüber, wie die Erft renaturiert wird und wie das ohne das eingeleitete Grundwasser klappt.

Die Kommunikationsstrategie greift die Fragen auf, die sich die Menschen im Rheinischen Revier zu Themen wie Grundwasser, Wasserversorgung, Fließgewässer, Abwasser und Renaturierung stellen und beantwortet sie. Hierfür sind vier Arbeitspakete vorgesehen: eine web-basierte Plattform „Dialog Wasser“, eine Kampagne zum Thema Wasser im Rheinischen Revier, gezielte Kommunikation an Entscheiderinnen und Entscheider sowie eine verständlich und zielgruppengerechte Ansprache der Bevölkerung.

Verbandschef Schäfer ist von der Kommunikationsstrategie überzeugt: „Nur mit Fakten und hoher Sachkompetenz können die Menschen für die Herausforderungen und Chancen in unserer Region gewonnen werden.“

Der Erftverband ist ein umwelt- und gemeinwohlorientiertes Non-Profit-Unternehmen. Getragen wird es von rund 260 Mitgliedern aus Kreisen, Elektrizitätswirtschaft, Gewerbe, Industrie, Wasserversorgung, Fischerei, Landwirtschaft und Bergbau. Der Erftverband ist einer der großen Wasserwirtschaftsverbände in NRW und zuständig für die Wasserwirtschaft im Einzugsgebiet der Erft, angesiedelt ist er in Bergheim. Im „Gesetz über den Erftverband“ sind seine Aufgaben genau definiert. Als erster Punkt wird dort die „Erforschung und Beobachtung der wasserwirtschaftlichen Verhältnisse im Zusammenhang mit dem Braunkohleabbau“ genannt. Seit Jahrzehnten begleitet und dokumentiert der Verband die Auswirkungen des Tagesbaus auf die Entwicklung des Grundwassers und hat hierfür ein spezielles Monitoring entwickelt. Zudem wurden fast 400 Dauerbeobachtungsflächen in Feuchtgebieten eingerichtet.

  • Status: bewilligt

  • Durchführungsort: Gesamtrevier

  • Durchführungszeitrahmen:  01.01.2024 bis 31.12.2027

  • Programmlinie: Revier Gestalten

  • Fördervolumen: 1,65 Mio. Euro
Weitere Projekte

Steckbrief

Beitrag für Bürgerinnen und Bürger

Informationen zum Thema Grundwasser, oberirdische Gewässer, Hochwasserschutz, Abwasser, blau-grüne Infrastruktur und Flächenmanagement

Nutzen für den Wirtschaftsstandort

Planungs- und Entscheidungsgrundlage für Unternehmen bei wasserwirtschaftlichen Themen

Beitrag zum Klima- und Umweltschutz

Information über Erhalt, Wiederherstellung, Aufwertung und Entwicklung von natürlichen und naturnahen Flächen

Themen

Wassermanagement, Wasserwirtschaft, blau-grüne Infrastruktur, Klimaresilienz, Grundwasser, Monitoring

Kontakt

Dr.-Ing. Dietmar Jansen
Erftverband, Bereichsleiter Gewässer