Infrastruktur und innovative Mobilität

Die direkte Verbindung zur nächsten Haltestelle

Das Auto öfter mal stehenlassen und stattdessen mit Bus und Bahn fahren – das nehmen sich viele angesichts der Klimakrise vor. Doch gerade für Menschen auf dem Land ist das häufig wegen fehlender Anbindung an den ÖPNV schwierig. Die Stadt Bergheim setzt daher auf Shuttle-Busse, die Bürgerinnen und Bürger direkt von der Haustür zur Haltestelle befördern. Ziel ist es, das Modell künftig auch auf andere Städte und Gemeinden in der Region zu übertragen. So muss nicht jede Stadt ihr eigenes Shuttle-System aufsetzen. Das spart Zeit und Geld. Und auf längere Sicht könnte das gesamte Rheinische Revier davon profitieren.

Kraftraum-Shuttle unterwegs
© Rhein-Erft-Kreis

Mit rund 20 Prozent verursacht der Straßenverkehr in Deutschland nach Energieerzeugung und Industrie den größten CO2-Ausstoß. Daher gilt: Je mehr Menschen sich ein Verkehrsmittel teilen, desto besser. Doch gerade auf dem Land ist es für viele schwierig, auf das Auto zu verzichten. Starre Fahrpläne, wenige Anschlussmöglichkeiten und lange Wege bis zur nächsten Haltestelle machen die Fahrt mit Bus und Bahn häufig unattraktiv. Und wer mit dem Auto erst zur Haltestelle fahren muss, fährt auch gleich damit weiter.

Das will die Stadt Bergheim ändern. Mit „Kraftraum Shuttle“ bietet sie ihren Bürgerinnen und Bürgern künftig eine Mobility-on-Demand-Lösung an, die nach erfolgreichem Start auf das gesamte Rheinische Revier übertragbar wäre. Die Bergheimer können per Anruf oder App einen Shuttle-Bus bestellen, der sie direkt vor der Haustür abholt und zur Bushaltestelle oder einem anderen Ziel bringt. Die Kleinbusse sind deutlich günstiger als Taxis und können bis zu acht Personen befördern.

Nach der Konzeptions- und Pilotphase soll der Shuttle-Service zunächst auch in den Gemeinden Rommerskirchen und Titz angeboten werden. Projekt-Koordinatorin Dr. Ruth Laengner von der Stadt Bergheim ist sicher: Wenn die Shuttle-Busse flächendeckend im gesamten Rheinischen Revier angeboten würden, könnte man ein Drittel der Autofahrten einsparen.

  • Status: bewilligt

  • Durchführungsort: Bergheim, Rhein-Erft-Kreis

  • Durchführungszeitrahmen:  01.01.2023 bis 31.12.2025

  • Programmlinie: Starterpaket Kernrevier

  • Fördervolumen: circa 1,3 Mio. Euro vom Land / circa 7 Mio. Euro vom Bund
  • Kreisstadt Bergheim
  • Verkehrsverbund Rhein Sieg GmbH
  • REVG Rhein-Erft-Verkehrsgesellschaft mb

Der KRAFTRAUM :terra nova geht auf den Projektraum :terra nova der REGIONALE. 2010 zurück. Die Städte Bergheim, Bedburg und Elsdorf hatten sich bereits zu diesem Zeitpunkt zu einem interkommunalen Planungsverbund zusammengeschlossen, um gemeinsam den Raum zukunftsfähig zu gestalten. Nach dem beschlossenen Kohleausstieg erarbeiteten die drei Städte in enger Kooperation mit RWE Power und regionalen Schlüsselakteuren das strategische Konzept KRAFTRAUM : terra nova. Es wurde von Dezember 2018 bis Dezember 2019 entwickelt und durch das Modellvorhaben „Unternehmen Revier“ durch das Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz gefördert.

Weitere Projekte

Steckbrief

Beitrag für Bürgerinnen und Bürger

Verbesserte Mobilität durch bessere Anbindung an den ÖPNV, Entlastung der Straßen und damit weniger Abgase

Nutzen für den Wirtschaftsstandort

wirtschaftlich effiziente Umsetzung einer Mobility-on-Demand-Lösung für das gesamte Rheinische Revier

Beitrag zum Klima- und Umweltschutz

Reduzierung des CO2-Ausstoßes, Nutzung einer ressourcenschonenden Verkehrsinfrastruktur

Themen

Mobilität, Verkehr, Klimawandel, CO2-Reduktion, ÖPNV

Kontakt

Dr. Ruth Laengner
Stadt Bergheim