Innovative Mobilitätslösungen
Mit Smartphones Gleisschäden schneller erkennen
Ein intaktes Schienennetz ist die Voraussetzung für einen zuverlässigen Eisenbahnverkehr. Zurzeit werden die Gleisanlagen von den Bahnunternehmen mit Gleismesszügen überwacht. Das ist aufwändig, zudem sind solche Fahrzeuge nur begrenzt verfügbar. Das Projekt SPAaDA (Smart Phone based Rail Data Acquisition) untersucht, ob der Zustand der Gleisanlagen nicht mithilfe von Smartphones bestimmt werden kann. Hierzu werden die im Smartphone standardmäßig verbauten Sensoren verwendet, welche während der Fahrt die Schwingungen aufzeichnet, die wiederum Rückschlüsse auf den Zustand der Gleise und Gleisanlagen ermöglichen. Mit der Auswertung der Messdaten erhalten die Schienenbetreiber ein aktuelles Bild über den Zustand des Schienennetzes und können nötige Arbeiten gezielt planen.
Wegen der stetigen Nutzung durch Züge und Wagons verschleißen Schienen und Gleisanlagen. Das ist nicht nur ein Sicherheitsrisiko, sondern verringert auch den Fahrkomfort und erhöht die Abnutzung an den Fahrzeugen. Zudem wirkt sich die Instandhaltung von Bahnstrecken auf die Zuverlässigkeit im Bahnverkehr aus. Die Daten von Smartphones können verwendet werden, um ein aktuelles Bild über den Zustand des Schienennetzes zu erlangen.
In einem ersten Schritt werden hierfür Smartphones während normaler Zugfahrten im Personenverkehr mitgenommen. Die Sensoren registrieren die Erschütterungen im Fahrgastraum, die wiederum Rückschlüsse auf den Zustand der Gleise und Gleisanlage geben können. Für die Auswertung der Messdaten entwickeln Forscherinnen und Forscher des Projekts einen Algorithmus, um den Zustand der Bahngleise bewerten zu kommen. So erhalten die Eisenbahninfrastrukturunternehmen ein aktuelles Bild ihres Schienennetzes und können ganz gezielt ihre Arbeitseinsätze planen.
Langfristig profitieren alle Nutzer des Schienenverkehrs, inklusive der Fahrgäste, da die Schienenbetreiber Gleis- und Fahrzeugschäden früher erkennen und so Störungen des Fahrbetriebs schneller beheben oder vorbeugen können. Zielgruppe des Projekts sind Eisenbahnverkehrsunternehmen und Eisenbahninfrastrukturunternehmen. Durch erfolgreiche Erprobung von SPRaDA kann ein wesentlicher Beitrag zur Stärkung des Schienenverkehrs geleistet werden.
- Status: bewilligt
- Durchführungsort: RWTH Aachen
- Durchführungszeitrahmen: 01.10.2021 bis 31.09.2022
- Programmlinie: Bundesprojekt mFUND
- Fördervolumen: 83.030 Euro, 100 Prozent Förderung durch das Bundesministerium für Digitales und Verkehr