Bestandsentwicklung

Langerwehe: Nähe zum Indesee

Nördlich von Langerwehe liegt der Tagebau Inden. Nicht die Braunkohle, sondern der Ton hat die Gemeinde geprägt, die jahrhundertelang für ihre Töpfereien bekannt war. Die Bezeichnung „Zu der langen Wehe“ tauchte allerdings erst 1664 in einer Urkunde auf. Daraus entwickelte sich der heutige Name. Ein Teil des Gemeindegebietes liegt im Naturpark Hohes Venn-Eifel und in derRureifel. Auf einer Bergkuppe erhebt sich die Laufenburg aus dem 12. Jahrhundert. Um die gleiche Zeit wurde Schloss Merode gebaut, das als eines der schönsten Wasserschlösser im Rheinland gilt. Das bereits bestehende Naherholungs- und Freizeitangebot wird sich zukünftig durch die Nähe zum Indesee noch verstärken. Ansprechpartner für den Strukturwandel sind Stephanie Heidner und Patrick Schillberg.

Motivierende Vielfalt

„Im ersten Schritt galt es zu analysieren, wo Langerwehe steht und wo wir zukünftig hin möchten“, sagt Stephanie Heidner, die Angewandte Geographie studiert hat. Inzwischen werden in der Gemeinde drei Themenschwerpunkte verfolgt: Ausbau und Optimierung der Infrastruktur, Schaffung neuer Arbeitsplätze sowie Förderung eines nachhaltigen Tourismus.

Die Arbeit von Heidner fokussiert sich auf den Ausbau und die Sanierung des Bahnhofgebäudes und des gesamten Umfeldes mit Bahnunterführung. „Das Bahnhofsgebäude steht leer und das Umfeld hat ein unattraktives Erscheinungsbild“, so Heidner. Die Vielfalt der Aufgabe ist für Heidner sehr motivierend: „Man hat die Möglichkeit, Einblicke in viele Themenbereiche zu erhalten und in den verschiedensten Bereichen Projekte für die eigene Kommune umzusetzen. Dabei gilt es innovativ, nachhaltig und zukunftsweisend zu denken. Das gefällt mir.“

Lieblingsplatz im Revier: Der Jakobusgarten in Langerwehe ist meine kleine Ruheoase, ein von und für Bürger angelegter Garten und ein tolles Vorzeigeprojekt.

Eigene Ideen einbringen

Die Umgestaltung der Hauptstraße von Langerwehe liegt im Fokus der Arbeit von Patrick Schillberg. „Daneben kümmere ich mich um die Tourismusentwicklung“, so der promovierte Biologe. Eigentlich wollte er nach dem Studium in die Forschung gehen, doch der Aufgabe als Strukturwandelmanager konnte er nicht widerstehen. „Es reizt mich Dinge anzupacken und zu verändern, für Menschen zu gestalten und meine eigenen Ideen mit einzubringen“, so Schillberg. Mit der Situation vor Ort ist er bestens vertraut: „Ich bin im Nachbardorf aufgewachsen.“

Den Strukturwandel sieht Schillberg als große Chance und Herausforderung gleichermaßen. „Es geht darum, die gesamte Wirtschaft, die bisher von der Braunkohle abhängig war, zu transformieren.“ Wichtig sei dabei vor allem die bestehenden Arbeitsplätze umzuwandeln. „Damit wir im Rheinischen Revier und damit auch in Langerwehe gute Aussicht für die Zukunft haben.“

Lieblingsplatz im Revier: Auf jeden Fall die Klosterruine Schwarzenbroich, doch das ist nur einer der schönen Plätze, die es hier im Revier zu entdecken gibt.

Ein relativ junger Ortsteil von Langerwehe ist Pier. Er entstand 2004 auf einem 26 Hektar großem Baugebiet mit 265 Grundstücken und war vor allem für diejenigen gedacht, die den etwa sechs Kilometer Luftlinie entfernten Ort Pier räumen mussten. Dieser Ortsteil von Inden musste dem Tagebau weichen.

Drei längliche Tonkrüge sind auf dem Wappen der Gemeinde Langerwehe zu sehen. Um das Jahr 1000 herum entstanden im ältesten Dorfteil Rymelsberg die ersten Töpfereien. Die Herstellung des Langerweher Steinzeugs war über Jahrhunderte der Hauptwirtschaftszweig der Gemeinde. Das Töpfereimuseum gibt einen guten Einblick in das Handwerk. Zudem bestand eine rege Kleinindustrie aus Blei- und Kupferhütten sowie Eisen- und Hammerwerken.

Die Gemeinde Langerwehe liegt innerhalb des Naturparks Nordeifel und des Erholungsgebietes Dürener-Rur-Eifel. Es besteht ein ausgedehntes Wanderwegenetz in waldreicher Umgebung.

Der vorgezogene Ausstieg aus der Braunkohle stellt das Rheinische Revier vor große Herausforderungen. Die Strukturwandelmanagerinnen und -manager begleiten in den Kommunen die Weiterentwicklung der Region und unterstützen bei der Entwicklung, Qualifizierung und Umsetzung von Förderprojekten. Dabei stehen sie miteinander in engem Austausch, um eine abgestimmte Entwicklung der Region zu gewährleisten. Die geförderten Stellen sind Teil des „Entlastungspakets Kernrevier“ des Landes Nordrhein-Westfalen.

Weitere Projekte

Steckbrief

Kontakt

Stephanie Heidner
Strukturwandelmanagerin Gemeinde Langerwehe

02423 409-104

Dr. Patrick Schillberg
Strukturwandelmanager Gemeinde Langerwehe