Inwertsetzung touristischer Infrastruktur

Tagesausflug zum Tagebau – Tourismusstrategien

„Es ist natürlich nicht wünschenswert, dass hier in jedem Museum ein Schaufelradbagger zu sehen ist“, sagt Lando Sinkel. Er ist Koordinator für das Projekt Strategiekonzept Tourismusentwicklung im Rheinischen Revier. „Deswegen ist es notwendig, sich in der touristischen Angebotsentwicklung thematisch und inhaltlich zu vernetzen und abzusprechen.“ In dem Projekt finden regelmäßig Treffen von Kreisen und Verbänden statt, um ein gemeinsames Vorgehen in Sachen Tourismus auf den Weg zu bringen. An der Planung sind auch Gastronomie, Hotelgewerbe und weitere Anbieter touristischer Aktivitäten beteiligt.

Rittergut Orr
©Anna Luise – stock.adobe.com

Baden, Segeln, Kitesurfen und viele andere Freizeitaktivitäten werden im Rheinischen Revier der Zukunft möglich – doch erst, wenn die Tagebauseen komplett gefüllt sind. Und das wird dauern – im Moment geht man von bis zu 40 Jahren aus. Damit die Region auch schon in der Zwischenzeit touristisch gesehen attraktiver wird, sind Übergangskonzepte in Planung. Aktive Naherholung, wie Radfahren und Wandern, soll das Revier für Menschen aus den angrenzenden Städten interessant machen. Ein Schritt in diese Richtung ist beispielsweise das grüne Band Garzweiler – ein Rad- und Fußweg um den Tagebau mit viel Grün, das Raum für Artenvielfalt, landwirtschaftliche Nutzung und Erholung bietet.

Doch es geht bei der Tourismusplanung nicht nur um die Tagebauseen und Erholung, sondern auch um andere Aspekte, wie die Geschichte des Industriestandortes. Die kann in Museen erlebbar gemacht werden und das nicht nur über den Schaufelradbagger, sondern auch anhand anderer Beispiele wie der Entstehung der Braunkohle und ihrer Verwertung in Kraftwerken.

Ein wichtiger Punkt bei der Planung ist auch die Klimaneutralität der touristischen Aktivitäten. „Was das im Einzelnen bedeutet, können wir jetzt noch nicht wirklich sagen“, so Projektkoordinator Sinkel, „aber denken wir beispielsweise an einen Shuttlebus, der hier mit Wasserstoffantrieb unterwegs ist.“

  • Status: bewilligt

  • Durchführungsort: Rheinisches Revier

  • Durchführungszeitrahmen:  07.2022 bis 02.2025

  • Programmlinie: Kriteriengestützte Einzelfallentscheidung

  • Fördervolumen: 748.000 Euro
  • Rhein-Erft-Kreis (Projektkoordination)

  • Grünmetropole e. V.

  • indeland Tourismus e. V.

  • Kreis Düren

  • Kreis Euskirchen

  • Landschaftsverband Rheinland (LVR)

  • Ministerium für Wirtschaft, Industrie, Klimaschutz und Energie des Landes Nordrhein-Westfalen (MWIKE)

  • Neuland Hambach GmbH

  • Nordeifel Tourismus GmbH

  • Rhein-Erft Tourismus e. V.

  • Rhein-Kreis Neuss

  • Städte Region Aachen

  • Stadt Mönchengladbach

  • Tourismus NRW e.V.

  • Wirtschaftsförderungsgesellschaft für den Kreis Heinsberg mbH

  • Zukunftsagentur Rheinisches Revier

  • Zweckverband Landfolge Garzweiler

Die thematische und grenzüberschreitende Zusammenarbeit bei Tourismusprojekten ist im Rheinischen Revier Tradition. Doch der Transformationsprozess bedarf einer übergeordneten Abstimmung und Vernetzung der Teilregionen. Mit dem Projekt „Tourismus im Rheinischen Revier“ wurde deshalb der Aufbau des Innovationsnetzwerks angestoßen und damit ein Austauschrahmen zu den Themen Tourismus und Naherholung für den gesamten Raum geschaffen. Koordiniert wird das Innovationsnetzwerk durch den Verein Rhein-Erft Tourismus. Gefördert wurde der Aufbau des Netzwerks durch das Förderprogramm „Unternehmen Revier“ des Bundesministeriums für Wirtschaft und Klimaschutz.

Weitere Projekte

Steckbrief

Beitrag für Bürgerinnen und Bürger

Durch das Projekt entstehen Freizeit- und Naherholungsangebote und eine bessere Tourismusinfrastruktur.

Nutzen für den Wirtschaftsstandort

Durch die touristische Entwicklung werden Wertschöpfungsketten und neue Arbeitsplätze geschaffen.

Beitrag zum Klima- und Umweltschutz

Nachhaltiger und CO₂-neutraler Tourismus und Naherholung.

Themen

Tourismus, Klimaneutraler Tourismus, Tourismusentwicklung, Naherholung, Rheinisches Revier, Tagebaufolgelandschaft, Tagebauseen

Kontakt

Lando Sinkel
Projektkoordinator

02271 83-11226