Ressourcen und nachhaltige Stoffströme

Die Biomasse stets im Blick

Getreide, Raps, Stroh und Gülle, aber auch Schlachtabfälle oder Reste aus der Lebensmittelproduktion wie zum Beispiel Möhrenschalen – all das fällt unter den Begriff Biomasse. Ein Rohstoff, der in Zukunft immer mehr nachgefragt werden wird. Wie viel Biomasse aus der Land- und Ernährungswirtschaft im Rheinischen Revier vorhanden ist, dem geht das Projekt Biomassepotenziale Rheinisches Revier des Landesamts für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz nach. Ziel ist es, auch in Zukunft eine nachhaltige Biomassenutzung aus der Land- und Ernährungswirtschaft sicherzustellen und ein Bewertungsschema für Politik und Verwaltung zu entwickeln. Zudem sollen Empfehlungen für die Politik ausgearbeitet werden. Das Ziel ist klar: Das Rheinische Revier zu einer „Modellregion Bioökonomie“ zu entwickeln. Biomassepotenziale gehört zu den Ankerprojekten, die den Strukturwandel maßgeblich vorantreiben.

Links ein Tagebau mit Kraftwerken im Hintergrund, rechts landwirtschaftliche Flächen bis an die Tagebaukante heran, mittig ein Regenbogen
©Cornelius Otto – stock.adobe.com

Am Anfang gilt es, genau hinzuschauen und vor allem Fragen zu stellen: Wie wird sich die steigende Nachfrage nach Biomasse auf den örtlichen Anbau auswirken? Werden Erntenebenprodukte zukünftig stärker stofflich genutzt und nicht mehr auf den Feldern verbleiben? Welche technologischen Verfahren gibt es, die Biomasse stofflich zu nutzen, und können diese auch im Rheinischen Revier zur Anwendung kommen? Und welche Entwicklungen sind in den nächsten 10 bis 20 Jahren zu erwarten?

Um all diesen Fragen gerecht zu werden, wird das Projekt Biomassepotenziale in drei Phasen gegliedert. Zunächst geht es um einen allgemeinen Überblick und die Einordnung der Nutzungsverfahren, einer Potenzialberechnung für die Land- und Ernährungswirtschaft sowie die Frage, wie sich veränderte Preise für Biomasse auf die Land- und Ernährungswirtschaft in der Region auswirken können.

In einem zweiten Schritt wird ein Monitoring entwickelt, das zum Beispiel die Entwicklung der vorhandenen und benötigten Biomasse stets im Auge behält. Auf dieser Basis können auch Bewertungen abgegeben oder Einzelvorhaben priorisiert werden. Liegen all diese Informationen vor, können im dritten Schritt ein Bewertungsschema für Förderanträge ausgearbeitet und Handlungsempfehlungen in Richtung Politik und Verwaltung ausgesprochen werden.

Um möglichst viele Aspekte in das Projekt mit einfließen zu lassen, werden regelmäßig Workshops mit Fachexpertinnen und Fachexperten durchgeführt. Hierbei geht es zum Beispiel um die Szenariengestaltung bei der Potenzialanalyse, wie Flächenverbrauch, Ertragsentwicklungen oder Ernährungsgewohnheiten. Durch die Workshops werden sowohl verschiedene Positionen und Sichtweisen berücksichtigt als auch ein interdisziplinärer Beteiligungsprozess während des gesamten Projekts gewährleistet.

  • Status: bewilligt

  • Durchführungsort: Der Fokus des Vorhabens liegt auf dem Rheinischen Revier: Mönchengladbach, Rhein-Kreis Neuss, Städteregion Aachen, Kreis Düren, Rhein-Erft-Kreis, Kreis Euskirchen, Kreis Heinsberg.

  • Durchführungszeitrahmen: 01.03.2023 bis 28.02.2025

  • Programmlinie: STARK

  • Projektvolumen & Fördervolumen: Gesamtkosten ca. 250.000 Euro, ca. 175.000 Euro vom Bund und ca. 75.000 Euro vom Land NRW
Weitere Projekte

Steckbrief

Beitrag für Bürgerinnen und Bürger

Biomasse bietet ein enormes Potenzial für nachhaltige Wertschöpfung.

Nutzen für den Wirtschaftsstandort

Sicherstellung einer ökologisch, sozial und ökonomisch nachhaltigen Land- und Ernährungswirtschaft im Rheinischen Revier

Beitrag zum Klima- und Umweltschutz

Ressourcenschutz durch eine nachhaltige stoffliche Nutzung von Biomasse aus der Land- und Ernährungswirtschaft

Themen

Biomassepotenzial, Ressourcen, Land- und Ernährungswirtschaft, Nachhaltigkeit, Modellregion, Bioökonomie, zukunftsfähiges Wirtschaftssystem, Ankerprojekte

Kontakt

Carmen Haase
Landesamt für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz NRW