Ankerprojekte

Mit den Ankerprojekten identifiziert die Landesregierung – in enger Abstimmung mit der Region – 19 zentrale Projekte für eine erfolgreiche, beschleunigte und sichtbare Umsetzung des Strukturwandels im Rheinischen Revier. Hier soll etwas entstehen, das weit über das regionale Umfeld hinaus Strahlkraft entwickelt. Bund und Land unterstützen die nachhaltige Transformation des Rheinischen Reviers mit mehr als 14,8 Milliarden Euro. Das Land flankiert die Förderung aus Bundesmitteln mit eigenen Haushaltsmitteln. Neben der Förderung durch Strukturstärkungsmittel von Bund und Land kommen bei den Ankerprojekten weitere Förderprogrammlinien des Landes sowie privatwirtschaftliche Investitionen zum Einsatz.

Forschungsflugplatz Würselen-Aachen, Städteregion Aachen
Am Forschungsflugplatz Würselen-Aachen steht der Technologietransfer zwischen Forschung und Industrie im Vordergrund. Erste Vorhaben sind die DLR-Einrichtung „Technologien für Kleinflugzeuge“, das Production Launch Center Aviation@NRW sowie das geplante Forschungszentrum FH-AERO.SCIENCE. Im AeroPark 1-3 wird die Ansiedlung von luftfahrtaffiner Forschung und Entwicklung vorangetrieben.


Aviation Aldenhoven - Centrum for Vertical Mobility (CVM), Kreis Düren
Das Center for Vertical Mobility erforscht und entwickelt die vertikale landebahnungebundene Luftmobilität. Den Schwerpunkt bilden Erprobungen und Tests in Reallabors – insbesondere von personentragenden und unbemannten Luftfahrzeugen von der medizinischen Drohne bis zum Lufttaxi, die vertikalstartfähig sind und einen hohen Automatisierungsgrad aufweisen.

Flughafen Mönchengladbach, Mönchengladbach
Am Flughafen Mönchengladbach befinden sich 45 Unternehmen mit mehr als 750 Beschäftigten. Durch die Ausstattung mit einer Kontrollzone und einem Instrumentenlandesystem besitzt der Flughafen für Forschungsaktivitäten als Innovationszentrum und Reallabor ein Alleinstellungsmerkmal im Rheinischen Revier. Ziel ist es, den Airport zu einem wichtigen Mobilitätshub für innovative Technologien zu entwickeln.

Im Brainergy Park Jülich entsteht ein interkommunaler Technologie- und Gewerbepark, in dem Wissenschaft, Unternehmen und Start-ups zusammen an neuen Entwicklungen und Innovationen in den Bereichen Energie, Wasserstoff und Digitalisierung arbeiten. In einer dynamischen und kreativen Arbeitswelt werden Innovationen für das Energiesystem der Zukunft entstehen, Demonstrationsprojekte umgesetzt und Impulse für Gewerbeansiedlungen und Neugründungen gegeben.

Ziel von CAMPUS Transfer ist es, technologische und gesellschaftliche Innovationen zur Steigerung wirtschaftlicher Wertschöpfung und einer nachhaltigen Entwicklung entlang der gesamten Wertschöpfungskette der Land- und Ernährungswirtschaft für Betriebe und Unternehmen nutzbar zu machen. Es gibt Teilprojekte, wie ein Zentrum für Innovationen in der Land- und Ernährungswirtschaft, für den Bereich Ernährung und für den Bereich Biodiversität und Umwelt in Bezug auf die Landnutzung.

Das sind die  Dörfer der Zukunft: Bürgewald: Morschenich-Alt, Keyenberg, Kuckum, Unterwestrich, Oberwestrich und Berverath. Die geretteten Dörfer werden zu Orten entwickelt, die sinnbildlich für die Transformation und den Strukturwandel im Rheinischen Revier stehen. Dörfliche Zukunftsthemen werden mit innovativen Lösungen konkret vor Ort umgesetzt und von den zukünftigen Bewohnerinnen und Bewohnern gelebt. Die Transformation folgt dem Leitbild, neue Wohn- und Arbeitsformen zu etablieren und wieder ein dörfliches Gemeinschaftsleben zu ermöglichen.

Die Stadt Bedburg und der RWE-Konzern errichten unter dem Namen H2 Bedburg in einem Industriepark eine Elektrolyseanlage mit einer Leistung von 5 Megawatt und produzieren damit grünen Wasserstoff mit Strom aus lokalen Windparks. Die Elektrolyseanlage soll im Industriepark Mühlenerft entstehen. Eingesetzt werden soll der grüne Wasserstoff, der im Jahr 2026 verfügbar sein soll, unter anderem für die Umstellung der Fahrzeugflotte des lokalen ÖPNV sowie für lokale Unternehmen im Umfeld des Industrieparks.

Der Ausbau von Erneuerbaren Energien auf mindestens 5 GW installierte Leistung bis 2028 und somit einen Zubau von 2,7 GW innerhalb von acht Jahren ist das Ziel des Projektes Gigawattpakt. Gleichzeitig soll der Ausbau der Erneuerbaren Energien zur Wärmeerzeugung forciert werden. Zu den Maßnahmen zählen die Förderung von PV-Anlagen auf kommunalen Gebäuden zzgl. Speicher sowie Planungsleistungen zum PV-Ausbau im Rheinischen Revier. Gefördert werden soll zudem eine kommunale Kompetenz- und Beratungsstelle für Erneuerbare Energien sowie die Erstellung von Studien und Informationsmaterialien zum Ausbau von Erneuerbaren Energien.

Das HC-H2 für nachhaltige und infrastrukturkompatible Wasserstoffwirtschaft ist ein langfristig angelegtes Forschungs- und Innovationscluster mit Sitz im Brainergy Park. Dabei werden ausschließlich solche Technologien verfolgt, die ein klar erkennbares Potenzial zur Beschleunigung der Energiewende im Rheinischen Revier und in Deutschland besitzen. Die entwickelten Technologien sollen zudem exportfähig sein, um auch weltweit in erheblichem Maß klimaschädliche Emissionen reduzieren zu können. Ziel ist es, durch praktisch relevante Forschung den Aufbau einer nachhaltigen Wasserstoffwirtschaft zu beschleunigen und den Strukturwandel des Rheinischen Reviers voranzutreiben. Im Rahmen des HC-H2 sollen Wasserstoff-Demonstrationsprojekte initiiert und gefördert werden.

Hy Load: Neubau einer Anlage zur Hochdruck-Verladung von grünem Wasserstoff im Shell Energy and Chemicals Park in Wesseling.

Im ehemaligen Kraftwerksstandort Frimmersdorf soll nach der Instandsetzung des Zentralbaus und durch die bereitgestellten Gewerbeflächen die Ansiedlung von Zukunftsprojekten des Strukturwandels vorangetrieben werden.

Das Launch-Center für die Lebensmittelwirtschaft ist ein Kristallisationspunkt für Gründungsaktivitäten und die Ansiedlung von KMUs und gleichzeitig Partner für etablierte Unternehmen der Lebensmittelwirtschaft in NRW bis hin zu den Niederlanden und befasst sich schwerpunktmäßig entlang der Produktionskette mit Fragestellungen zu pflanzlichen Lebensmitteln, alternativen Proteinen und der Verwertung pflanzlicher Roh- und Reststoffe.

Damit die Entwicklung des Rheinischen Reviers zu einer nachhaltigen Region gelingt, ist die Beteiligung aus der Bürgerschaft essenziell. Das Projekt unterstützt Verbraucherinnen und Verbraucher dabei, ressourcen- und klimaschonend zu handeln und sich gemeinsam für nachhaltigen Konsum einzusetzen. Ergänzend vermittelt MehrWertRevier mit einer Wanderausstellung Ideen für mehr Nachhaltigkeit im Alltag.

In Düren wird ein Forschungszentrum für ein bundesweites Innovationsnetzwerk zur nachhaltigen Papierproduktion errichtet. In der Modellfabrik Papier haben sich 17 führende Unternehmen der Papierindustrie und -zulieferindustrie mit Partnerinnen und Partnern aus der Wissenschaft zusammengeschlossen, um bis 2045 rund 80 Prozent des Energiebedarfs in der Papierproduktion einzusparen.

Biomassepotenziale, Gesamtrevier
Ziel ist es, auch in Zukunft eine nachhaltige Biomassenutzung aus der Land- und Ernährungswirtschaft sicherzustellen. Das Projekt Biomassepotenziale des Landesamts für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz entwickelt u.a. Indikatoren für ein Monitoring der nachhaltigen stofflichen Nutzung von Biomasse aus der Land- und Ernährungswirtschaft im Rheinischen Revier und ein Bewertungsschema dazu.


Bioökonomie Revier Aachen und Jülich mit Industriepartnern im Gesamtrevier
Innovative und nachhaltige Produkte zu entwickeln und Ressourcen in Kreisläufe zurückzubringen, darum geht es im BioökonomieREVIER. Hierfür wird im Forschungszentrum Jülich in enger Zusammenarbeit mit Kommunen, Wirtschaft und Naturverbänden in 14 Innovationslabors geforscht. Das Ziel ist klar: Ressourcen in Kreisläufe zurückbringen und mit neuen biobasierten Rohstoffen innovative und nachhaltige Produkte in vielfältigen Anwendungsbereichen entwickeln.

Bio4MatPro Aachen und Jülich mit Industriepartnern im Gesamtrevier (Elsdorf, Mönchengladbach)
Im Kompetenzzentrum Bio4MatPro sollen lokale, nachwachsende Rohstoffe für neue Produktionstechniken in der Textil-, Chemie- und Konsumgüterindustrie genutzt werden. Es werden drei Fokusthemenfelder bearbeitet: Von nachwachsenden Rohstoffen zu Wertstoffen; Zukunftstechnologien zur Verbindung von Bioökonomie und Kreislaufwirtschaft sowie die biologische Transformation von Anwendungsindustrien.

Graduiertencluster Aufbruch Aachen und Jülich mit Industriepartnern im Gesamtrevier
Das Graduiertencluster leistet entscheidende Beiträge, um die Transformation zu einer nachhaltigen Bioökonomie im Rheinischen Revier zu gestalten: Die Ausbildung von interdisziplinären Fachkräften für den Arbeitsmarkt, die Entwicklung zukunftsfähiger Technologien für die Wirtschaft und die Übertragung von wissenschaftlichen Ideen in die Wirtschaft mit einem Fokus auf innovativen Gründungsvorhaben.
Faktor X Ressourcen- und Klimaeffizienz in Gewerbe- und Industriegebieten Gesamtrevier, Inden (Kreis Düren)
Das Projekt hat zum Ziel, einfache und pragmatische Wege für eine klimaschonende und ressourceneffiziente Gebäudeplanung aufzuzeigen. Für Gewerbe- und Industriegebiete erstellt das Projekt einen Katalog mit klimafreundlichen Maßnahmen, aus dem sich ein Punktesystem ergibt. Mit diesem können Kommunen und Investierende klimaschonend und ressourceneffizient Gewerbe- und Industriebauprojekte realisieren.

Resilience Expo - Eine Messe für Klimaanpassung, Standort wird aktuell ausgewählt
Eine internationale Messe der Klimaanpassungswirtschaft ist 2025 im Rheinischen Revier geplant: Resilienz Expo. Produkte, Technologien und Dienstleistungen sowie Lösungen für bspw. Fragestellungen zum Intelligenten Regenwassermanagement, hitze- und dürreresistente Pflanzen werden ausgestellt. Die Klimaanpassungswirtschaft hat das Potenzial, die Auswirkungen der Klimakrise für Kommunen, Unternehmen und Bürgerinnen abzumildern.

Exzellenzregion Nachhaltiges Bauen Gesamtrevier mit Impulsbauten am Tagebaurand: Erkelenz, Jüchen, Titz; Beispielbau für nachhaltige Bauweisen in Mönchengladbach
Im Rahmen des Projekts Exzellenzregion Nachhaltiges Bauen werden vorhandene Initiativen und Projekte im Bereich Nachhaltiges Bauen vernetzt, verstärkt und verstetigt sowie mit Impulsbauten umgesetzt. Mit dem Projekt werden die zukunftsfähige Entwicklung der Bauwirtschaft und die damit zusammenhängenden Dienstleistungen unterstützt. Somit werden vorhandene Arbeitsplätze gesichert und durch die strategische Entwicklung neuer Geschäftsfelder auch neue Arbeitsplätze geschaffen.
 

AI Village, Rhein-Erft-Kreis
Auf einer Fläche von 120.000 Quadratmetern entsteht der erste voll-digitalisierte Campus Europas für Forschung, Entwicklung und praxisnahe Demonstration von Anwendungen der Künstlichen Intelligenz und Robotik. Ziel von AI Village ist die Vernetzung wichtiger Akteurinnen und Akteure aus Forschung, Wirtschaft und Bildung.

 
Blockchain Reallabor, Rhein-Erft-Kreis
Das Blockchain Reallabor in Hürth und dessen Ökosystemprojekt Blockchain.NRW informiert Unternehmen über die Möglichkeiten dieser zukunftsweisenden Technologie und erarbeitet mit ihnen gemeinsam Lösungen. Die Blockchain-Technologie hat das Potenzial, Geschäftsprozesse nachvollziehbarer, smarter und sicherer zu gestalten. In Praxisprojekten werden die Blockchain und weitere digitale Technologien erprobt.

Digitalparks, Rhein-Kreis Neuss und Rhein-Erft-Kreis
Im Rhein-Kreis Neuss und im Rhein-Erft-Kreis entsteht je ein Digitalpark. Ein „Digitalpark“ ist ein Gewerbepark in der Nachbarschaft von Hyperscale-Rechenzentren, in dem Unternehmen digitale Zukunftstechnologien erproben und anwenden. Die beiden Kreise haben dazu 2023 einen für 0,2 Mio. Euro vom Wirtschaftsministerium geförderten Masterplan vorgelegt. Arbeitsplatzpotenzial: je Digitalpark rund 2.500 Arbeitsplätze.  

Hyperscale-Rechenzentren Microsoft Rhein-Kreis Neuss und Rhein-Erft-Kreis
Das Unternehmen Microsoft wird zwei Hyperscale-Rechenzentren in Bergheim und Bedburg errichten. Microsoft investiert über 3 Mrd. € für Rechenzentren und KI-Bildungsprogramme in Deutschland, von denen der größte Teil ins Rheinische Revier fließen wird. Diese privatwirtschaftliche Investition ist der „Anker“ für die nachhaltige Digitalregion Rheinland.

Ziel der Papierfabrik Zerkall ist es, für die faserverarbeitenden Industrien alternative Faserrohstoffe aus nachhaltiger landwirtschaftlicher Produktion, aus biogenen Sekundärstoffen und aus Reststoffen anwendungsspezifisch zu entwickeln, um somit Alternativen zu holzbasierten Frischfasern und klassischen Recyclingfasern aufzubauen. Zusätzlich zu dem hier genannten Ankerprojekt soll ein touristischer Anlaufpunkt geschaffen werden, der die gläsernen, energie- und klimaneutralen Papierherstellung sichtbar macht. Der Aufbau des FaserInnovationsZentrums steht in enger Verbindung zur Modellfabrik Papier in Düren.

Blau-Grünes Band (mit Dokumentationszentrum), Mönchengladbach / Rhein-Kreis Neuss / Rhein-Erft-Kreis / Kreis Heinsberg / Kreis Düren
Aufbau einer einzigartigen grünen Infrastruktur als systematische Grün- und Landschaftsentwicklung der Bergbaufolgelandschaften. Das verbindende Element für die Menschen ist ein Fuß- und Radweg rund um den ehemaligen Tagebau. Das neu entstehende Wegesystem Blau-Grünes Band stellt eine Verbindung zwischen den verschiedenen Siedlungs- und Grünbereichen wieder her. Das begonnene Vorhaben greift räumliche Strukturen im Revier auf und schafft bereits vor dem Ende der Kohleverstromung einen sichtbaren Baustein für ein attraktives Lebensumfeld im Revier.

Hambach-Loop, Rhein-Erft-Kreis / Kreis Düren
Rund 42 Kilometer lang soll der Ringschluss Hambach werden und eine direkte Verbindung zwischen den Anrainerkommunen des Tagebaus Hambach schaffen. Der Rad- und Wanderweg Hambach Loop gilt als Herzstück der vernetzten, grünen Infrastruktur in der Region. Er macht das ehemalige Tagebauumfeld deutlich attraktiver. Ab 2029 können die ersten Fahrräder über die Strecke rollen.

Ziel der Textilfabrik 7.0 ist die nachhaltige und digitale Transformation der Textilindustrie für mehr Wertschöpfung und Beschäftigung in der Region. Mit dem Aufbau eines Technologiezentrums sollen CO₂-Neutralität, Zero-Emission, Kreislaufwirtschaft, Robotik, Künstliche Intelligenz und stufenübergreifende Maschinenkommunikation und Biotechnologie aufgenommen werden.

Mit der Zukunftswerkstatt soll ein innovatives Bildungszentrum für die ergänzende Aus- und Weiterbildung im produzierenden Gewerbe, insbesondere im Handwerk, entstehen. Neue Bildungsschwerpunkte in Bereichen der ökologischen Transformation und moderne Lehrwerkstätten für einen praxisnahen Umgang mit zukunftsrelevanten Technologien leisten wichtige Beiträge zur Fachkräftestärkung.

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Pressestelle des Ministeriums für Wirtschaft, Industrie, Klimaschutz und Energie