Mit Biogas aus der Energiekrise?

Guido Bongard
© bioconstruct
Guido Bongard

Eine Biogasanlage funktioniert wie ein Rindvieh aus Beton. „Das was die Kuh hinten raus pupst, das nutzen wir auf der Biogasanlage“, erklärt Guido Bongard, Leiter der Biogasanlage in Vettweiß. Doch ganz so einfach ist es dann doch nicht.

Gemeinsam mit seinem Kollegen Henrik Busch Bongard im Gespräch mit Moderator Torsten Knippertz, wie eine Biogasanlage aufgebaut ist, welche Möglichkeiten in dieser Technologie stecken und von den Problemen und Vorurteile. Neben Verstromung und Wärmeerzeugung wird in der Biogasanlage Vettweiß auch Biogas aufbereitet, das ins Gasnetz eingespeist wird.

Henrik Busch
© bioconstruct
Henrik Busch

Die knapp 10.000 Biogasanlagen in Deutschland könnten ohne Probleme doppelt so viel Biogas produzieren und so viel Energie wie ein Atomkraftwerk produzieren – wenn es da nicht gesetzliche Vorschriften und andere Restriktionen gäbe.

Zur Sprache kommt auch die Teller-Tank-Diskussion, warum die örtlichen Landwirtinnen und Landwirte gerne mit dem Anlagenbetreiber zusammenarbeiten und warum es gut fürs Klima ist, wenn eine Biogasanlage mit Gülle betrieben wird.

Und wem Guido Bongard beim Hören Appetit auf Rheinischen Sauerbraten mit Printen gemacht hat, der findet das Rezept hier:

Rezept für 4 Personen

Zutaten für die Marinade:
750 ml Wasser
250 ml Essig
3 große Zwiebeln
3 Möhren
1 Stange Porree
12,5 Gramm Sauerbratengewürz
1 Schuss Cognac oder 250 ml Rotwein

Zutaten Braten und Soße:
1,5 Kilo Rindfleisch
Butterschmalz oder Öl zum Anbraten
100 Gramm Rosinen (wer's mag)
1 kleines Päckchen Kräuterprinten (150 bis 200 gr)
Rüben- oder Apfelkraut
Tomatenmark (wer möchte)
Pfeffer und Salz

 

Zubereitung

Zwiebeln, Möhren und Porree schälen und klein schneiden. Anschließend alle Zutaten in einen Topf geben, aufkochen und abkühlen lassen. Das Fleisch in eine Schüssel legen und mit der Marinade übergießen. Es sollte komplett bedeckt sein. Das Gemüse dazugeben, abdecken und für mindesten 5 bis 7 Tage kühl stellen und täglich wenden.

Anschließend das Fleisch aus der Marinade nehmen und trockentupfen. Die Marinade wird später noch benötigt. Das Fleisch mit Salz und Pfeffer einreiben und von allen Seiten kräftig anbraten. Anschließend das Fleisch aus dem Bräter nehmen, das Gemüse aus der Marinade nun ebenfalls anbraten. Wer möchte, kann noch ein wenig Tomatenmark dazugeben. Das Ganze mit Rotwein oder Marinade ablöschen. Das Fleisch wieder dazugeben und mit der restlichen Marinade auffüllen. Wer mag, kann Rosinen dazugeben.

Deckel auflegen und das Fleisch etwa 90 Minuten schmoren lassen, bis es weich ist. Anschließend das Fleisch herausnehmen, um die Soße zuzubereiten. Dazu die Marinade mit dem Gemüse und den Rosinen durch ein Sieb streichen und wieder in den Bräter geben. Vier bis fünf Stücke Kräuterprinten dazubröseln und unter Rühren auflösen und aufkochen. Mit Apfel- oder Rübenkraut abschmecken.

Als Beilage eignen sich Knödel und Rotkohl oder Apfelmus.

Knippertz: Hi, hallo, herzlich willkommen zu einer neuen Ausgabe von unseren Revier.Geschichten. Ich heiße Torsten Knippertz und habe mir Gedanken gemacht, wahrscheinlich wie die meisten unserer Hörerinnen und Hörer, Gas-, Strompreise, Energiepreise allgemein. Ich weiß ja nicht, wie es der Mehrheit geht. Ich denke schon darüber nach, wie kalt der Winter wird, wo unsere Energie dann herkommt, wie teuer das Heizen und Strom noch werden jetzt und in den nächsten Jahren. Also, klar ist, wir müssen weg von fossilen Brennstoffen, das ist wahrscheinlich bei jedem angekommen. Wir müssen weg von der Kohle, aber auch vom russischen Gas. Und dabei könnte uns etwas helfen, das heißt Biogas. Das wird hier im Rheinischen Revier hergestellt in Vettweiß, das ist südlich von Düren. Und bei mir im Studio sind Menschen, die kennen sich damit aus, zum Beispiel Guido Bongard. Er ist Betriebsleiter der Biogasanlage in Vettweiß. Hallo Herr Bongard!

 

Bongard: Hallo.

 

Knippertz: Henrik Busch ist ebenfalls dabei. Er ist Leiter für Biogasanlagen von bioconstruct. Das ist die Firma, die auch die Anlage in Vettweiß gebaut hat. Hallo Herr Busch.

 

Busch: Hallo.

 

Knippertz: Schön, dass Sie beide da sind und mich jetzt ein bisschen aufklären können. Biogas – wie oft hat man den blöden Witz mit Flatulenzen, Blähungen und so da schon gehört?

 

Bongard: Eher selten.

 

Knippertz: Achso.

 

Bongard: Ich sage mal, es wird immer mit der Kuh verglichen, die Biogasanlage ist eine Beton-Kuh und das, was die Kuh hinten rauspupst, das nutzen wir auf der Biogasanlage. Das ist so der Werdegang. Das hört man öfters, die pupsende Kuh.

 

Knippertz: Eine Kuh aus Beton. Die meisten haben, glaube ich, nur eine vage Vorstellung davon. Jetzt haben sie das schon in einfachen Sätzen erklärt. Aber wie sind Sie zum Biogas gekommen?

 

Bongard: Ja, ich bin eigentlich gelernter Landwirt und hatte ein bisschen Ärger mit meinem Vater und habe dann eine Stelle gesucht als Betriebsleiter auf einem landwirtschaftlichen Hof. Das ist aber inzwischen auch schon 25 Jahre her und im damaligen Zeitraum waren die Betriebe im Rheinischen Revier zu klein, um einen Betriebsleiter einzustellen. Und dann habe ich eigentlich einen Job im Osten gesucht, auf einem großen Betrieb dort. Und da kam eine Biogasanlage 50 Kilometer von meinem Heimatort Stolberg entfernt, bei Aachen. Und da fand ich das damals total interessant mal. Biogas kannte ich natürlich auch nicht, was ist, und habe mich da vorgestellt, mal ein paar Tage Probe gearbeitet und bin dann hängengeblieben, weil mich dann doch da die Technik interessiert, der Zusammenhang mit der Landwirtschaft und so weiter.

 

Knippertz: Und so weiter. Was wird da eigentlich genau verarbeitet in so einer Biogasanlage?

 

Bongard: Also wir verarbeiten in Vettweiß nur nachwachsende Rohstoffe, das heißt so über 90 Prozent Mais. Wir nehmen aber auch Zuckerrüben, Getreide, alles so etwas, keine tierischen Produkte im Moment noch, sondern alles nur das, was auf dem Feld wächst.

 

Knippertz: Und das wird dann in der Anlage verbrannt oder was passiert da, frage ich doch mal den Henrik Busch.

 

Busch: Ja, das Material wird in die sogenannten Fermenter eingebracht, mit einer Einbringtechnik und dort vergärt letztendlich dieses Substrat, sei es wie gesagt Mais, Rüben etc. Da gibt es zwei Bakterienstämme, die einen bilden Essigsäuren, die wiederum dann die Methan-Bakterien brauchen, um die aufzuessen und dann entsprechend Methan zu bilden. Und das ist nachher das, was wir oben immer in den Kuppeldächern – wenn man an einer Biogasanlage vorbeifährt, sieht man immer diese aufgeblähten Dächer, das sind Foliendächer – und dort wird das Biogas gesammelt und von da aus saugen wir es ab und verarbeiten es dann weiter.

 

Knippertz: Bei Methan werde ich hellhörig, da weiß ich, dass das nicht so gut ist für die Umwelt.

 

Busch: Ja, das ist eben Ozon, Schädling sozusagen, ist 25-mal schädlicher als CO2. Aber wir verbrennen ja das Methan und entsprechend nutzen wir dann den Heizwert davon und dann die Abgase gehen natürlich in die Umwelt zurück, werden dann aber wiederum von den Pflanzen, die ja für die nächste Ernte schon wieder angepflanzt werden, wieder aufgenommen und die binden ja wieder das CO2. Und so haben wir dann einen Kreislauf erschaffen.

 

Knippertz: Also sie sorgen dafür, dass das Methan gar nicht erst in die Atmosphäre kommt.

 

Busch: Richtig.

 

Knippertz: Ah okay, dann habe ich es verstanden. Und die Bakterien, die Sie gerade angesprochen haben, was sind das für Dinger?

 

Bongard: Ja, das sind dieselben Bakterien wie in einem Kuhpansen sind. Ich sage immer ganz salopp, wir füttern die Bakterien wie eine Kuh. Und das, was die Bakterien pupsen, das ist dann das Biogas, was wir dann weiterverarbeiten, einmal wie der Herr Busch schon sagte im BHKW [Blockheizkraftwerk] als Wärme und Strom und auf der anderen Seite bereiten wir das Biogas auf zu Bio-Methangas, das heißt zu Bio-Erdgas.

 

Busch: Das ist sicherlich auch eine eher seltene Verarbeitung, die wir ja in Vettweiß seit Anbeginn der Anlage schon gemacht haben, dass wir nicht nur die klassische Verstromung und die Wärmeerzeugung mit dem Biogas machen, sondern tatsächlich das Biogas aufbereitet wird. Das heißt, das CO2 wird dem Gas entnommen und wir haben dann – hm ja Guido… – irgendwie 96 bis 98 Prozent…

 

Bongard: Genau.

 

Busch: ..methanhaltiges Gas. Das müssen wir mindestens erreichen, um entsprechend ins Erdgasnetz einspeisen zu können.

 

Knippertz: Okay, also das heißt, das ersetzt dann oder soll dann irgendwann Erdgas ersetzen? Wie wertvoll ist denn das? Also wie viel Strom kann ich mit wie viel Maiskolben zum Beispiel produzieren? Kann man das so sagen? Nee...

 

Busch: Ja, Sie können ungefähr sagen – es sind nicht nur Maiskolben natürlich, die wir einsilieren, sondern es wird die ganze Pflanze gehäckselt – und ungefähr aus einer Tonne Frischmasse – das sind Standardwerte – können Sie ungefähr 1000 Kilowattstunden erzeugen mit einem BHKW [Blockheizkraftwerk]. Davon sind ungefähr 450 Kilowattstunden elektrisch und ungefähr 500 Kilowattstunden Wärme. Der Rest ist dann Umgebungswärme, die man nicht nutzen kann.

 

Knippertz: Jetzt haben Sie gerade gesagt, das wird alles verwertet, alles verhäckselt. Jetzt nehmen Sie ja, wie ich weiß, hauptsächlich Mais von Bauern in der Umgebung, dass man auch nicht so lange Anfahrtswege hat, dass auch da die Nachhaltigkeit gewährleistet ist. Momentan sind aber auch Futtermittel knapp, weiß ich, wie sieht es denn da aus? Stehen da jetzt nicht viele andere Landwirte Schlange, die den Mais lieber als Futter kaufen wollen, damit das nicht in die Biogasanlage kommt und die dann vielleicht auch mehr Geld bieten?

 

Bongard: Ja, das ist ja bei uns ein Kreislauf. Wir nehmen ja einmal von den Landwirten den Mais, kaufen wir denen ab, liefern denen aber auch Dünger zurück, als wieder neuen Rohstoff für neue Pflanzen zu produzieren. Und wenn Sie das jetzt an einen Landwirt verkaufen, der Kühe hat, der nimmt das nur auf und gibt aber den reinen Ackerbaubetrieben keine Nährstoffe mehr zurück. Deshalb haben wir da einen geschlossenen Kreislauf und viele Landwirte stehen uns auch zu.

 

Knippertz: Ich weiß dadurch, dass ich relativ viel herumkomme, dass sich einige Unternehmen damit beschäftigen, auch eine eigene Biogasanlage sich auf den Hof zu stellen, und darüber nachdenken, wie kann ich demnächst Strom sparen, wie kann ich Energie sparen, wie kann ich das Ganze vielleicht auch nachhaltiger gestalten. Was würde ich denen denn jetzt erzählen, wenn ich frage, was ist der Vorteil von Biogas im Vergleich zu Wind- oder Sonnenenergie?

 

Busch: Ja, das liegt auf der Hand. Kein Wind, keine Sonne [=] kein Strom. Bei einer Biogasanlage können Sie das also wirklich steuern. Das ist auch der wesentliche Vorteil dieser Anlagen. Viele unserer Anlagen sind auch im Lauf der Jahre erweitert worden in den sogenannten Flex-Betrieb. Das heißt, immer dann, wenn hoher Strombedarf da ist, schalten wir zusätzlich Motoren an. Das notwendige Gas dafür wird im Vorfeld produziert und kann in den Dächern gespeichert werden. Das heißt also, wenn Sie nachts keine Sonne haben und es relativ windstill ist – jetzt ist der Stromgebrauch in der Nacht in der Regel nicht so hoch, aber dennoch brauchen Sie etwas – dann sind in der Regel unsere Biogasanlagen immer sehr gefragt und können dann entsprechend den Strom liefern, nicht immer alles, was benötigt wird, so weit sind wir noch nicht. Wir haben in Deutschland rund 10.000 Biogasanlagen in allen Größenordnungen in Betrieb, also nicht wir bioconstruct, sondern alle zusammen. Und das ist so der Stand, wie es heute ist.

 

Knippertz: Das ist ein gutes Stichwort. Da machen wir mal einen kleinen Ausflug in die Politik. Herr Busch, es gab ja in letzter Zeit Diskussionen um das Biogas. Biogasanlagen dürfen gar nicht so viel produzieren, wie sie eigentlich könnten. Warum ist das so?

 

Busch: Ja, das ist eben geschuldet den Regularien, dass man natürlich nicht irgendwie Monokulturlandschaften in Form von nur noch Maisanbau fördern wollte. Deswegen gab es die… oder gibt es die sogenannten Höchstbemessungsleistungen. Das ist ja das, was der eine oder andere vielleicht in den Medien gelesen hat, dass diese gekappt werden sollen, also, dass man als Anlagenbetreiber auch darüber hinaus Strom produzieren kann und darf. Das bedeutet natürlich auch, dass wir Input-Stoffe, sprich Mais, aber auch Mist, Gülle etc. mehr benötigen, um dann auch diese Mehr-Menge produzieren zu können. In der Historie ist es so, diese Höchstbemessungsleistungen waren dafür da, um nicht irgendwo Monokulturen anzubauen. In Außenbezirken ist das noch schwieriger. Da haben sie sogenannte privilegierte Betriebe, das heißt, im Außenbezirk dürfen sie normalerweise nichts bauen. Wenn das aber in einer Nähe vom landwirtschaftlichen Betrieb ist, ich auch von diesem Betrieb die Substrate bekomme, in der Regel Gülle, Mist, auch Mais natürlich auch dazu ein bisschen, dann hatten sie die Erlaubnis. Aber diese Anlagen durften nicht größer sein, als dass die 2,3 Millionen Kubikmeter Biogas im Jahr produzieren durften.

 

Knippertz: Was heißt durften, wie es jetzt der Stand der Dinge?

 

Busch: Ja jetzt ist ja so, das ist auch durch die Medien gegangen, dass entsprechend die Höchstbemessungsleistung gekappt werden soll. Das ist auch durch Bundestag und -rat schon durch. Allerdings müssen wir noch das Ergebnis der EU abwarten. Und, wenn das gegeben ist, dürften die Biogasanlagen-Betreiber auch über diese Höchstbemessungsleistung hinaus Strom und Wärme produzieren.

 

Knippertz: Jetzt greife ich noch mal etwas auf, was der Verband der Biogashersteller zuletzt gesagt hat. Biogashersteller – Sie haben es eben gesagt, es gibt knapp 10.000 in Deutschland insgesamt – könnten sofort und aus dem Stand doppelt so viel Biogas produzieren wie bisher und dieser Output würde dann mindestens einem Atomkraftwerk, was die Energie betrifft, gleichgesetzt sein. Stimmt das?

 

Busch: Also ich kann das jetzt nicht auf genaue Zahlen natürlich berufen, weil dafür fehlt mir die Grundlage. Aber ja, das ist das, was allgemein im Verband gesprochen wird. Auch unser Geschäftsführer Henrik Brockmeyer ist da mit drin und dort ist das tatsächlich demnach möglich.

 

Knippertz: Wenn das dann jetzt durch ist bei der EU, könnten Sie dann sofort die Produktion Ihrer Anlage hochfahren?

 

Busch: Das könnten wir. Allerdings ist jetzt die nächste Restriktion im Gange. Wir sprechen von der Strompreisbremse. Hier müssen wir erstmal das Ergebnis abwarten, was da als Vorschlag nun erarbeitet wird. Und je nachdem müssen wir eben gucken, ab wann sich das lohnt, mehr Substrat einzusetzen, was wir in diesem Jahr sehr teuer einkaufen mussten aufgrund der geringen Ernteerträge, die wir hatten, aber auch der massiv gestiegenen anderen Input-Kosten wie Rindermist oder Geflügelmist oder Gülle, die wir auf anderen Anlagen auch einsetzen. Dort haben wir zum Teil also wirklich über 400 Prozent Preissteigerung dieses Jahr seit Kriegsbeginn erfahren. Und da müssen wir uns natürlich überlegen, was noch wirtschaftlich sinnvoll ist am Ende. Dafür müssen wir aber erstmal überhaupt die Ausgangsbasis dieses Vorschlags der Strompreisbremse genau verabschiedet wissen und wissen, was da jetzt dann möglich ist.

 

Knippertz: Also für Sie noch ungelegte Eier?

 

Busch: Ja.

 

Knippertz: 10.000 in Deutschland, hört sich viel an. Wie viele gibt es denn im Rheinischen Revier?

 

Busch: Also, wir haben eine, in Vettweiß.

 

Knippertz: Ich habe vorher nachgeguckt, es gibt 42 insgesamt von verschiedenen Herstellern in der Region. Ist schon noch ein bisschen mehr möglich, gibt es ja Platz. Ist das aus Ihrer Sicht wünschenswert?

 

Busch: Ja, Platz gibt es sicherlich. Wir haben auch definitiv genügend Flächen hier, um auch Biomasse zu generieren. Das große Thema, was wir jetzt gerade aktuell auch anstreben, ist, um nicht jetzt da noch mehr Mais auf Ackerflächen anzubauen, ist, eben den sogenannten Wirtschaftsdünger in unserer Anlage in Vettweiß einzusetzen. Das heißt, das ist Rindermist, Geflügelmist, Schweinemist, also alle Arten von Mist, Pferdemist, Gülle etc., die wir aus den Ställen von Viehhaltungsbetrieben bekommen. Und die nehmen wir und füttern damit unsere Anlagen und nehmen auch entsprechend das Methan aus diesen Wirtschaftsdüngern heraus. Es gast also nicht einfach nur auf der Mistplatte des Landwirts aus und geht in die Umwelt, sondern wir nutzen das und greifen das Methan ab und verheizen… also erzeugen Strom, Wärme oder bereiten es zu Biogas dann auf.

 

Bongard: Genau, und da ist auch wieder der Kreislauf gegeben. Wir liefern den Landwirten, die uns den Mist liefern, auch wieder die Nährstoffe zurück aufs Feld direkt. Somit ist da auch wieder der Kreislauf geschlossen.

 

Knippertz: Noch eine andere Frage, wir haben ja hier im Rheinischen Revier einen sehr fruchtbaren Boden, könnte man den jetzt, ketzerisch gefragt, nicht besser dafür nutzen, um zum Beispiel Lebensmittel anzubauen? Die Flächen im Rheinischen Revier sind ja begrenzt und muss man ja auch ein bisschen abwägen, wofür man die nutzt.

 

Busch: Ja, letztendlich ist das die typische „Teller statt Tank“-Diskussion. Dazu muss man wissen, dass letztendlich ein Brotgetreide, Brotweizen im Vorwiegenden letztendlich nicht auf jeder Fläche angebaut werden kann. Liegt daran, dass wir sogenannte rote Gebiete vielfach in der BRD haben, aber auch um Vettweiß herum. Und dort dürfen die Landwirte nicht mehr als 80 Prozent des Nährstoffbedarfs einer Pflanze als Dünger zugeben und da fehlen dann rund 20 Prozent der Pflanze, um die letzten Proteine bilden zu können, die wichtig sind, um aus einem Mehl auch ein Backmehl machen zu können.

 

Knippertz: Das heißt, könnte man dort gar nicht anbauen?

 

Busch: Nein, da haben Sie die Option dann Futtergetreide – Gerste wird nahezu gänzlich für Futter genutzt oder einen Roggen oder Triticale, als Ersatzfrucht, oder dann natürlich Mais, Zuckerrüben etc. – also dann haben Sie eher eine Futtermittel- bzw. dann eine Energiepflanzenoption nur.

 

Knippertz: Dann hat man als Landwirt, als Landwirtin die Option zu sagen, ja Mais zum Beispiel, lieber als Futtermittel oder lieber als Biogas. Herr Bongard, Sie sprechen ja wahrscheinlich viel mit Kolleginnen und Kollegen in der Gegend. Was sagen die denn?

 

Bongard: Genau, wir liegen ja mitten im Ackerbaurevier und die Landwirte liefern natürlich lieber den Mais zu uns, weil sie von uns auch wieder im Kreislauf die Nährstoffe zurückkriegen für ihre Böden. Und wenn sie das exportieren in die Eifel, wo dann die viehhaltenden Betriebe sind, kommen natürlich die Nährstoffe nicht mehr zurück, weil sich das dann für die viehhaltenden Betriebe nicht lohnt, die Nährstoffe wieder, sprich die Gülle, so weit wieder hier herunterzufahren.

 

Knippertz: Und geldmäßig ist es gleich?

 

Bongard: Eigentlich ist die Biogasanlage sicherer im Bezahlen, die Landwirte… die Kuhbetriebe die haben immer ein Hoch und Tief. Das liegt an der Milch, was die Milch kostet. Ist die Milch teuer, können die Grünlandwirte auch bezahlen. Aber in Jahren, wo die Milch sehr billig ist, dann hört man sehr oft, dass die Grünlandbetriebe schwächeln im Bezahlen oder lange Zahlungsziele vereinbaren wollen. Und da kommt dann der Vorteil der Biogasanlage.

 

Knippertz: Gülle, habe ich jetzt schon gehört, wurde schon mal kurz angerissen, oder andere biologische Abfälle können ja auch als Rohstoff für Biogas genutzt werden. Das ist auch geplant, oder?

 

Busch: Genau. Wir bauen gerade aktuell… oder bauen noch nicht um. Wir sind in der Planung des Umbaus, so muss man es richtig formulieren, in Vettweiß und zwar in der Art, dass wir auch die sogenannten Wirtschaftsdünger, Gülle, Mist, jegliche Form von Mist, also Rindermist, Geflügelmist etc. dort mit als Input-Stoffe verarbeiten können. Hat den Riesenvorteil, dass das Methan, das in der Gülle oder in dem Mist gebunden ist, nicht einfach auf der Platte liegt, also auf der Platte ausgast, sondern wir dann das Methan auffangen und dann zu Strom, Wärme oder Bio-Methangas aufarbeiten.

 

Knippertz: „Ausgast“ ist ein gutes Stichwort. Sie legen ja auch Wert darauf, dass das Input-Material, was da hineinkommt, Mais oder Zuckerrüben oder vielleicht dann eben später auch Gülle und Abfall, nicht von zu weit wegkommt. Ist das ausschließlich eine Umweltfrage oder auch eine Geldfrage?

 

Busch: Natürlich auch eine Geldfrage, weil wir auch Transportwege bezahlen müssen, ist gar keine Frage, muss man auch mit einrechnen. Und interessanterweise ist das so, wir haben verschiedene Anlagen, wo wir das schon so betreiben, und dort sind wir auch nach der RED II, das ist eine Norm, zertifiziert und da müssen wir auch nachweisen, von wo dieses Substrat herkommt, mit welchem LKW das gefahren worden ist, um dann eine Treibhausgas-Bilanz zu erstellen. Nur als Beispiel, wir haben in der Nähe von Magdeburg eine große Anlage, verarbeiten da rund 30.000 Tonnen Mist im Jahr und wir haben dort einen THG-Wert, Treibhausgas-Wert – der wird auf verschiedenste Art und Weise ermittelt –, von minus 108 [-108]. Minus 100 [-100] ist ein super Wert schon und wir sind noch besser. Also das Transportieren wird negativ auf den THG-Wert eingezahlt, während der Mist eben positiv und da sehen Sie, dass dieses Methan viel, viel schädlicher ist als das CO2, was die Transportfahrzeuge verursachen und wir dieses Methan aus der Umgebungsluft nutzen, um dann das abzubauen.

 

Knippertz: Wie sehen Sie, kurz gefragt, die Zukunft von Biogas im Rheinischen Revier? Speziell dort.

 

Busch: Sehe ich nach wie vor positiv, insbesondere durch unseren Umbau hier. Und es ist, wie ich eingangs schon erwähnte, eine für uns zwingende Komponente in allen erneuerbaren Energien, um auch in Zeiten von wenig Sonne oder keinem Wind, Strom und Wärme liefern zu können. Also da ist Potenzial vorhanden und wir werden es auch weiter betreiben.

 

Knippertz: So, und jetzt werde ich persönlich. Das bringt uns zu unseren Lieblingsfragen für unsere Gäste, die Rubrik „Kurz und knackig“. Herr Bongard, Herr Busch, Sie sind hier im Rheinischen Revier mittlerweile, fühlen sich wohl. Herr Bongard, Sie sind sogar im Rheinischen Revier geboren, aufgewachsen, leben schon lange in Vettweiß. Fangen wir mal mit Ihnen an. Was ist Ihr Lieblingsgericht?

 

Bongard: Mein Lieblingsgericht ist tatsächlich der rheinische Sauerbraten, allerdings ohne Rosinen, dafür mit Aachener Printen.

 

Knippertz: Was?

 

Bongard: Ja, so ist das.

 

Knippertz: Hmm. Schade, dass die „Kurz und knackig“ heißt, sonst würde ich jetzt nachfragen. Aber vielleicht lasse ich mir später das Rezept geben oder wir können das in die Shownotes packen. Ihr Lieblingsgetränk?

 

Bongard: Bitburger.

 

Knippertz: Oh, das ist aber aus der Eifel.

 

Bongard: Ja, ist doch auch noch Rheinisches Revier!

 

Knippertz: Ja, okay, nehmen wir dazu, in Sachen Bier gemeinden wir das ein. Ihr Lieblingsfest, Lieblingsparty?

 

Bongard: Ja, wie gesagt, ich komme ja nicht ursprünglich aus Vettweiß, sondern aus Stolberg bei Aachen. Und da liebe ich natürlich den Karneval, auch jetzt natürlich in Köln mehr. Also das finde ich schon gut.

 

Knippertz: Herr Busch, kommen wir zu Ihnen. Lieblingsgericht?

 

Busch: Da ich ja nicht mehr im Rheinland ansässig bin… als ich hier war, war es auch tatsächlich der rheinische Sauerbraten, habe ich gerne gegessen, in den Ausführungen kann ich es gar nicht mehr so genau sagen.

 

Knippertz: Lieblingsgetränk?

 

Busch: Wenn ich hier im Rheinland bin, dann trinke ich gern Kölsch tatsächlich.

 

Knippertz: Und Lieblingsparty?

 

Busch: Ja, als ich hier im Rheinland war, auch Karneval, da dann tatsächlich an mehreren Sitzungen auch teilgenommen. Ich war tatsächlich auch mal in Hennef in einer Männertanzgarde und da war natürlich der Spaß im Vordergrund. Also da habe ich auch ein bisschen tatsächlich aktiv mitwirken dürfen im Karneval.

 

Knippertz: Wo sind Sie denn jetzt?

 

Busch: Ich lebe in Ostwestfalen, also da, wo unser Firmensitz ist, in Melle. Ostwestfalen gehört noch zu Nordrhein-Westfalen und ich bin sozusagen Grenzgänger.

 

Knippertz: Bioconstruct hat ja heute schon über 400 erneuerbare Energieanlagen in ganz Europa gebaut, Wind, Solar und eben Biogas. Was könnten Sie sich denn hier im Rheinischen Revier noch an Erneuerbaren vorstellen?

 

Busch: Also tatsächlich ist es so, dass wir aktuell eruieren und auch Flächen suchen hier im Rheinischen Revier, die sich eignen, um Photovoltaikanlagen dort zu installieren. Natürlich macht das auch Sinn, in der Umgebung von Vettweiß da mal näher hinzuschauen. Vorwiegend sind wir auf der Suche nach Flächen in den sogenannten Gebieten, wo Hauptverkehrsadern durchgehen, also sprich Bahntrassen oder Autobahnen etc. Da darf man in einem Abstand bis zu 500 Meter von der Autobahn entfernt oder von der Bahn eben entsprechend Anlagen installieren. Und da habe ich einen Kollegen, der sich da gerade ausgiebig mit beschäftigt, nicht nur hier im Rheinischen Revier, in der gesamten Republik, aber auch hier im Rheinischen Revier aktuell tatsächlich.

 

Knippertz: Stößt man denn da auf Widerstände, Herr Bongard, bei den Menschen, wenn man sagt, so, jetzt kommt das oder das ein bisschen näher?

 

Bongard: Ja, man erfährt schon mal so eine ablehnende Haltung gegenüber den Biogasanlagen. Das ist oft geschuldet, wenn die Leute spazieren gehen und rechts und links vom Weg ist ein Maisfeld, dann fühlen die Leute sich sehr eingeschränkt, weil sie nicht mehr weit gucken können. Dann sehen sie nach rechts und nach links nur Mais und dann ist das automatisch immer eine Maismonokultur. Wenn sie dann ein paar Meter weitergehen, ist rechts und links Getreide, was viel, viel mehr angebaut wird. Aber die Leute haben nicht mehr das Gefühl, dass es eine Monokultur ist, weil sie über das Getreide hinweg gucken können und die Weite noch sehen können. Das ist ein Riesenunterschied.

 

Knippertz: Ach, das sind die Bedenken?

 

Bongard: Das ist oft, ja. Das höre ich leider sehr oft. Wenn irgendwo rechts und links vom Weg ein Maisfeld steht, ist das immer automatisch eine Monokultur. Und immer ist die Biogasanlage daran schuld.

 

Knippertz: Aha, okay, ich hätte jetzt eher gedacht, dass Leute vielleicht Bedenken oder Angst haben, dass Biogasanlagen und Biogas vielleicht stinkt.

 

Bongard: Das hört man auch. Das ist dann mehr im ganz nahen Umkreis. Die Gemeinde Vettweiß, da hört man das schon mal, ja. Auch wenn man abends schon mal ein Bierchen trinken geht irgendwo, ist das schon mal Thema. Aber ich sage mal, so landläufig ist das eher diese Monokultur Mais.

 

Knippertz: Stinken die denn?

 

Busch: Können… können. Aber die sind ja alle abgedeckt. Deswegen ist das meiste… eigentlich kaum eine Geruchsbelästigung da. Und wir sind ja auch verpflichtet, jetzt gerade bei dem Umbau, den wir vorhaben, auf diese Wirtschaftsdünger, dass wir eine Halle, eine geschlossene Halle für die Lagerung des Mists machen müssen. Das ist ja auch verständlich und nachvollziehbar. Und da sind wir auch gerade aktiv daran und bauen da – also in der Planungsphase sind wir noch, Genehmigungsphase – und machen da eben entsprechend die Planungen für so eine Misthalle.

 

Knippertz: Was fehlt denn noch von Seiten der Menschen und Politik, um vielleicht da noch ein bisschen voranzukommen?

 

Bongard: Ja, wahrscheinlich den Weitblick, dass es eine Kreislaufwirtschaft ist, dass wir nicht die Böden auslaugen oder den Menschen irgendwie nur etwas Schlechtes wollen und es stinkt überall nur, sondern wirklich, dass es ein Kreislauf ist, der auch der Natur guttut.

 

Busch: Ja, das ist das eine. Das andere ist definitiv auch, dass man eben wissen muss, dass wir nicht in Konkurrenz im Grunde genommen zu Qualitätsgetreide, sprich Brotgetreide stehen. Es gibt sowieso viele rote Gebiete und da kriegen sie eh kein Qualitätsbrotgetreide angebaut. Und dann sprechen wir immer zwischen Futtergetreide, Futtermais, oder halt Futtermais für die Biogasanlage. Also da sprechen wir nicht darum, dass es da gegen Brotweizen oder sonst etwas geht.

 

Knippertz: Könnte man denn eigentlich auch andere Abfälle verwerten, Essensreste oder sonstige Bio-Abfälle, die so anfallen?

 

Busch: Ja, tatsächlich, das machen wir auch für Kundenanlagen, haben wir schon umgesetzt so. Dort werden Abfälle aus den Kommunen oder aber auch die Reste aus den Supermärkten etc. genutzt und auch mit unter anderem in die Anlagen hineingefüttert.

 

Knippertz: Wie lang dauert es denn eigentlich aktuell, wenn man eine Biogasanlage genehmigen möchte oder sich genehmigen lassen möchte?

 

Busch: Also das ist immer abhängig davon, wo der Standort ist. Ist es in der Nähe von einem Naturschutzgebiet, ist es im Außenbezirk etc., was ich eben schon erwähnte, ist es in einem Gewerbegebiet, sind irgendwelche Anschlüsse da schon vorhanden oder müssen neue Netzanschlüsse gelegt werden? Dann werden immer viele, viele Stakeholder mit einbezogen und bis das eben alles durch ist, kann es bis zu drei Jahre tatsächlich dauern.

 

Knippertz: Wie viel muss man da einreichen so an Ordnern, an Dokumenten, kann man das sagen?

 

Busch: Kartonweise, kartonweise Ordner. Das ist sehr viel.

 

Knippertz: Was ist Ihre Vision für das Rheinische Revier? Wie soll es in, sagen wir mal, zehn Jahren hier aussehen? Herr Bongard.

 

Bongard: Also von meiner Seite aus kann es eigentlich so bleiben, wie es ist. Ich finde es eigentlich ganz gut. Ja, was man noch ein bisschen verbessern könnte, wäre, dass die Akzeptanz der Biogasanlagen etwas erhöht wird bei den Leuten.

 

Knippertz: Wie kann man das schaffen? Was glauben Sie?

 

Bongard: Indem wir einen Podcast machen, zum Beispiel.

 

Knippertz: Ja, den machen wir jetzt gerade hier, ganz genau, Werbung machen. Herr Busch, was ist Ihre Vision?

 

Busch: Ja also, ich habe es eben schon erwähnt, wir sind ja tatsächlich in allen Bereichen der erneuerbaren Energien unterwegs, und ich kann mir durchaus vorstellen, dass wir hier auch vor allen Dingen zum Beispiel in den Braunkohle-Abbaugebieten, die ja dann irgendwann stillgelegt werden, tatsächlich auch etwas nutzen können, um dort erneuerbare Energien zu installieren. Da denke ich jetzt an Photovoltaik, das würde sich anbieten, selbst wenn da dann nachher geflutet werden würde, könnte man auch schwimmende Module etc. sich vorstellen. Ebenso natürlich auch in Windkraftanlagen könnte man hier etwas machen, da doch, wenn man hier über die… von Vettweiß Richtung Zülpich etc. fährt, da ist doch eine große Weite, sodass man da auch eigentlich hinsichtlich der Belastung aus Schattenwurf oder Lärm oder so etwas von einem Windkraftrad doch so weit von den Siedlungen auch weg sein kann, dass da also keiner belästigt werden würde. Also das kann ich mir gut vorstellen aus unserer Sicht, dass wir hier auch entsprechend weiter ausbauen können mit erneuerbaren Energien.

 

Knippertz: Wenn jetzt ein Unternehmen sagt, ja, ich habe den Podcast gehört, die Revier.Geschichten finde ich gut, ich möchte mich da mehr mit beschäftigen, kann man sagen, ab wie viel Euro das losgeht, so eine Biogasanlage?

 

Busch: Aktuell ist es bei den Baustoffpreisen und etc. kein Vergleich. Es kommt immer auf die Größe der Installation an, also wenn sie irgendwie 250 kW elektrisch und noch mal dasselbe in Wärme haben wollen, also irgend so ein 200… man spricht bei den Motoren immer von einem 250 kW Motor… Da spricht man dann halt von bis. Also ich sage mal, 2,5 Millionen müssen Sie da in die Hand nehmen, das ist einfach so. Und dann kommt es nachher aber auch ganz wesentlich darauf an, wie Sie die Betriebskosten in den Griff kriegen. Also, was haben Sie an Input-Stoffen zur Verfügung? Gibt es in der Nähe genügend landwirtschaftliche Produkte? Hat derjenige selber landwirtschaftliche Flächen, darf darauf entsprechend angebaut werden? Kriegt er irgendwo anders Wirtschaftsdünger her etc.? Das sind nachher die eigentlich spannenderen Fragen und so gehen wir eigentlich auch daran, wenn ein Interessent zu uns kommt, dass wir erst mal abklopfen, wie sieht es überhaupt bei dir und in deiner Umgebung aus und was kannst du verarbeiten und was könnte man daraus maximal überhaupt erzeugen an Strom und Wärme oder Bio-Methan, wie auch immer.

 

Knippertz: Spannende Sache auf jeden Fall. Kuh aus Beton, zwar mit Methangas, das aber nicht schädlich in die Atmosphäre gelangt. Kreislaufwirtschaft, „Cradle to Cradle“ wird das ja auch genannt. Wirklich sehr spannende Sache. Mal gucken, wie es weitergeht in Sachen Biogas und erneuerbaren Energien hier im Rheinischen Revier oder nicht nur im Rheinischen Revier, sondern überall in Europa oder auf der Welt, betrifft ja auch alle. Dankeschön an Guido Bongard von der Biogasanlage in Vettweiß.

 

Bongard: Bitteschön.

 

Knippertz: Und vielen Dank auch an Henrik Busch, Leiter der Biogasanlagen bei bioconstruct.

 

Busch: Sehr gerne und wir haben auch zu danken.

 

Knippertz: Ja, Dankeschön auch an alle Zuhörerinnen und Zuhörer. Gerne weitererzählen, an Familien, Freunde, Freundinnen und Bekannte, den Podcast teilen, liken, am besten abonnieren, dann gibt es die neueste Folge immer sofort automatisch. Und dann bekommen vielleicht noch mehr Menschen davon mit, welche Chancen es gibt, was bringt die Zukunft im Rheinischen Revier. Danke. Bis zum nächsten Mal.

 

Bestandsentwicklung, Digitalisierung

Keine Angst vor KI – Künstliche Intelligenz erleben, erlernen und entwickeln

„Es geht letztlich darum, für die Region Technologien zu entwickeln oder einzuführen, die auch uns für die Zukunft wettbewerbsfähig machen, wenn keine Braunkohle und kein günstiger Strom mehr aus der Kohle verfügbar ist“, sagt Dr. Alexander Opitz. Gemeinsam mit Alex Dickmann leitet er das AI Village in Hürth, in dem sich alles um KI und deren Einsatzmöglichkeiten dreht. Sie wollen KI entwickeln, erlebbar und erlernbar machen.

mehr

Bestandsentwicklung, Digitalisierung, Energiesystem der Zukunft, Grün-blaue Infrastrukturen und Klimaresilienz, Infrastruktur und innovative Mobilität, Neue Maßnahmen für Innovation und Bildung, Standortmarketing und Ansiedlungsförderung, Zukunftsfähige Industrie

Frau Staatssekretärin, was machen Sie für den Strukturwandel?

Zu Gast ist diesmal eine Staatssekretärin aus dem NRW-Ministerium für Wirtschaft, Industrie, Klimaschutz und Energie, Silke Krebs. Sie ist für den Strukturwandel im Rheinischen Revier verantwortlich. Doch was heißt das eigentlich? Wie sieht ihr Arbeitsalltag aus? Was ist ihr wichtig? Krebs hat viel Erfahrung in der Führung eines Ministeriums, deshalb hat NRW-Wirtschaftsministerin Mona Neubaur sie in ihr Team geholt.

mehr

Bestandsentwicklung

Vom Tagebau zum Neuland: Die Zukunft von Hambach

„Ab wann können wir endlich in den neuen Seen im Revier schwimmen?“, will Moderator Torsten Knippertz von Boris Linden wissen. Der Geschäftsführer der Neuland Hambach GmbH entwickelt im Auftrag der Anrainerkommunen Pläne für die Zeit nach dem Ende des Tagebaus. Lebenswerte Gebiete und attraktive Landschaften sollen entstehen. Die Herausforderung besteht darin, die verschiedenen Interessen unter einen Hut zu bringen. 

mehr

Bestandsentwicklung

Zwei Städte, zwei Länder, gemeinsam klimaneutral

„Klimaschutz macht nicht an der Landesgrenze halt“, sagt Benjamin Fadavian, Bürgermeister von Herzogenrath. „Die Menschen wollen, dass wir unseren Aufgaben gerecht werden und das können wir nur machen, wenn wir zusammenarbeiten und aufeinander hören“, ergänzt seine niederländische Amtskollegin, Petra Dassen-Housen aus Kerkrade. Im Gespräch mit Moderator Torsten Knippertz erzählen sie, wie das in der Praxis funktioniert.

mehr

Bestandsentwicklung

Aus Katzem zu den Höhnern

Bei der Kölner Kultband Höhner steht er am Keyboard. In unserem Podcast spricht Micki Schläger mit Moderator Torsten Knippertz über seine Kindheit in Katzem. Das überschaubare Dorf gehört zu Erkelenz. Hier hat Schläger seine Wurzeln, hier lebt seine Familie und hier hat er eine Musikschule. Obwohl er inzwischen in Köln lebt, ist er regelmäßig in Katzem. „Ich bin immer wieder gerne in Erkelenz und das wird auch immer meine Heimat bleiben.“

mehr

Bestandsentwicklung

Arbeiten auf dem größten Bagger der Welt

Sein Arbeitsplatz ist 100 Meter hoch und 200 Meter lang. Al Mahidi Zerouali kontrolliert im Tagebau Hambach den größten Bagger der Welt. Der 27-Jährige ist Großgeräteführer, wie es im Fachjargon heißt und als Schichtleiter Vorgesetzter von 20 Mitarbeitenden. Im Podcast mit Torsten Knippertz erklärt er den Unterschied zwischen Absetzer und Bagger, erzählt von Bombenfunden und davon, wie er sich die Zukunft ohne Braunkohletagebau vorstellt.

mehr

Bestandsentwicklung

Das Indeland - Zukunft am See

Die Entstehung des Indesees liegt in der Zukunft. Schon seit 2006 beschäftigt sich die Entwicklungsgesellschaft Indeland  mit der Neugestaltung der Landschaft rund um den Braunkohle-Tageabbau Inden.  „Meine Aufgabe ist es, die Leute von der Couch zu kitzeln“, sagt Svenja Zeimetz.  Moderator Torsten Knippertz spricht mit der Partizipationsmanagerin darüber, wie sich die Menschen aktiv an der Gestaltung ihrer Region beteiligen können.

mehr

Infrastruktur und innovative Mobilität

Mobilität soll Spaß machen!

Pünktlich zum Start des 49-Euro-Tickets spricht Moderator Torsten Knippertz mit der Aachener Oberbürgermeisterin Sibylle Keupen. Sie hat sich nichts weniger als eine Mobilitätswende für Aachen auf die Fahnen geschrieben. Dafür braucht es attraktive Angebote für alle Verkehrsteilnehmerinnen und Verkehrsteilnehmer, wie neue Straßenbahnen, Radschnellwege ins Zentrum und eine verkehrsberuhigte Innenstadt mit Premiumfußwegen und Raum für Begegnungen.

mehr

Landwirte mit Herz und Computer

Johanna und Burkhard Liesen betreiben bei Düren mit Begeisterung Landwirtschaft. Im Podcast erzählen sie darüber, dass sie dabei auf Vielfältigkeit setzen. Zusammen mit dem Forschungszentrum Jülich experimentieren sie zudem mit verschiedenen Kulturen, um die Tagebau-Abbruchhänge zu befestigen.

mehr

KI hilft beim Recyceln von Plastik

Plastik wird doch gesammelt und reycelt, oder?  Ganz so einfach ist das leider nicht. Allerdings kann künstliche Intelligenz dabei helfen, in Zukunft Abfallberge zu verringern. Darüber spricht Moderator Torsten Knippertz mit Alina Ott, Managerin des Projekts „R-Cycle“.

mehr

Gäste

Guido Bongard
Leiter Biogasanlage Vettweiß

Henrik Busch
Leitung Eigenbetriebe bioconstruct

Moderator

Torsten Knippertz

Keine Folge mehr verpassen ...

... mit dem Abo bei Podigee, Spotify, DeezerApple Music oder einfach hier bei uns per RSS.