Zwei Städte, zwei Länder, gemeinsam klimaneutral

„Klimaschutz macht nicht an der Landesgrenze halt“, sagt Benjamin Fadavian, Bürgermeister von Herzogenrath. „Die Menschen wollen, dass wir unseren Aufgaben gerecht werden und das können wir nur machen, wenn wir zusammenarbeiten und aufeinander hören“, ergänzt seine niederländische Amtskollegin, Petra Dassen-Housen aus Kerkrade. Zusammen überwinden sie unterschiedliche gesetzliche Vorgaben und suchen nach Fördermöglichkeiten. Im Gespräch mit Moderator Torsten Knippertz erzählen sie, wie das in der Praxis funktioniert.

Petra Dassen-Housen,, Bürgermeisterin von Kerkrade, Moderator Torsten Knippertz und Benjamin Fadavian, Bürgermeister von Herzogenrath, sitzen gemeinsam auf einem Sofa.
© Projektträger Jülich
Die beiden Bürgermeister Petra Dassen-Housen und Benjamin Fadavian mit Moderator Torsten Knippertz in der Mitte.

Ein zentrales Projekt der beiden Städte ist der Aufbau einer grenzüberschreitenden Wärme- und Energieversorgung – unter Nutzung industrieller Abwärme, die im deutschen Glaswerk von Saint-Gobain anfällt. Ein Blick auf die Karte zeigt, wie sinnvoll eine Zusammenarbeit der beiden Städte ist. „Viele Orte in den Niederlanden sind näher an Saint-Gobain als mancher Ort in Herzogenrath und insofern ist das natürlich eine Frage der Zusammenarbeit, aber auch einfach der Vernunft“, sagt Fadavian.

Bei der Ausrichtung auf das große Ziel Klimaneutralität spielt auch die Mobilität eine große Rolle. Es gibt bereits grenzüberschreitenden Bahn- und Busverkehr. Gefördert werden auch Balkonkraftwerke, also kleine Solar-Anlagen, die auf dem Balkon installiert werden. Und doch gibt es Unterschiede, die in der Neustraße, die sich die Städte teilen, zu sehen sind: Auf der einen Seite schimmern die Lampen ein bisschen gelblich, auf der anderen weißlich.

Im Idealfall ist die Landesgrenze im alltäglichen Arbeiten gar nicht mehr wahrnehmbar. So wie es im grenzüberschreitenden Dienstleistungszentrum Eurode Business Center gelebt wird: „Also man arbeitet in den Niederlanden und man geht auf die Toilette in Deutschland“, sagt Dassen-Housen lachend. „Oder umgekehrt, je nachdem, ob man Mann oder Frau ist“, ergänzt Fadavian.

Gäste: Dr. Petra Dassen-Housen, Bürgermeisterin von Kerkrade und Dr. Benjamin Fadavian, Bürgermeister von Herzogenrath

Moderation: Torsten Knippertz

 

Benjamin Fadavian: Insofern ist das natürlich eine Frage der Zusammenarbeit, aber auch einfach der Vernunft und der Einsicht, dass natürlich Klimaschutz nicht an Landesgrenzen Halt macht. Wir sind bei diesen Themen immer außerordentlich unkompliziert. Also unsere Gremien tagen regelmäßig, wir haben einen sehr engen Austausch und da guckt jetzt auch keiner, was bei dem Anderen gerade auf dem Teller liegt, sondern es geht einfach darum, die Dinge wirklich gemeinsam nach vorne zu bringen.

 

Ton: Titelmusik der Revier.Geschichten

 

Torsten Knippertz: Hi, hallo, herzlich willkommen zu unseren Reviergeschichten. Mein Name ist Thorsten Knippertz und ich habe heute gleich zwei Gäste im Studio, die sich um CO2, Neutralität und grenzüberschreitende Energiekonzepte bemühen. Das ist gar nicht so einfach. Es geht um eine Kooperation mit unseren niederländischen Nachbarn. Und die Menschen im deutschen Herzogenrath und im niederländischen Kerkrade nehmen im Alltag überhaupt keine Grenze wahr, aber für Wärmeströme ist halt auch im vereinten Europa an den Landesgrenzen Schluss – bisher! Das soll sich nämlich ändern, wenn es nach Bürgermeister Dr. Benjamin Fadavian aus Herzogenrath und seiner niederländischen Kollegin Dr. Petra Dassen-Housen im angrenzenden Kerkrade geht. Die Beiden lassen uns heute – hoffentlich - an ihren Plänen für eine CO2-freie Zukunft in Herzogenrath teilhaben und wir lernen dabei gleich ein einzigartiges Energievorhaben kennen: eine grenzüberschreitende, gemeinsame Wärmenutzung und damit herzlich willkommen in unserem Podcast, Herr Dr. Fadavian und Frau Dr. Dassen. Hi!

 

Petra Dassen-Housen: Hallo! Schön hier zu sein.

 

Benjamin Fadavian: Hallo. Vielen Dank für die Einladung.

 

Torsten Knippertz: Ich freue mich, dass Sie da sind. Ich fange mal mit Ihnen an, Herr Dr. Fadavian, Sie sind seit knapp drei Jahren Bürgermeister von Herzogenrath. Zur niederländischen Nachbarstadt Kerkrade gibt es sehr enge Verbindungen, bisher aber keinen Austausch von Energie oder Kooperationen auf kommunaler Ebene. Ich gehe direkt rein. Warum ist das so?

 

Benjamin Fadavian: Na ja, weil das ja alles andere als selbstverständlich ist. Historisch gesehen und natürlich auch aktuell sind es einfach zwei Staaten mit zwei Infrastrukturen, zwei Energieversorgungskonzepten, zwei Philosophien und das alles zusammenzubringen, macht man natürlich nicht von heute auf morgen und wir haben uns da ein ehrgeiziges Ziel gesetzt und da wollen wir dran arbeiten.

 

Torsten Knippertz: Aber - so gefühlt? Ich komme ja aus Mönchengladbach, da hat mal Roel Brouwers gespielt, aus Kerkrade, und von dem weiß ich: Es gibt eigentlich gefühlt gar keine Grenze dort bei Ihnen oder? Frau Dassen?

 

Petra Dassen-Housen: Stimmt. Das ist auch eine schöne Errungenschaft seit vielen Jahren, obwohl wir in der Corona Zeit leider doch wieder erfahren haben, dass es Grenzen gibt und die haben uns auch teilweise wieder zurückgesetzt, aber Fakt bleibt, dass im tagtäglichen Leben der Menschen in Kerkrade und Herzogenrath die Grenze eigentlich nicht da ist. Das ist das Schöne an dem Raum. Das Leben in der Grenzregion bietet so sehr viel.

 

Torsten Knippertz: War der Raum, denn eigentlich - ist er schon lange getrennt? So?

 

Petra Dassen-Housen: Das ist jetzt geschichtlich. Nach dem Wiener Kongress 1816 wurden Kerkrade und Herzogenrath geteilt. Eigentlich war das ein Gebiet unter der Herrschaft der Burg und erst nach dem Wiener Kongress wurden die Landesgrenzen gezogen, also entlang der Wurm (ein Fluss) usw. und dann wurden wir sozusagen getrennt, geschichtlich und seither arbeiten wir ziemlich hart daran, dass wieder rückgängig zu machen, kann man sagen.

 

Torsten Knippertz: Ja, wahrscheinlich ist da mittlerweile dadurch, dass es getrennt ist, wahrscheinlich auch viel Bürokratie im Weg. Wenn die Energiewende in Europa überall geschafft werden und beschleunigt werden soll, behindert das ein bisschen. Und in Herzogenrath soll ja viel auf den Weg gebracht werden. Bis 2030 soll die Stadt klimaneutral werden.

 

Benjamin Fadavian: Ja, das ist so, also man, man, man sieht es noch so ein bisschen. Wir haben ja eine gemeinsame Straße, die Neustraße, und da sieht man es noch, weil die einen Lampen so ein bisschen gelblich schimmern und anderen so ein bisschen weißlich. Also man sieht es tatsächlich auch optisch noch, dass da, dass da eine Grenze ist. Da kann man allerdings auch den handelnden Personen keinen Vorwurf machen, weil natürlich die jeweiligen Rechtsnormen, das nationale Recht, auch das lokale Recht, natürlich auch einfach Vorgaben geben, in denen man sich aufhalten muss und das so ein Stück weit zu überwinden und für unsere Ziele dann dienlich zu machen, das ist unser Ziel und wir wollen tatsächlich bis 2030 klimaneutral werden. Es ist eine Zielsetzung, die wir uns gesetzt haben, mit ganz vielen verschiedenen Maßnahmen der Energieversorgung, aber natürlich auch mit der Begrünung von öffentlichen Flächen und all dem, was damit zusammenhängt.

 

Torsten Knippertz: Was denn für Projekte, frage ich direkt mal nach.

 

Benjamin Fadavian: Na ja, eines ist ja das, weshalb wir heute auch hier sind, dass wir also ein grenzüberschreitendes Wärmenetz auch installieren wollen, aber wir haben davon unabhängig einen der größten Solarparks in der ganzen Region bei uns im Stadtgebiet. Wir begrünen die öffentlichen Flächen. Wir stellen natürlich auch die städtischen Fahrzeugflotten auf Elektromobilität um. Wir machen ein umfangreiches Klimamanagement. Wir stellen uns bei allen politischen Entscheidungen immer die Frage: Welche Auswirkungen hat das auf Klimaschutz? Wir fördern Balkonkraftwerke und ganz viele kleinere Möglichkeiten, seinen Anteil zu beizutragen. Also ganz viele verschiedene Dinge, die die Stadt so auf den Weg bringt und das auch mit den Bürgerinnen und Bürgern zusammen. Das macht sehr viel Spaß.

 

Torsten Knippertz: Gibt es das dann alles in Kerkrade auch - alles das Gleiche oder gibt es da auch Unterschiede?

 

Petra Dassen-Housen: Das Letztere ist wieder eine neue Idee? Die hatte ich noch nicht gehört, aber die inspiriert dann wieder. Aber natürlich, guck´ mal, die Klima-Aufgabe ist natürlich nicht staatlich begrenzt, die haben wir in den Niederlanden genauso und da haben wir auch eine starke Herangehensweise, die sehr ähnelt mit dem, was mein Kollege gerade gesagt hat. Das Ziel ist, die Klimaneutralität zu erreichen, wo man auch sagen muss, das tagtäglich, wenn es mal wirklich schwere Regenschauer gibt, die Bürger und Bürgerinnen auch sehr viel davon merken. Wir haben regelmäßig in der Region sehr viele Wasserschäden und wir sozusagen auch tagtäglich - nicht tagtäglich, aber regelmäßig - damit zu tun haben, zu kämpfen haben, was Klimawandel bedeutet und wir hoffen auch, dass das die Bürger und Bürgerinnen auch näherbringt zu dem, was wir gemeinsam erarbeiten und schaffen müssen, weil das ist manchmal auch noch mal so eine richtige Ermutigungsarbeit, dass wir auch sehen: Wir müssen unser Leben ändern, wir müssen, wie wir uns verhalten, wie wir leben, da müssen wir andere, andere, andere Wahlen treffen, sonst wird sich nichts ändern. Wenn wir einfach weiterhin fliegen wie bisher, dann können wir über die Wasserschäden klagen, wie wir wollen, aber dann ändert sich das nicht und das ist das schwierig, weil was, was ist schon der Einfluss von einem Individuum, das mit einem Haus etwas bewirkt? Aber wenn jeder so denkt, dann passiert gar nichts - und das ist auch die Öffentlichkeitsarbeit, die wir auch nebenbei leisten müssen, die auch nicht einfach ist in der Region, wo auch sehr viele Existenzfragen leben, auch sehr viele Leute damit zu tun haben, überhaupt im Leben, ja, die richtigen Wahlen zu treffen und auch damit fertig zu werden mit wenig Einkommen das Leben auch darzustellen. Das ist wirklich nicht einfach.

 

Torsten Knippertz: Viele Städte wollen ja in absehbarer Zeit CO2-frei sein. Dazu gehört mehr als die Energiegewinnung, das wissen wir, aber, was gibt es vielleicht noch für Pläne, um CO2-neutral zu werden?

 

Benjamin Fadavian: Ja, ist er. Genauso wie Sie es sagen. Die Die Energiegewinnung ist das eine, aber am Ende des Tages darf man sich ja auch nicht in die Tasche lügen. Wenn wir eine klimaneutrale Energiegewinnung haben, aber trotzdem Verbrennermotoren durch die Stadt fahren, wenn Klima-schädlich gebaut wird und wenn viele andere Dinge noch dazukommen, dann ist man ja nicht wirklich klimaneutral. Also insofern darf man da auch kein Greenwashing betreiben. Also das ist ein ganz wichtiges Ziel, das wir uns setzen und genau deshalb arbeiten wir ja eine Klimastrategie ab - also klimafreundliches Bauen, aber gleichzeitig auch klimafreundliche Erscheinungsweise der Stadt, Mobilitätsumstellung und am Ende des Tages natürlich auch die Energie.

 

Torsten Knippertz: …und das immer in Abstimmung mit Kerkrade.

 

Petra Dassen-Housen: Jein. Es gibt natürlich auch noch viele staatliche Aufgaben, so wie mein Kollege das schätzt. Das sind die Aufgaben, die in Deutschland gestellt werden. Die sind in den Niederlanden ähnlich - da arbeiten wir auch separat dran. Und was uns verbindet, ist, dass wir im Moment versuchen, die vor allem die industrielle Restwärme, die es in der Nähe von Herz und Grad und Kerkrade gibt, dank des Werks von Saint-Gobain, ein größerer Glashersteller, wo auch eine schöne Geschichte dran ist, weil nach den, nach den Schließungen von den Minen wurden auch viele Minenarbeiter in dem Werk, konnten da arbeiten. In dem Sinne ist das auch ein historischer Ort, wo Kerkrade und Herzogenrath schon zusammengekommen sind und im Moment ist es so, dass Saint-Gobain durch die Herstellung von Glas sehr viele Restwärme produziert und die Restwärme wird nicht genutzt.

 

Torsten Knippertz: Oh!

 

Petra Dassen-Housen: Noch nicht! Und da haben wir uns gemeinsam überlegt. Übrigens macht Kerkrade das nicht allein. Wir machen das in der Region Kerkrade gemeinsam mit den Gemeinden um uns herum. Wir nennen das der Parkstad-Verband, wo auch sehr viele mit dran arbeiten, wo wir im Moment versuchen, mit Herzogenrath und Saint-Gobain zu gucken, ob wir diese Restwärme, die Saint-Gobain produziert, ob wir die nutzen können für sowohl Herzogenrath als auch Kerkrade.

 

Torsten Knippertz: Jetzt höre ich Saint-Gobain. Ich weiß, dass die Nivelsteiner Sandwerke noch da sind. Das ist ja auch alles energieintensiv, also umso besser, dass man da so einen großen Solarpark hat und noch mal umso besser, dass man dann sagt: Okay, wenn da so viel Wärme produziert wird, die können wir ja vielleicht noch mal anders nutzen?! Das sind die Lösungen, an denen Sie jetzt gerade arbeiten.

 

Petra Dassen-Housen: Genau! Und solche Lösungen sind natürlich nicht neu. In den Niederlanden zum Beispiel - und es wird in Deutschland nicht anders sein - gibt es schon viele Beispiele von Nutzung von industrieller Restwärme. Was neu wäre in diesem Ansatz, wäre, dass wir das grenzüberschreitend machen und was natürlich auch lobenswert ist, ist, dass auch Saint-Gobain und Herzogenrath in dem Fall auch sagen: Wir gucken auch gern gemeinsam, ob es da Möglichkeiten gibt. Man könnte auch sagen: Wir nutzen die Restwärme nur für Herzogenrath ausschließlich. Dann würde ich hier heute nicht so sitzen. Das hat auch damit zu tun, dass wir sehr lange gemeinsam im Eurode-Verband zusammenarbeiten und uns auch gemeinsam Konzepte erarbeiten.

 

Torsten Knippertz: Das wollte ich gerade fragen. Wie muss ich mir das in der Praxis vorstellen? Wie bekommt man das alles miteinander verbunden, so dass alle auch ihre Bedürfnisse unter einen Hut bekommen?

 

Benjamin Fadavian: Na ja, also es ist genauso wie Petra das sagt. Auf der anderen Seite ist es auch einfach so, wenn man jetzt um das Werk von Saint-Gobain oder die Nivelsteiner Sandwerke mal so einen Kreis zieht, dann ist fast die Hälfte von dem Kreis in den Niederlanden. Also es hat ja auch einfach was mit der reinen Distanz zu tun. Viele Orte in den Niederlanden sind nun mal von Saint-Gobain oder Nivelsteiner Sandwerken näher, als manche Orte in Herzogenrath und insofern ist das natürlich eine Frage der Zusammenarbeit, aber auch einfach der Vernunft und der Einsicht, dass natürlich Klimaschutz nicht an Landesgrenzen Halt macht. Wir sind bei diesen Themen immer außerordentlich unkompliziert. Also unsere Gremien tagen regelmäßig, wir haben einen sehr engen Austausch und da guckt jetzt auch keiner, was bei dem Anderen gerade auf dem Teller liegt, sondern es geht einfach darum, die Dinge wirklich gemeinsam nach vorne zu bringen und das haben auch alle verinnerlicht. Und gerade bei so einem Thema, das dann nicht gerade in ein paar Wochen bearbeitet ist, sondern das einen hohen technischen Aufwand, Studien, rechtliche Hintergründe, ganz viel Projektarbeit mit einem langen zeitlichen Horizont erfährt, wissen alle, dass das nur zusammen geht.

 

Torsten Knippertz: Da braucht man wahrscheinlich dann auch eine gute Basis. Wenn es so viel technischen Background braucht, muss man ja auch seine Leute haben, die sich damit auskennen und die müssen dann auch eine Sprache sprechen.

 

Petra Dassen-Housen: Ja, wir sprechen viel Deutsch, an dem Niederländisch arbeiten wir noch. Nein, das ist jetzt ein Scherz. Wir haben in Kerkrade, wie gesagt, arbeitet in einen größeren Verband von Parkstad zusammen. Das sind sieben Kommunen auf niederländischer Seite, wo wir unser Wissen auch zusammengelegt haben. Genau in diesen Fragen, die auch Kommunen-übergreifend sind, haben wir das schon gemacht. Und dieser Parkstad-Verband arbeitet jetzt mit Kerkrade und Herzogenrath zusammen in dieser Machbarkeitsstudie, die wir im Moment ausführen und die Studie, die muss uns zeigen, ob unser Plan ausführbar ist und im Moment sieht es danach aus, dass es sich lohnen würde. Wir haben so erste grobe Ergebnisse, die zeigen, dass Saint-Gobain hat wirklich viel Restwärme. Das ist im Bereich von fünf bis 15 Megawatt thermische Energie und wir haben mal in den Modellen gerechnet mit zehn Megawatt thermische Energie und mit diesen zehn Megawatt könnten wir, wenn wir diese Wärme kontinuierlich abnehmen, von Saint-Gobain - da muss man natürlich noch klären, wie man das im Sommer macht; da muss man die Wärme irgendwie lagern - aber damit könnten wir 5000 Häuser in Herzogenrath und Kerkrade gemeinsam erwärmen. Das sind natürlich schon mal gute Zahlen.

 

Torsten Knippertz: Ja, hört sich gut an und was unsere Podcast-Hörerinnen und -Hörer jetzt leider nicht sehen, deswegen sage ich es nochmal; Es herrscht hier sehr viel Übereinstimmung zwischen Ihnen beiden. Fast langweilig.

 

Petra Dassen-Housen: Ist fast langweilig, ne?!

 

Torsten Knippertz: Nee, nee!

 

Petra Dassen-Housen: Das ist politisch sehr unangenehm, wenn die Leute sich immer verstehen. Das ist aber, was die Menschen wollen. Die Menschen wollen keine Politik, die polarisiert. Die Menschen wollen, dass wir unseren Aufgaben gerecht werden und das können wir nur machen, wenn wir zusammenarbeiten und aufeinander hören.

 

Torsten Knippertz: …und dass man die gemeinsam angeht.

 

Petra Dassen-Housen: Auf jeden Fall!

 

Torsten Knippertz: Das wirkt hier definitiv so. Jetzt stellen wir die Aufgaben mal ganz kurz zurück. Jetzt wollen wir noch was zu Ihnen persönlich erfahren. Ich fange mal mit Ihnen an, Herr Fadavian, Sie sind in Aachen aufgewachsen, haben Jura studiert, sind jetzt Bürgermeister der Stadt Herzogenrath. Wie war der Weg dahin?

 

Benjamin Fadavian: Zum Bürgermeisteramt? Der war…

 

Torsten Knippertz: …oder insgesamt auch in die Politik…

 

Petra Dassen-Housen: Hart erarbeitet! Hart erarbeitet!

 

Torsten Knippertz: …oder insgesamt auch in die Politik…

 

Benjamin Fadavian: Also vielleicht ganz spontan. Bürgermeisteramt ist ein wunderbares Amt, ein ganz, ganz toller Beruf - ich freue mich jeden Tag darüber - und der Weg dahin ist wie zu fast allen Berufen, ja, selten im Detail zu planen - und so war das bei mir auch. Ich habe Jura studiert, habe mein Referendariat gemacht, habe promoviert und als ich mit allem fertig war, kam eine Woche später ein Anruf aus Herzogenrath: Kannst du dir vorstellen, hier zu kandidieren? Ich habe damals noch in Aachen gewohnt. Dann habe ich mir ein Auto genommen, bin durch Herzogenrath gefahren, habe mir die Stadt angeguckt und habe gesagt: Ja, kann ich mir vorstellen. Und dann habe ich alles daran gesetzt, dass das klappt und habe die Stadt kennengelernt, habe unglaublich viel Freude dabei gehabt, Menschen kennengelernt und dann war der Wahlabend und dann hatte ich auf einmal eine Mehrheit und dann war ich Bürgermeister.

 

Torsten Knippertz: „Auf einmal war ich Bürgermeister“, so die Überschrift.

 

Benjamin Fadavian: Ja, ein bisschen. Ein bisschen ist das so und es ist schön. Ich kann das gar nicht anders sagen.

 

Torsten Knippertz: Aber man muss ja, also, wenn wir richtig recherchiert haben, sind Sie schon mit 16 oder kurz vor Ihrem 16. Geburtstag in die SPD eingetreten. Man muss ja irgendwie auch schon mal ein gewisses politisches Interesse haben, sonst wird man ja nicht einfach so Bürgermeister.

 

Benjamin Fadavian: Ja, das war auch so und das, das ist ja Voraussetzung dafür, dass man sich natürlich für die Dinge auch interessiert. Aber am Ende des Tages war das bei mir tatsächlich so, dass ich nicht geplant hatte, unbedingt eine politische Karriere anzustreben, sondern mein Studium hat mir sehr viel Spaß gemacht. Ich habe sehr gerne Jura studiert, habe auch mich sehr gerne wissenschaftlich damit beschäftigt, habe auch viele Dinge, als ich in den Anwaltsberuf reinschnuppern durfte, in den Richterberuf und in viele andere, dann habe ich mich wirklich auch sehr dafür interessiert und die Zusammenhänge sehr gemocht und deswegen war das nicht so, dass ich da alles drangesetzt hätte. Ich war auch nie zum Beispiel Mitglied eines Stadtrates. Das bin ich vorher nicht gewesen oder Fraktionsvorsitzender oder sonst wie. Das habe ich alles nicht gemacht.

 

Torsten Knippertz: Hätten Sie sich das sonst noch mal überlegt mit der Kandidatur?

 

Benjamin Fadavian: Weiß ich nicht. Aber ich glaube, dass manche Dinge so kommen, wie sie kommen. und dann muss man halt das Beste draus machen. Ich bin froh, dass es jetzt so gekommen ist, wie es gekommen ist. Ja.

 

Torsten Knippertz: Wie war das bei Ihnen?

 

Petra Dassen-Housen: Ich war auch nicht im Gemeinderat oder Stadtrat oder irgendwie. Ich bin auch sozusagen irgendwie in diesen Beruf reingerutscht. Wobei man sagen muss, dass man in den Niederlanden nicht von der Bevölkerung direkt gewählt wird, sondern es ist eine indirekte Wahl. Der Gemeinderat wählt seinen Bürgermeister und das ist ein normales Bewerbungsverfahren, wo Menschen sich melden können, wo dann Bewerbungsgespräche stattfinden und wo man dann gewählt wird vom Gemeinderat. Und ich habe meinen ersten Bürgermeisterposten, habe ich vor Jahren angetreten in einer anderen Gemeinde in der Nähe von Mönchengladbach, auf niederländischer Seite. Die Gemeinde Beesel. Da habe ich das Fach gelernt. Bin ich also wirklich reingestolpert, so wie Benjamin das auch in Herzogenrath erzählt. Und nach acht Jahren kam dann die Position in Kerkrade frei und da Kerkrade die Stadt ist, wo ich geboren bin, war das natürlich ein spezieller Anreiz und dann habe ich mich da beworben und wurde dann auch vom Gemeinderat 2019 gewählt.

 

Torsten Knippertz: Aber jetzt? Sonst gibt es so viele Gemeinsamkeiten. Sie haben nicht auch Jura studiert?

 

Petra Dassen-Housen: Nein, nein, nein. Noch schlimmer.

 

Torsten Knippertz: Jetzt kommt´s.

 

Petra Dassen-Housen: Politische Wissenschaft aber an der RWTH Aachen.

 

Torsten Knippertz: Ah, okay.

 

Petra Dassen-Housen: …also, das muss man auch noch dazu sagen - und wo ich eine sehr gute Ausbildung am Hochschuldidaktischen Zentrum gehabt habe, danach mit einer wissenschaftlichen Mitarbeiterstelle und danach meine Promotion da auch gemacht habe, ja.

 

Torsten Knippertz: Wohnen Sie beide auch in den Städten, in denen Sie Bürgermeister sind?

 

Petra Dassen-Housen: In den Niederlanden ist das Pflicht. Da muss man leben in der Stadt, wo man auch Bürgermeister ist. Also man zieht auch um, sonst geht das nicht.

 

Torsten Knippertz: OK. Also ich weiß gar nicht, ist es denn, es ist nicht Pflicht, aber es ist schon ratsam?!

 

Benjamin Fadavian: Genau. Es ist nicht Pflicht. Aber ich wohne natürlich auch in Herzogenrath, klar.

 

Torsten Knippertz: Also da bekommt man dann hautnah mit, was die Menschen umtreibt. Kommen die dann auch manchmal auf der Straße und sagen. „Hör mal, lieber Bürgermeister, oder hör mal, liebe Bürgermeisterin, macht doch mal da!“

 

Petra Dassen-Housen: Klar, so ist das, wenn man mit dem Hund spazieren geht oder man geht einkaufen, dann ist man, dann ist man mit Leuten im Gespräch und das ist auch gut so, und wenn man mal keine Zeit hat, dann muss man das auch ehrlich sagen, aber diese, diese Nähe zu den Menschen ist unheimlich wichtig in dieser Zeit, wo sehr viele gerade eben großen Abstand erfahren zu Institutionen und zu Behörden. Ich schätze das sehr.

 

Benjamin Fadavian: Ja, das ist so. Die klingeln auch an der Tür.

 

Torsten Knippertz: Ja?

 

Benjamin Fadavian: Ja und sprechen an, aber es ist schön.

 

Torsten Knippertz: Also was fragen die dann an der Tür?

 

Benjamin Fadavian: Ach, alles Mögliche. Also, ich meine, es ist ja so, man lebt ja nicht im luftleeren Raum. Also wir sind ja auch Bürgerinnen und Bürger. Wir gehen ja auch einkaufen und wir kommen auch irgendwann nach Hause und bei uns brennt auch irgendwann das Licht und wir haben auch Nachbarn, die man kennt und die haben Leute, die man kennt und dann kommt wegen allem Möglichen wird man angesprochen.

 

Torsten Knippertz: Aber das wollte ich gerade sagen. Also, Sie sind ja nicht nur Bürgermeisterinnen und Bürgermeister, sondern auch Menschen, die vielleicht auch mal Privatleben haben. Hat man das?

 

Petra Dassen-Housen: Das ist schwierig in einer Kommune. Das ist wirklich schwierig, weil zum Beispiel, überall, wo ich bin, sehen die Leute auch immer die Bürgermeisterin und gibt es immer auch Fragen und da muss man schon mit leben können, da muss man mit umgehen können, sonst macht dieser Beruf keinen Spaß. Man kann das nicht abschalten, das würde auch nicht passen. Dann würde ich empfehlen: Suche einen anderen Beruf. Ja, ja, privat und beruflich. Es geht wirklich ineinander. Dafür gibt es aber auch Urlaub. Den habe ich gerade gehabt. Da kann man schön mal weit weg, da kann man abschalten. Aber sobald man zurück ist in der Gemeinde, ist man wieder, Ist der Knopf, geht der Knopf wieder „On“, sozusagen.

 

Torsten Knippertz: Aber, wenn man dann doch mal privat ist, was machen Sie in der Freizeit – in der knappen?

 

Benjamin Fadavian: In der eigenen Stadt ist man tatsächlich nicht privat und dann ist auch Freizeit schwierig, denn, wenn man durch die Stadt geht oder fährt, dann sieht man, hier ist ein Schild schief, da hängt Irgendwas nicht so, wie es sollte, da gibt es irgendein Bauprojekt. Also in der eigenen Stadt ist nicht viel mit Freizeit.

 

Torsten Knippertz: Gibt es denn trotzdem Hobbies?

 

Petra Dassen-Housen: Ja, ich bin in der eigenen Stadt in einem Orchester drin, spiele Geige und im Orchester war ich als Kind auch drin und da bin ich jetzt nach 20 Jahren wieder zurückgekommen und das ist einfach sehr schön. Aber da wird man auch manchmal während der Probe angesprochen auf etwas, was die Leute ärgert. Das muss man dann auch akzeptieren, aber das geht. Vor allem haben die auch viel Respekt oder haben Verständnis dafür, wenn ich mal abends nicht kommen kann bei der Probe. Aber ich mache das auch bewusst, weil mir die Musik sehr viel Spaß macht und ich auch geschichtlich mit dem Orchester verbunden bin. Ansonsten wandere ich viel und lese unheimlich gerne. Ja.

 

Torsten Knippertz: Und bei Ihnen.

 

Benjamin Fadavian: Mit dem Lesen ist es genauso und was ich tatsächlich auch sehr gerne mache, ist Schachspielen.

 

Torsten Knippertz: Oh!

 

Petra Dassen-Housen: Das ist schwierig!

 

Benjamin Fadavian: Ich tauche auch ab und zu beim Herzogenrather Schachverein auf.

 

Petra Dassen-Housen: Auch online?

 

Benjamin Fadavian: Online, aber auch dann beim Vereinsabend. Jetzt ist bald Eurode Schachturnier. Da spiele ich auch mit.

 

Petra Dassen-Housen: Da willst du auch gewinnen, nä?

 

Benjamin Fadavian: Ne, gewinnen werde ich nicht schaffen, das ist klar. Aber das macht mir ganz viel Freude.

 

Torsten Knippertz: Ich hatte mal mit einem Kollegen so einen kleinen Schachpodcast, wo wir über alles geredet haben, außer über Schach.

 

Petra Dassen-Housen: Ja, das macht dann Sinn.

 

Benjamin Fadavian: Kann man den hören?

 

Torsten Knippertz: Der hieß „Turm auf C19“. Ich glaube, den gibt es mittlerweile nicht mehr zu hören und alle, die sich mit Schach auskennen, wissen: Das Feld C19 existiert nicht.

 

Benjamin Fadavian: In der Tat.

 

Torsten Knippertz: Kommen wir zurück zum Thema Klimaschutz, Erneuerbare Energien. Gerade für Familien, für die nächsten Generationen spielt das ja auch eine immense Rolle und heute fallen Entscheidungen, die die Zukunft prägen werden. Wie beurteilen Sie als Bürgermeister von Herzogenrath die Entwicklung von Herzogenrath.

 

Benjamin Fadavian: Im Bereich Klimaschutz meinen Sie? Sehr positiv, aber das hängt natürlich auch damit zusammen, dass wir als Stadt Herzogenrath einen großen Vorteil haben und zwar ist das die Hochschulnähe. Da können wir natürlich gerade im Bereich Energieversorgung erneuerbare Energien einfach ganz viele Synergien erzeugen. Das ist für uns ein ganz, ganz wichtiger Punkt und wir haben eine sehr aufgeschlossene Bürgerschaft, die die Dinge auch sehr wahrnimmt. Das ist auch immer ganz wichtig, dass man diese Dinge ja auch miteinander diskutiert, dass es nicht irgendwie zu Verwerfungen führt. Der eine will das nicht oder der andere will das nicht oder irgendwie ein Bauprojekt oder ein Windrad führt zu riesigen Problemen, sondern dass man die Dinge wirklich ernsthaft so auf die Kette bringt, dass sie nicht zu einer Spaltung führen und da, glaube ich, sind wir in Herzogenrath sehr gut unterwegs.

 

Torsten Knippertz: Da ist man als Stadt vielleicht manchmal auch in einer schwierigen Position. Wenn ich, ich bleibe jetzt mal bei Herzogenrath Saint-Gobain Glas günstig herstellen. Die Nivelsteiner Sandwerke wollen Sand verkaufen. Der Wasserverband als Klärwerkbetreiber will dann die Kläranlage regenerativ betreiben. Siemens Energy will die Komponenten verkaufen. Muss man da manchmal so ein bisschen Vermittler spielen - oder immer?

 

Benjamin Fadavian: Ja, absolut. Aber das liegt natürlich auch in der Natur der Sache, weil wir als Stadt natürlich auf allen Dingen, die sich in unserem begrenzten städtischen Raum abspielen, in irgendeiner Art und Weise involviert sind und da verschiedene Interessen aufeinanderstoßen. Trotzdem muss ich sagen, gerade in diesem Bereich ist die Professionalität außerordentlich hoch. Alle wissen, man sieht sich immer 27-mal im Leben, also da irgendwas durchzuboxen, das ist jedenfalls bei uns nicht so die Art, sondern das wird schon gemeinsam gemacht und da lege ich auch Wert drauf und das verlange ich auch ein Stück weit von allen Beteiligten, die sich in der Stadt Herzogenrath einbringen, dass man immer auch die Interessen des Anderen mitdenkt und dass man dann zu gemeinsamen Lösungen kommt.

 

Torsten Knippertz: Wie ist das in Kerkrade? Frau Dassen, Sie sind seit vier Jahren Bürgermeisterin dort. Hat da auch die Stadt die Steuerung der Energiewende in der Hand oder wie ist das?

 

Petra Dassen-Housen: Ja, die wird auch von der Provinz und von Den Haag aus auch ziemlich gesteuert und das ist auch gut so, weil wir natürlich unsere Aufgaben haben. Für Kerkrade sind da zwei explizite Herausforderungen. Die eine ist, dass Kerkrade sehr stark bebaut ist. Windräder sind politisch umstritten, auch von der Bürgerschaft nicht immer ganz gut angenommen. Das ist natürlich eine Herausforderung, auch mit der Entwicklung des Einstein Teleskops, was wir in der Region unheimlich gerne heranschleifen möchten - der wie sagt man das auf gut Deutsch? Das ist ein Teleskop, das die Beben tief in der Erde misst und dieses Teleskop hat natürlich auch Folgen für die Möglichkeit, Windräder aufzustellen, weil Windräder möglicherweise auch diese Beben oder diese „Trillingen“ sagt man auf Niederländisch, dann auch wieder beeinflussen, so ist das eine Thematik, die uns beschäftigt. Die Andere ist auch, dass die Stadt Kerkrade auch viele sozialökonomische Herausforderungen hat und wir auch da wirklich mit beachten müssen, dass Klimagerechtigkeit auch eine Frage der sozialen Gerechtigkeit sein muss. Ich habe da eher schon drauf hingedeutet, wenn Leute am Existenzminimum mitarbeiten oder leben, dann ist es nicht eine Frage des Wollens, ob ich mein Haus saniere und klimagerecht gestalte, sondern des nicht Könnens und da müssen wir auch gemeinsam mit den Bürgerinnen und Bürgerinnen so arbeiten, dass wir das ermöglichen und nicht mit dem Zeigefinger draufzeigen. Das ist nicht die gute Herangehensweise.

 

Torsten Knippertz: Und das ist ja glaube ich auch ein Grund ist jetzt zumindest bei mir schon so angekommen, dass es eben diese Kooperation gibt der Nutzung der gemeinsamen Abwärme von Saint-Gobain. Das ist sozusagen das Vorzeigeprojekt. Die Grenzen der interkommunalen Zusammenarbeit spielen da eine große Rolle. Was sind die Schwierigkeiten?

 

Petra Dassen-Housen: Was uns die Machbarkeitsstudie bis jetzt zeigt, ist, dass es möglich ist und das ist immer sehr erfreulich, weil man da auch wieder positive Energie von kriegt. Rechtlich ist es möglich. Es gibt noch mal eine Anzahl von steuerlichen Fragen, die man klären muss, aber die sind zu überwinden, hat man uns gezeigt. Technisch geht es auch. Das ist nicht schwierig, Wärme über die Grenze zu transportieren, weil die Grenze ist ja eigentlich nicht da. In der Landschaft ist die Grenze nicht, also ist es auch nicht schwierig. Saint-Gobain kann auch genug liefern. Das haben wir auch festgestellt. Wir müssen nur klären, wie wir, wenn wir im Sommer nicht so viel Wärme brauchen, wie wir die Wärme dann nämlich irgendwo lagern, weil Saint-Gobain möchte natürlich auch eine gesicherte Lieferung haben und nicht mal so mal so und dann müssen wir vor allem die Fragen klären, wie wir das dann organisieren. Da muss man Wärme-Betrieb darstellen und der muss natürlich angesteuert werden. Das sind also Fragen, wo wir sagen, die erste Machbarkeitsstudie jetzt zeigt uns bald, dass es geht und dass es auch echt vielversprechend ist und dann gehen wir mit diesen Ergebnissen noch mal einen Schritt weiter auf Europa zu oder andere Subsidienten und gucken: Können wir jetzt mal in so eine Planbarkeitsstudie kommen, wo wir sagen ja, jetzt kommen wir von A nach B und wie machen wir das dann? Insofern sind wir da schon echt einen Schritt weiter.

 

Torsten Knippertz: Und Saint-Gobain muss logischerweise auch eng mit eingebunden werden.

 

Petra Dassen-Housen: Ja, ohne Saint-Gobain geht es gar nicht. Eigentlich müssen die jetzt hier auch am Tisch sitzen. Die müssen dann auch die Frage beantworten, die wollen das, ja, aber das müssen die natürlich auch festlegen und für wie lange und so weiter und so fort.

 

Torsten Knippertz: Aber trotzdem ist es nur ein Teilprojekt auf dem Weg zur Klimaneutralität, richtig? Was gibt es sonst noch für Projekte? Welche gehören dazu?

 

Benjamin Fadavian: Also die Klimaneutralität ist natürlich ein großes Ziel und wir haben natürlich einige Projekte, die wir gemeinsam machen. Aber wir haben natürlich auch viele Dinge, die wir einzeln machen und als Stadt Herzogenrath, ich hatte es eben schon ein bisschen ausgeführt, haben wir neben der Energieversorgung ja auch einfach noch ganz, ganz viele andere Bereiche. Also der Baubereich ist zum Beispiel ein Thema. Klimaneutrales Bauen ist ein ganz großes Thema. Da geht es um die Verwendung von Stoffen, da geht es aber natürlich auch um den vielen, vielen Schutt, der da entsteht und ganz viele andere Dinge, über die man so gar nicht groß nachdenkt. Mobilität ist ein Riesenthema und da spielt natürlich rein, das, was Petra eben sagte: Es können sich nicht alle ein E-Auto leisten im Moment und trotzdem wollen wir aber natürlich, dass in unseren Stadtzentren irgendwie die Emissionen nicht immer höher werden und die Abgase irgendwie aufsteigen. Also das ist ein Thema, wo wir als Region, als Städteregion Aachen, aber auch gemeinsam mit Kerkrade und den anliegenden Kommunen ganz viel zu tun haben. Wir haben einen grenzüberschreitenden Bahnverkehr, einen grenzüberschreitenden Busverkehr. Wir haben aber natürlich trotzdem in unserer, ich nenne das jetzt einfach mal Vorstadtsituation, den Umstand, dass Vieles ohne Auto trotzdem noch nicht geht und das müssen wir auch ganz klar adressieren und da sind jetzt in Deutschland ganz viele Dinge in den letzten ein, zwei Jahren mit 9 Euro-Ticket und dann 49 Euro-Ticket schon so in Bewegung geraten. Wir haben aber trotzdem immer noch bei den grenzüberschreitenden Tarifen noch so ein Dickicht, dass Viele nicht durchschauen, was ich auch gut verstehen kann, weil es einfach kompliziert ist. Und wir haben zusätzlich zu der grenzüberschreitenden Zusammenarbeit Deutschland/Niederlande unweit ja auch Belgien, an Aachen, also an unsere Nachbarkommune angrenzen, die wir da auch noch mitdenken müssen. Also das alles wird die ganze Region noch ganz groß beschäftigen. Wie kriegen wir die Mobilitätswende eigentlich wirklich hin? Und ich mache es jetzt einfach mal praktisch. Neben den ganzen Konzepten und Linien und Überlegungen und Strategien mangelt es dann manchmal auch am Busfahrer, der krank ist. Dann fällt hier eine Linie aus und dann fällt da eine Linie aus. Die Energieversorgung, die Mobilität, das Bauen, aber natürlich auch das Klima-gerechte Wirtschaften, das Klima-gerechte Verwalten und das alles sozusagen wie so einzelne Mosaik-Teilchen zu betrachten in so einer Gesamtschau, das ist natürlich eine ganz anspruchsvolle Aufgabe - eine sehr schöne.

 

Petra Dassen-Housen: Wir müssen es aber auch attraktiv machen.Man nennt das dann das Daily Urban System. Wie gestalten wir das so attraktiv, dass wir die Leute auch ermutigen, diesen öffentlichen Personennahverkehr zu nutzen? Und zum Beispiel Herzogenrath – Kerkrade: Herzogenrath hat einen Bahnhof - Kerkrade auch - aber über Herzogenrath kann man sehr schnell mit dem ICE nach Köln, Düsseldorf und weiter in die Welt. Und wenn wir jetzt einen guten Fahrradweg von Kerkrade nach Herzogenrath legen, wo man sehr schnell mit dem Fahrrad zu diesem Bahnhof fahren kann.

 

Torsten Knippertz: Aber das stelle ich mir auch dann in der Praxis manchmal ein bisschen schwierig vor, wenn die Frage aufkommt: Wer bezahlt jetzt zum Beispiel so einen Radweg? Welche Fördergelder werden genommen, wer beschafft, die Fördergelder, wer beantragt sie?

 

Petra Dassen-Housen: Wenn wir das wollen, dann kriegen wir das hin und dann beantragen wir das gemeinsam und mal zahlt der, mal zahlt der. Daran soll es nicht scheitern.

 

Torsten Knippertz: Haben Sie gerade ein Beispiel für Fördergelder, wo was beantragt ist oder vielleicht sogar was bewilligt, auf dem Weg?

 

Petra Dassen-Housen: Die Machbarkeitsstudie von Saint-Gobain, die wurde von den niederländischen, aus den Regio Deal-Projekten, das sind Projekten, die Den Haag zum Beispiel zusammen mit den Gemeinden und der Provinz Limburg darstellt, um Regionen, die sich noch wirtschaftlich, ökonomisch, sozial aufarbeiten müssen, um die zu stützen - und da machen wir diese Machbarkeitsstudie im Moment raus und das ist gut, das ist schön, Wir machen das über diese Schiene und danach gehen wir wieder über andere Schienen, versuchen wir noch mal, Subventionen zu bekommen. Ich denke auch, wenn gute Konzepte und wenn ein guter Wille da ist, dann soll es daran nicht scheitern. Was mein Kollege gerade sagt: In Herzogenrath und auch in Kerkrade - die Sache ist: Viele Häuser wurden in den 60er gebaut, viele sind jetzt sanierungsbedürftig. Das ist auch eine Riesenaufgabe. So haben wir zum Beispiel in Kerkrade ein riesiges Europaprojekt, was sehr stark gefördert wurde von der Europäischen Union, wo wir vier Hochhäuser abgerissen haben und von dem Schrott dieser vier ein neues dargestellt haben. Das ist auch so ein Förderprojekt, wo man gucken will: Wie kann man mit Baumaterialien, die es schon gibt, wieder neue Wohnungen herstellen. Das ist echt ein Vorzeigeprojekt geworden, wo auch die Leute, die jetzt in diesem Bau wohnen, auch andeuten müssen: Wenn ich da wohnen möchte, muss ich auch Klima-gerecht denken und handeln. Ist also auch so ein kleines Bewerbungsverfahren, ist auch eine eigene Wasserleitung usw. und so fort. Und das ist schon eine gute Herangehensweise, wo wir echt in den Niederlanden spezifisch mit den Wohnungen in Kooperationen dran arbeiten müssen, dass wir die Wohnungen auch Klima-gerecht sanieren, sonst haben wir nachher die Wärme über Saint-Gobain vielleicht Klima-gerecht danach geliefert, aber wenn die Häuser nicht saniert sind und es über alle Ecken und Enden wieder rausgeht, dann ist das auch verlorene Mühe.

 

Torsten Knippertz: Dann bringt es nichts.

 

Petra Dassen-Housen: Dann bringt es nichts. Wie Benjamin sagt: Wir müssen an verschiedenen Baustellen gleichzeitig bauen.

 

Torsten Knippertz: Wird so ein Förderbescheid, wenn er positiv beschieden ist, gefeiert?

 

Benjamin Fadavian: Ja. Also wir haben ja zum Beispiel von der BAFA das sogenannte Starkprogramm. Als Stadt Herzogenrath haben wir da viel Geld bekommen und da freut man sich dann. Wobei wir alle so eingestellt sind, sagen wir mal: Nach dem Förderbescheid ist vor dem Förderbescheid. Also freuen ist immer so eine Sache. In der Zeit, in der man sich freut, kann man ja nicht am nächsten Projekt arbeiten. Also insofern: Wir freuen uns aber nicht so lange, weil, es soll ja weitergehen.

 

Torsten Knippertz: Wie lang dauert das denn eigentlich so von der Idee bis zu einem positiven Bescheid?

 

Benjamin Fadavian: Also das ist sehr unterschiedlich. Wir hatten jetzt bei diesem Starkprogramm, was ich eben erwähnt habe, einen sehr rührigen technischen Beigeordneten. Da haben wir das große Glück, wirklich, dass wir auf ihn zurückgreifen können, der das mit ganz viel Energie vorangetrieben hat, hinterhergegangen ist und die nicht immer sehr einfachen Anträge auch mit sehr viel Energie ausgefüllt hat. Das lässt sich wirklich kaum sagen. Das hängt davon ab, mit wie viel Ressourcen man es selber schafft, die Anträge natürlich zu bearbeiten, ob Dinge nachgeliefert werden müssen und mit wie viel Ressourcen und mit wie viel Möglichkeiten und auch in welcher Höhe einer Summe, die dann zur Verfügung steht, sozusagen der Fördermittelgeber operiert. Und das kann von über Monate bis hin zu mehrere Jahre kann das alles dauern, je nach Projekt.

 

Torsten Knippertz: Wie lange war das jetzt?

 

Benjamin Fadavian: Wann haben wir damit begonnen? Ich würde sagen, ein gutes Jahr.

 

Torsten Knippertz: Okay. Hätte ich gedacht, das dauert länger. Aber ist ja schön, wenn man dann auch so rührige Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter hat, dann ist man gesegnet.

 

Benjamin Fadavian: Klar, wobei: Wenn ich das noch erwähnen darf: Der eintreffende Förderbescheid ist sozusagen auch immer noch mit ganz viel Arbeit verbunden, weil dann muss man gucken, wie das, was da drinsteht, wie man das so plant, dass man es auch gut umsetzen und umsetzen kann. Also insofern, wenn er dann da ist, sind auch noch ganz viele vorbereitende Schritte notwendig, um wirklich loslegen zu können.

 

Torsten Knippertz: Also gehört noch mehr gutes Personal dazu und das ist ja in Zeiten von Fachkräftemangel und der gestiegenen Nachfrage an Experten und guten Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern auch für den Strukturwandel im Rheinischen Revier gar kein leichtes Unterfangen - wahrscheinlich bei Ihnen beiden nicht, oder?

 

Petra Dassen-Housen: Dafür haben wir uns in der Region Parkstad mit den sieben Gemeinden auch zusammengelegt und da haben wir auch eine gemeinsame Organisation, wo wir dann auch sozusagen gute Fachkräfte haben für sieben Gemeinden gemeinsam. Das ist schon echt ein wesentlicher Unterschied. Da ist auch enorme Energie drin und bin ich auch sehr dankbar für.

 

Torsten Knippertz: Suchen Sie trotzdem noch?

 

Petra Dassen-Housen: Immer?

 

Benjamin Fadavian: Immer!

 

Petra Dassen-Housen: Wollen Sie die aktuellen Stellenanzeigen von Kerkrade sehen?

 

Torsten Knippertz: Ja. Vielleicht ist was für mich dabei?

 

Petra Dassen-Housen: Also, Sie können bestimmt mal googeln, aber bestimmt im Moment, ich übertreibe nicht, wenn ich sage, dass es bestimmt fünf bis 10 Stellen zu besetzen gibt. Also, es ist schon echt eine Aufgabe.

 

Torsten Knippertz: Und in Herzogenrath, nach welchen Fachkräften suchen Sie?

 

Benjamin Fadavian: Also bei uns wird es ähnlich sein. Ich vermute sogar noch ein bisschen mehr. Ich bin am Wochenende noch mal die ganzen Ausschreibungen durchgegangen. Also aktuell suchen wir einen ersten Beigeordneten zum Beispiel. Wir suchen aber laufend zum Beispiel im Bereich Badebetrieb, im Ingenieurwesen. Das sind alles so Dauerthemen, die wir da mit uns mitschleppen, die aber dann, wenn man sich auf die Hinterbeine stellt, auch gut klappen können. Aber es ist nicht mehr so wie früher: Man haut eine Ausschreibung raus und zack sind da 15 Bewerbungen und man muss gucken, dass man sich die Beste aussucht, sondern es ist ganz anders geworden.

 

Petra Dassen-Housen: Man muss auch was bieten. Ja, das ist so. Die Leute wollen auch Energie am Arbeitsplatz haben. Ist auch gut, dass man sich als Gemeinde darstellt, dass man auch gute sekundäre Arbeitsvoraussetzungen hat. Wir haben in Kerkrade ein großes Programm über Wohlfühlen am Arbeitsplatz, zum Beispiel, dass man auch gemeinsam Sport betreibt usw. Nicht, dass das jetzt der springende Punkt ist und den großen Unterschied macht, aber es hilft, wenn man auch das mit berücksichtigt.

 

Torsten Knippertz: Was hat Sie beide denn eigentlich persönlich bewegt, so ein nicht ganz einfaches Unterfangen, so ein grenzüberschreitendes Projekt anzufangen.

 

Petra Dassen-Housen: Es ist schwierig, aber das ist auch gerade schön. Ich finde auch, es ist so naheliegend und dann so kompliziert, weil es zwei Staaten sind und das finde ich eigentlich immer eine Herausforderung. Es sollte nicht so kompliziert sein und dann packen wir das an und guck´ mal, es kann auch sein, dass wir im Endeffekt sagen: Es geht nicht. Aber ich bin immer so: Wir müssen alles versuchen, damit es uns gelingt. Und wenn wir alles versucht haben und im Endeffekt klappt es doch nicht, dann ist das so. Aber nichts versuchen, das ist das Allerschlimmste.

 

Torsten Knippertz: Wie geht es weiter? Was sind die nächsten Schritte in Herzogenrath?

 

Benjamin Fadavian: Na ja, also wir haben jetzt erst mal sehr interessiert gehört, dass die Machbarkeitsstudie quasi in den letzten Zügen ist. Die wollen wir natürlich auch gemeinsam mit Kerkrade auswerten und dann werden wir schauen, was das dann im Detail bedeutet. Wir werden natürlich als Stadt Herzogenrath selber natürlich alle damit zusammenhängenden Projekte fortführen, die ich eben auch schon erwähnt hatte. Wir werden uns den Bereich Mobilität anschauen, die Energieversorgung insgesamt und an dem Ziel der Klimaneutralität in all diesen Bereichen weiterarbeiten.

 

Torsten Knippertz: Wer hat diese Studie bezahlt?

 

Petra Dassen-Housen: Die wurde bezahlt aus den Regio Deal-Projekten auf niederländischer Seite, wie ich schon erwähnte, und das ist auch gut so und die nächsten Schritte machen wir dann wieder gemeinsam auf andere Weise, aber das lag nahe dann, da wir da die Möglichkeiten in dem Moment hatten.

 

Torsten Knippertz: So viele Projekte für die Zukunft. Ich kann mir vorstellen, dass man die nicht alle parallel angehen kann. Oder vielleicht doch? Wie ist die Vorgehensweise?

 

Benjamin Fadavian: Ja, natürlich ist es beides. Also wenn wir uns natürlich die Mobilitätsprojekte anschauen, dann sind das natürlich andere Leute als die, die die Energieprojekte machen und andere Projekte werden wieder von Anderen gemacht. Also das alles wird schon gebündelt und läuft trotzdem irgendwie gleichzeitig. Also insofern sind wir da quasi so aufgestellt, dass wir das alles gut bearbeitet bekommen, dass wir uns aber natürlich auch fokussieren können.

 

Torsten Knippertz: …und müssen gut vernetzt sein.

 

Petra Dassen-Housen: Gut vernetzt sein und wie ich schon sagte, die Öffentlichkeitsarbeit, was wir tagtäglich selber auch in unserem eigenen Verhalten ändern können. Da haben wir zum Beispiel in Kerkrade jetzt im September eine ganze Woche zum Thema „Kerkrade von morgen“, schön auf Dialekt ausgesprochen, wo es ganz viele Workshops und Anreize gibt für Bürger und Bürgerinnen, um sich dem Thema Nachhaltigkeit auch mal, sich damit auch mal auseinanderzusetzen - auch selber im tagtäglichen Leben. Und ich möchte betonen, dass das wirklich noch sehr viel Zeit und aufwändige Arbeit ist, dass die Leute auch sehen: Ich kann auch was dazu beitragen.

 

Torsten Knippertz: Jetzt sprechen Sie, habe ich das Gefühl, sowieso sehr häufig miteinander und sind gut miteinander vernetzt und kommunizieren. Haben Sie trotzdem, Frau Dassen, einen Wunsch für die Herzogenrather Nachbarn, was die Pläne für den Ausbau erneuerbarer Energien betrifft.

 

Petra Dassen-Housen: Ich hoffe, dass uns das gelingt. Ich denke schon. Ich bin von Natur aus ein optimistischer Mensch, aber wenn man sich so mal ein bisschen die Zahlen und die Realität anguckt, was wir mit der Erde und mit dem Klimawandel jetzt bewirken, dann ist das schon echt eine große Herausforderung für uns, unsere Generation jetzt im Moment, da gegenzusteuern und grundsätzliche, andere Entscheidungen zu treffen und da fühle ich mich schon stark in der Verantwortung und finde ich das unheimlich schön, dass meine Nachbargemeinde, unsere Nachbargemeinde, das auch so empfindet und dass wir auch gemeinsam diesen Weg gehen können, weil es ist schwierig. Man muss auch daran arbeiten, dass den Bürgern und Bürgerinnen das auch nahegebracht wird, dass sie das auch so sehen. Man muss auch wieder neue Wege gehen und das kostet viel Kraft und Energie und das ist nicht immer einfach. Und da muss man sich auch gegenseitig inspirieren. Alles ist leicht hingesagt, aber in der Ausführung ist es immer schwierig und da muss man sich auch gegenseitig helfen. Und das finde ich unheimlich schön, dass wir das sowohl auf deutscher Seite als auch auf niederländischer Seite in den Parkstad-Verband auch gemeinsam haben.

 

Torsten Knippertz: Umgekehrt vielleicht auch was, oder?

 

Benjamin Fadavian: Also ich bin prinzipiell auch ein zufriedener und positiver Mensch und finde erst mal klasse, was wir so gemeinsam auf die Beine stellen. Das darf man, glaube ich, nie aus den Augen verlieren. Und immer, wenn wir sozusagen aus unserem Grenzgebiet so ein bisschen rauskommen, dann merken wir eigentlich, wie besonders das auch ist, dass das über die Staaten hinaus so gut funktioniert. Ich weiß, dass ja gerade in Kerkrade, aber auch bei uns in Herzogenrath, wir aufgrund der Bergbauvergangenheit auch eine ganz bestimmte Diskussion haben, dass man das sozialpolitisch einbetten muss und wenn das so gemeinsam weitergeht, wie wir das bisher machen, und dass wir das auch sehr verträglich hinbekommen, dass wir das auch ohne große Differenzen hinbekommen, dass man auch in der Öffentlichkeit da gemeinsam, so wie jetzt hier in diesem Podcast, aber auch an vielen anderen Orten bei gemeinsamen Veranstaltungen bei Saint-Gobain, dass das gemeinsam kommuniziert, auch jeweils dann nach innen, dann macht mich das sehr glücklich und dann bin ich sehr positiv, dass das auch so gut weitergeht.

 

Torsten Knippertz: Kommen die Menschen auch manchmal und fragen: Was ist denn eigentlich mit Arbeitsplätzen? Erhoffen Sie sich von den gemeinsamen Projekten da auch noch mal einen Push?

 

Petra Dassen-Housen: Ja, Arbeitsplatzmangel ist ja nicht so sehr das Thema im Moment. Wir haben ja eher Fachkräftemangel. Insofern ist ja die wirtschaftliche Lage etwas, hat sich etwas geändert. Nichtsdestotrotz müssen wir daran arbeiten, dass wir als Region wirtschaftlich gut dastehen und attraktiv sind für die Betriebe, die sich bei uns niederlassen oder bzw. die schon lange arbeiten und für Saint-Gobain das Werk. Ja, wir sprechen jetzt immer für das Werk. Das müsste eigentlich für sich sprechen. Das hat ja auch eine eigene Aufgabe, um CO2-neutral zu produzieren und auch für Saint-Gobain wäre dieses Projekt, denken wir, unheimlich wichtig. Auch in dem Bestreben, selber auch CO2-neutral zu produzieren. Insofern hat es etwas mit Attraktivität des Standortes zu tun.

 

Benjamin Fadavian: Und was bei mir tatsächlich häufiger vorkommt, vielleicht bei dir auch Petra, ist, dass Leute fragen: Ja, ich möchte mir oder muss mir eine neue Heizungsanlage wahrscheinlich in fünf oder sechs Jahren oder so besorgen. Seid ihr denn dann schon so weit oder wann kommt denn die Wärme usw.? Also da merke ich schon ein großes Interesse, weil sich das natürlich schon sich rumgesprochen hat. Da gab es auch Zeitungsartikel drüber und die Leute haben das schon mit sehr viel Interesse zur Kenntnis genommen, weil es ja wirklich ein sehr kluges Konzept ist und ich glaube, viele wollen auch, dass es losgeht. Das wird natürlich, weil es nicht trivial ist, natürlich dauern, das ist klar, aber ich merke da so eine, so eine positive, so eine positive Anspannung.

 

Petra Dassen-Housen: Es bewegt was. Wir bewegen was gemeinsam und das sind langsame, kleine Schritte, aber die müssen wir jetzt gehen, sonst gelingt es uns im Endeffekt nicht, unsere Ziele zu erreichen.

 

Benjamin Fadavian: Vor allem, wenn ich das noch ergänzen darf, wir haben schon so viel geschafft. Wir haben ich weiß nicht, ob Sie das mal gesehen haben, ein grenzüberschreitendes Business Center, das liegt in beiden Städten, liegt mitten auf der Grenze.

 

Petra Dassen-Housen: Ja, aber die Toiletten sind dann, die sind dann auf der anderen Seite. Also man arbeitet in den Niederlanden und man geht auf die Toilette in Deutschland.

 

Benjamin Fadavian: Oder umgekehrt, je nachdem, ob man Mann oder Frau ist. Das ist also ein ganz tolles, großes Business Center und wir haben eine gemeinsame Straße, wo auf der einen Seite Niederlande auf der andern Seite Deutschland ist und so und das hätte man ja so auch alles nicht quasi vorhergesehen und trotzdem hat auch das alles geklappt - und dann kann auch die grenzüberschreitende Wärmeversorgung funktionieren.

 

Torsten Knippertz: Das könnte ja auch ein Vorbild sein. Ich könnte mir vorstellen, gerade, was diese Wärmegewinnung und Fernwärme betrifft, dass vielleicht auch mal andere Kommunen oder Städte entweder in den Niederlanden oder aus Deutschland hinkommen und sagen und fragen: Wie macht ihr das denn? Können wir vielleicht ein bisschen von eurer Wärme irgendwann abhaben? Ist das auch schon mal vorgekommen?

 

Petra Dassen-Housen: Symbolisch, dann symbolisch von der Wärme sozusagen, weil wir müssen schon, wir sitzen hier als Behörde. Ohne den Betrieben würden es auch nicht gelingen. Also es fängt auch mit der Bereitschaft von Betrieben, ob es jetzt die Nivelsteiner Sandwerke, ob es Saint-Gobain ist, um jetzt auch diese Projekte mit uns zu machen. Und wir sind noch nicht so weit, dass wir den Anderen zeigen können, wie wir es machen. Wir versuchen jetzt im Moment selber, dass es uns gelingt, das zu realisieren.

 

Torsten Knippertz: Aber gibt es manchmal andere Städte und Kommunen, die sagen: Hey, das ist ja cool, wie ihr das angeht.

 

Petra Dassen-Housen: Vor allem im Hinblick auf Eurode, dieser Verband Eurode, den wir geschaffen haben, wo wir auch gemeinsame Projekte machen. Da ist schon viel Interesse dran und das haben unsere Vorgänger auch schon lange in die Wege geleitet und wir suchen jetzt nach Wegen dieses Eurode auch mit im Hinblick auf den Klimaaufgaben, die wir haben, aufzubauen.

 

Benjamin Fadavian: Aber das ist nichts Ungewöhnliches, denn die deutsch-niederländische Grenze ist ja nicht so kurz. Wir haben ja noch dann den Niederrhein und Richtung Niedersachsen oben, da gibt es ja auch viele Grenzverbände und dass man sich da so ein bisschen gegenseitig mal beobachtet und guckt, was machen die denn, was machen die denn?

 

Petra Dassen-Housen: Da gibt es auch Tagungen und Inspiration, Sessions usw.

 

Benjamin Fadavian: Also das ist nicht ungewöhnlich.

 

Petra Dassen-Housen: Da sind wir jetzt nicht die Ausnahmen. So wollen wir uns auch nicht darstellen. Eigentlich sollte es ganz normal sein, dass man in so einem Raum, wo man so eng zusammenarbeitet und lebt, gemeinsam Sachen erarbeitet. Eigentlich ist das gar nicht so außerordentlich natürlich.

 

Torsten Knippertz: Aber Sie sind trotzdem keine Ausnahme, denn auch für Sie beide gibt es jetzt kurze und knackige Fragen mit der Bitte um ebenso kurze und knackige Antworten. Denn das ist eine Rubrik in unserer Podcastreihe Revier.Geschichten, die heißt kurz und knackig. Frau Dassen, was zeichnet die Menschen in Kerkrade besonders aus?

 

Petra Dassen-Housen: Dass sie unheimlich stolz sind auf ihre Stadt.

 

Torsten Knippertz: Was zeichnet die Menschen in Herzogenrath besonders aus?

 

Benjamin Fadavian: Dass sie sehr liebevoll sind, sehr fleißig, sehr pragmatisch und dass sie aus drei ehemaligen eigenständigen Kommunen zusammengesetzt sind und deswegen sehr vielseitig sind.

 

Torsten Knippertz: Wo halten Sie sich am liebsten in Ihrer Stadt auf?

 

Benjamin Fadavian: Ich bin sehr gerne auf der Neustraße. Das ist tatsächlich die Straße, die, die uns beide verbindet und da auf beiden Seiten gerne.

 

Torsten Knippertz: Frau Dassen?

 

Petra Dassen-Housen: Ich bin unheimlich gerne in der Anstelvallei. Das ist ein unheimlich schöner Wald, ein unheimlich schönes Waldgebiet, wo man sehr schön wandern kann.

 

Torsten Knippertz: Was ist Ihr liebstes Ziel in der Nachbarstadt, Frau Dassen?

 

Petra Dassen-Housen: Das sage ich mit einem Smiley: der örtliche Bäcker.

 

Torsten Knippertz: Hat der so gute Brötchen?

 

Petra Dassen-Housen: Deutsche Brötchen sind einfach himmlisch und wie schön ist es, wenn man am Sonntagmorgen frische deutsche Brötchen holen kann.

 

Torsten Knippertz: Und Ihr liebstes Ziel, Herr Fadavian?

 

Benjamin Fadavian: Das habe ich noch nicht ganz ausgemacht, weil ich immer wieder neue Orte kennenlernen, in Kerkrade zum Beispiel den Springbrunnen. Den habe ich gestern kennengelernt und möchte ihn mir noch mal anschauen. Sehr schön.

 

Petra Dassen-Housen: Ich arbeite noch daran, dass er jetzt sagt: das Fußballstadion.

 

Torsten Knippertz: Von Roda.

 

Petra Dassen-Housen: Weil, das ist auch unser Club. Da muss ich noch dran arbeiten. Das merke ich.

 

Benjamin Fadavian: Da muss ich auch mal rein.

 

Torsten Knippertz: Jetzt hänge ich einfach noch eine hinten dran, die mich persönlich interessiert. Leibgericht des jeweils anderen Landes. Also, was essen Sie am liebsten an niederländischen Spezialitäten, Herr Fadavian?

 

Benjamin Fadavian: Bami. Bami Streif und Pommes. Da geht nichts drüber.

 

Petra Dassen-Housen: Oh Gott, Das wird jetzt echt gutes Niveau. Bratkartoffeln. Bratkartoffeln sind goldig.

 

Torsten Knippertz: Lecker! Okay, wir nähern uns aber auch schon dem Ende unserer Podcast-Ausgabe. Was denken Sie, Herr Fadavian? Wie stehen die Chancen, dass Sie in Herzogenrath die Klimaziele bis 2030 erreichen? Was ist die Vision?

 

Benjamin Fadavian: Also, ich denke, wir werden die wesentlichen Ziele erreichen und gute Fortschritte machen. Und natürlich ist es wichtig, sich bei jedem Ziel, was man erreicht, auch immer ein neues zu setzen, denn sonst geht man ja rückwärts. Also insofern: Die Aufgabe und die Arbeit an dem Thema, das ist das Ziel.

 

Torsten Knippertz: Und auch Sie tragen als Bürgermeisterin Verantwortung für den Klimawandel, engagieren sich für die Nachhaltigkeit. Welche Chancen geben Sie der geplanten niederländisch-deutschen Restwärme-Kooperation, Frau Dassen?

 

Petra Dassen-Housen: Ja, schon gute Chancen, weil die Machbarkeitsstudie gibt schon echt gute Hoffnungen und ich denke, dass es uns echt gelingen kann. Und damit wäre das ein sehr schönes Projekt im Hinblick auf Klimaschutz und grenzüberschreitende Zusammenarbeit. Da bin ich schon echt optimistisch.

 

Torsten Knippertz: Das hier war auch ein sehr schönes Projekt. Das war nämlich unser Podcast Revier.Geschichten. Vielen Dank, dass Sie beide da waren, Frau Dassen, Herr Fadavian.

 

Petra Dassen-Housen: Also waren wir noch mal in Köln.

 

Torsten Knippertz: Danke. Bedankt. Hartelijk bedankt.

 

Petra Dassen-Housen: Danke, danke, danke.

 

Benjamin Fadavian: Danke.

 

Torsten Knippertz: Und danke auch an euch, an Sie, dass ihr, dass Sie reingeklickt haben in die heutige Folge und danke für die Einblicke. Ich glaube, wir haben jetzt alle noch viel besser verstanden, wie kompliziert manchmal Prozesse sind, aber dass man sie angehen sollte, um sie dann zu einem guten Ende zu bringen. Von den Menschen über die Unternehmen, natürlich auch die Verwaltungen auf lokaler, regionaler und nationaler Ebene - alle muss man mit ins Boot nehmen. Wir wünschen auf jeden Fall viel Erfolg für die Großen, aber auch für die kleinen Projekte zur Energiewende. CO2-Neutralität, Herr Dr. Fadavian, viel Erfolg Frau Dassen. Wir sind sehr gespannt, wie es mit der deutsch-niederländischen Energie-Kooperation weitergeht. Wir wissen: Versuch macht klug. Und danke an alle Zuhörerinnen und Zuhörer, danke fürs Dabeisein. Gerne weitererzählen, abonnieren, liken, in den sozialen Netzwerken davon erzählen und seid beim nächsten Mal gerne wieder dabei, wenn es heißt Reviergeschichten. Tschüss. Tot ziens! Tschö!

 

Petra Dassen-Housen: Tschüß!

Bestandsentwicklung, Digitalisierung

Keine Angst vor KI – Künstliche Intelligenz erleben, erlernen und entwickeln

„Es geht letztlich darum, für die Region Technologien zu entwickeln oder einzuführen, die auch uns für die Zukunft wettbewerbsfähig machen, wenn keine Braunkohle und kein günstiger Strom mehr aus der Kohle verfügbar ist“, sagt Dr. Alexander Opitz. Gemeinsam mit Alex Dickmann leitet er das AI Village in Hürth, in dem sich alles um KI und deren Einsatzmöglichkeiten dreht. Sie wollen KI entwickeln, erlebbar und erlernbar machen.

mehr

Bestandsentwicklung, Digitalisierung, Energiesystem der Zukunft, Grün-blaue Infrastrukturen und Klimaresilienz, Infrastruktur und innovative Mobilität, Neue Maßnahmen für Innovation und Bildung, Standortmarketing und Ansiedlungsförderung, Zukunftsfähige Industrie

Frau Staatssekretärin, was machen Sie für den Strukturwandel?

Zu Gast ist diesmal eine Staatssekretärin aus dem NRW-Ministerium für Wirtschaft, Industrie, Klimaschutz und Energie, Silke Krebs. Sie ist für den Strukturwandel im Rheinischen Revier verantwortlich. Doch was heißt das eigentlich? Wie sieht ihr Arbeitsalltag aus? Was ist ihr wichtig? Krebs hat viel Erfahrung in der Führung eines Ministeriums, deshalb hat NRW-Wirtschaftsministerin Mona Neubaur sie in ihr Team geholt.

mehr

Bestandsentwicklung

Vom Tagebau zum Neuland: Die Zukunft von Hambach

„Ab wann können wir endlich in den neuen Seen im Revier schwimmen?“, will Moderator Torsten Knippertz von Boris Linden wissen. Der Geschäftsführer der Neuland Hambach GmbH entwickelt im Auftrag der Anrainerkommunen Pläne für die Zeit nach dem Ende des Tagebaus. Lebenswerte Gebiete und attraktive Landschaften sollen entstehen. Die Herausforderung besteht darin, die verschiedenen Interessen unter einen Hut zu bringen. 

mehr

Bestandsentwicklung

Aus Katzem zu den Höhnern

Bei der Kölner Kultband Höhner steht er am Keyboard. In unserem Podcast spricht Micki Schläger mit Moderator Torsten Knippertz über seine Kindheit in Katzem. Das überschaubare Dorf gehört zu Erkelenz. Hier hat Schläger seine Wurzeln, hier lebt seine Familie und hier hat er eine Musikschule. Obwohl er inzwischen in Köln lebt, ist er regelmäßig in Katzem. „Ich bin immer wieder gerne in Erkelenz und das wird auch immer meine Heimat bleiben.“

mehr

Bestandsentwicklung

Arbeiten auf dem größten Bagger der Welt

Sein Arbeitsplatz ist 100 Meter hoch und 200 Meter lang. Al Mahidi Zerouali kontrolliert im Tagebau Hambach den größten Bagger der Welt. Der 27-Jährige ist Großgeräteführer, wie es im Fachjargon heißt und als Schichtleiter Vorgesetzter von 20 Mitarbeitenden. Im Podcast mit Torsten Knippertz erklärt er den Unterschied zwischen Absetzer und Bagger, erzählt von Bombenfunden und davon, wie er sich die Zukunft ohne Braunkohletagebau vorstellt.

mehr

Bestandsentwicklung

Das Indeland - Zukunft am See

Die Entstehung des Indesees liegt in der Zukunft. Schon seit 2006 beschäftigt sich die Entwicklungsgesellschaft Indeland  mit der Neugestaltung der Landschaft rund um den Braunkohle-Tageabbau Inden.  „Meine Aufgabe ist es, die Leute von der Couch zu kitzeln“, sagt Svenja Zeimetz.  Moderator Torsten Knippertz spricht mit der Partizipationsmanagerin darüber, wie sich die Menschen aktiv an der Gestaltung ihrer Region beteiligen können.

mehr

Infrastruktur und innovative Mobilität

Mobilität soll Spaß machen!

Pünktlich zum Start des 49-Euro-Tickets spricht Moderator Torsten Knippertz mit der Aachener Oberbürgermeisterin Sibylle Keupen. Sie hat sich nichts weniger als eine Mobilitätswende für Aachen auf die Fahnen geschrieben. Dafür braucht es attraktive Angebote für alle Verkehrsteilnehmerinnen und Verkehrsteilnehmer, wie neue Straßenbahnen, Radschnellwege ins Zentrum und eine verkehrsberuhigte Innenstadt mit Premiumfußwegen und Raum für Begegnungen.

mehr

Landwirte mit Herz und Computer

Johanna und Burkhard Liesen betreiben bei Düren mit Begeisterung Landwirtschaft. Im Podcast erzählen sie darüber, dass sie dabei auf Vielfältigkeit setzen. Zusammen mit dem Forschungszentrum Jülich experimentieren sie zudem mit verschiedenen Kulturen, um die Tagebau-Abbruchhänge zu befestigen.

mehr

KI hilft beim Recyceln von Plastik

Plastik wird doch gesammelt und reycelt, oder?  Ganz so einfach ist das leider nicht. Allerdings kann künstliche Intelligenz dabei helfen, in Zukunft Abfallberge zu verringern. Darüber spricht Moderator Torsten Knippertz mit Alina Ott, Managerin des Projekts „R-Cycle“.

mehr

Garzweiler: Lust auf Zukunft

2030 - das Ende des Tagebaus Garzweiler ist in Sicht. Aber was kommt danach? „Es ist eine ganz tolle Aufgabe für alle, so eine Zukunft neu zu denken“, findet Volker Mielchen vom Zweckverband Landfolge Garzweiler. Im Podcast spricht er über die Pläne und Chancen für die Region.

mehr

Gäste

Dr. Petra Dasse-Housen
Bürgermeisterin Kerkrade

Dr. Benjamin Fadavian
Bürgermeister Herzogenrath

Moderator

Torsten Knippertz

Keine Folge mehr verpassen ...

... mit dem Abo bei Podigee, Spotify, DeezerApple Music oder einfach hier bei uns per RSS.