Frau Staatssekretärin, was machen Sie für den Strukturwandel?

Zu Gast ist diesmal eine Staatssekretärin aus dem NRW-Ministerium für Wirtschaft, Industrie, Klimaschutz und Energie, Silke Krebs. Sie ist für den Strukturwandel im Rheinischen Revier verantwortlich. Doch was heißt das eigentlich? Wie sieht ihr Arbeitsalltag aus? Was ist ihr wichtig? Darüber spricht sie mit Revier.Geschichten-Moderator Torsten Knippertz.

NRW-Staatsseretärin Silke Krebs vor den Flagen von Europa, Deutschland und NRW
© PtJ

Silke Krebs hat viel Erfahrung in der Führung eines Ministeriums, deshalb hat NRW-Wirtschaftsministerin Mona Neubaur die gebürtige Baden-Württembergerin 2022 in ihr Team geholt. Der Abschied von Bremen, wo sie Staatsrätin für Finanzen war, ist ihr nicht leichtgefallen. Nach NRW ist sie gekommen, weil sie hier beweisen will, dass eine Industrieregion auch klimaneutral sein kann. Das ist ihre „Herzensaufgabe“, dafür brennt sie. Daher hält sie auch nichts davon, den Ausstieg aus der Kohle weiter zu verschieben, wie aktuell debattiert wird. Vielmehr ist ihr wichtig, dass jetzt alles dafür getan wird, damit der Kohleausstieg bis 2030 gelingt: „Wir haben uns die letzten zehn Jahre Zeit gelassen“, so Krebs „insofern finde ich es gut, wenn man weiß, zum Trödeln ist jetzt wirklich kein Platz mehr.“

Sie will etwas bewirken, vor allem für die Menschen im Rheinischen Revier. Ihnen möchte sie eine Perspektive bieten, auch nach dem Ende der Kohle. „Es muss die ganze Strecke klar sein“, betont die Staatssekretärin „da liegt Zukunft, da liegen Chancen, auch für meine Kinder und für meine Enkel.“

Gäste: Silke Krebs, Staatssekretärin im NRW-Ministerium für Wirtschaft, Industrie, Klimaschutz und Energie

Moderation: Torsten Knippertz

Dies ist unsere vorerst letzte Folge von Revier.Geschichten. Wir bedanken uns bei unseren Gästen für ihre Geschichten und bei allen Hörerinnen und Hörern für ihr Interesse. 

Silke Krebs: Wir haben ja, Gott sei Dank, diese Strukturmittel. Also 14,8 Milliarden ist einfach auch Geld und Möglichkeiten und Chancen. Und die wollen wir so einsetzen, dass nicht nur irgendwann am Ende man sagen kann, „wow, das ist es jetzt ja richtig gut geworden“, sondern dass auf der ganzen Strecke niemand Grund hat, die Hoffnung zu verlieren. Es muss die ganze Strecke klar sein, da liegt Zukunft, da liegen Chancen, auch für meine Kinder, für meine Enkel. Da gibt es richtig Möglichkeiten. Und diese Regionen, die eben die Quelle, eine wesentliche Quelle des Wohlstands in Nordrhein-Westfalen war, die soll das auch bleiben.

 

Ton: Titelmusik der Revier.Geschichten

 

Torsten Knippertz: Hi und hallo, herzlich willkommen zu den Revier.Geschichten. Mein Name ist Torsten Knippertz und ich habe heute eine Staatssekretärin zu Gast. Silke Krebs ist da. Ihre Themenfelder Wirtschaft, Industrie, Klimaschutz und Energie und ihr Ziel, Politik zum Leben erwecken. Was sie genau macht als Staatssekretärin, welche Vorhaben sie für das Rheinische Revier und seine Menschen anschiebt und wie sie die Zukunft hier sieht, das wird sie uns hoffentlich gleich im Podcast erzählen. Herzlich willkommen, Frau Staatssekretärin! Sagt man das eigentlich so?

 

Silke Krebs: Ja, aber ich höre auch ganz normal auf Frau Krebs.

 

Torsten Knippertz: Toll! Frau Krebs, schön, dass Sie da sind. Wir hatten hier im Podcast noch nie eine Staatssekretärin. Ich habe, glaube ich, sowieso noch nie eine getroffen. Also müssen wir vielleicht mal kurz darüber sprechen, weil es ja mit Sicherheit auch Hörerinnen und Hörer gibt, die gar nicht genau wissen, was macht ein Staatssekretär, was macht eine Staatssekretärin im Ministerium eigentlich. Wie können wir uns Ihre Arbeit vorstellen?

 

Silke Krebs: Also Staatssekretärinnen und Staatssekretäre – ich war auch schon mal Staatsrätin, also in den kleinen Bundesländern haben die dann andere Bezeichnungen noch – die sind die zweite Führungsebene in einem Ministerium. Die Ministerinnen und Minister führen das Haus und führen die politischen Leitlinien. Und dass das dann auch alles wirklich so getan wird und mit dem richtigen Tempo in der richtigen Ecke geschieht und man sich um alles kümmert, dass es läuft, das machen dann die Staatssekretärinnen und Staatssekretäre, vertreten aber auch einfach bei Terminen oder eben haben Aufsichtsratsfunktionen, wie ich zum Beispiel im Aufsichtsrat der Zukunftsagentur. Und das füllt den Tag ganz schön aus.

 

Torsten Knippertz: …und kommen in Podcasts!

 

Silke Krebs: …und kommen in Podcasts.

 

Torsten Knippertz: Sie sind Staatssekretärin im Ministerium für Wirtschaft, Industrie, Klimaschutz und Energie in Nordrhein-Westfalen, kurz MWIKE [gesprochen: em-wike] oder MWIKE [gesprochen: m-wike], wie es manche sagen, haben also viele Aufgaben, Einfluss auch darauf, was hier im Rheinischen Revier passiert, richtig? Zum Beispiel, ob der Strukturwandel, um den wir uns ja hier in dem Podcast auch kümmern, gelingt.

 

Silke Krebs: Einfluss darauf ja… Wir haben… Also ich bin Aufsichtsratsvorsitzende bei der Zukunftsagentur und da ist vor allem meine Aufgabe eben quasi, das ist Zusammenwirkung. Da ist die Region, da sind die IHK, da sind die Gewerkschaften, da sind Abgeordnete und da ist ja… Als Aufsichtsratsvorsitzende bin ich mehr dazu da, dass das alles schön ineinandergreift, dass man die Dinge gut besprochen kriegt, Entscheidungen gut getroffen kriegt. Als Staatssekretärin bin ich aber auch, da wir als Haus zuständig sind federführend, bin ich auch inhaltlich zuständig. Und da kümmern wir uns da auch darum, dass wir gute Inhalte liefern.

 

Torsten Knippertz: Ja, sie kümmern sich. Es ist ein großes Projekt. Ich habe aber das Gefühl, dass es ganz gut vorangeht mit allen Herausforderungen, die da warten. Wie kann ich mir dann Ihren Alltag im Ministerium vorstellen? Der ist wahrscheinlich jeden Tag anders?

 

Silke Krebs: Na ja, er fängt jeden Tag um 7.45 Uhr mit der Presseschalte an, dann gibt es um 8.00 bis 8.30 Uhr den Büro-Jour-Fixe, dann gibt es um 8.30 bis 9.00 Uhr den Austausch der Ministerinnen und Staatssekretäre und dann haben wir noch von 9.00 bis 9.30 Uhr – also jeden Werktag – einen Austausch der Hausleitung im MWIKE. Und dann fängt es an, ganz unterschiedlich, manchmal sind Ausschusssitzungen, manchmal macht man Auswärtstermine, manchmal hat man Besprechungen im Haus, Besprechungen mit anderen Leuten…ganz, ganz unterschiedlich.

 

Torsten Knippertz: Und da geht es ja nicht immer um das Rheinische Revier, sondern…

 

Silke Krebs: …nicht immer, aber doch häufig.

 

Torsten Knippertz: Es gibt ja viele Themen, die Sie bearbeiten müssen/dürfen. Aber bleiben wir mal konkret beim Rheinischen Revier. Auf welchen Ebenen haben Sie damit zu tun?

 

Silke Krebs: Das Rheinische Revier ist… Also zum einen eben – hatte ich vorher ja schon kurz gesagt – als Aufsichtsratsvorsitzende, dann eben als Staatssekretärin des Ministeriums, das die Federführung für das hat, was die Landesregierung macht, um den Strukturwandel einen guten Rahmen zu geben und zum Gelingen beizutragen. Und aus dem ergibt sich dann viel. Wir haben inzwischen auch ganz eingespielt, dass so viel Austausch mit den anderen Akteuren, ob das jetzt Landräte sind oder eben Leute dann… der Chef von der Zukunftsagentur und so, wo man sich einfach auch viel austauscht und sagt, ich habe folgende Idee, was sagen Sie dazu.

 

Torsten Knippertz: Wenn Sie jetzt dafür verantwortlich sind, dass die Politik, die Zielvorgaben der Ministerin Mona Neubaur tatsächlich auch umgesetzt werden, dann könnte ich mir vorstellen, dass man beim Thema Kohleausstieg ein bisschen unter Zeitdruck steht. Als ich gehört habe, 2030, habe ich gedacht, „ach ja, ist ja noch…“, und dann ist mir aufgefallen, „das sind ja nur noch sieben Jahre!“

 

Silke Krebs: Ja, das ist durchaus ambitioniert, das Vorziehen. Wir sind aber auch ganz fest überzeugt und da bin ich auch wirklich ganz persönlich fest überzeugt, dass es gut ist zu wissen, wir müssen jetzt handeln. Und das, was wir tun müssen, Zukunftsbranchen verankern, die energieintensive Industrie mit neuen Energien versorgen, mit CO2-freier Energie in der Zukunft die Versorgung aufzubauen, das müssen wir eh alles jetzt machen und mit Hochdruck machen und insofern passt es eigentlich auch. Jetzt wissen wir, dass wir uns richtig anstrengen müssen.

 

Torsten Knippertz: Wäre es auch gut, wenn man das nicht wüsste. Also ist es auch gut, dass wir dieses 2030 uns selbst gesetzt haben. Es ist eigentlich der feste Termin, aber wird ja trotzdem immer wieder von unterschiedlichen Themen auch jetzt in letzter Zeit ab und zu in Frage gestellt. Ist das hilfreich?

 

Silke Krebs: Nein. Und ich muss persönlich sagen, ich mache jetzt schon relativ lange Politik, habe in verschiedenen Funktionen immer wieder mit dem Ausbau der erneuerbaren Energien zu tun gehabt. Und jetzt sagen immer mal wieder Leute, „ja, das ist schon richtig, aber können wir uns nicht mehr Zeit lassen?“ Dann sage ich, „das mit dem Zeitlassen das haben wir die letzten zehn Jahre gemacht.“ Da haben wir uns an allen möglichen Ecken zu viel Zeit gelassen. Und insofern finde ich es manchmal ganz gut, wenn man weiß, nein, zum Trödeln ist jetzt wirklich kein Platz mehr.

 

Torsten Knippertz: Es wird nicht getrödelt. Hier im Podcast auch nicht. Was beschäftigt Sie momentan in Bezug auf das Rheinische Revier besonders?

 

Silke Krebs: Wir haben im letzten Jahr, also Ende letzten Jahres, Anfang dieses Jahres, so eine Zwischenbilanz gezogen. Wir haben uns die Art, wie wir fördern, wie Förderentscheidungen getroffen werden, angeschaut. Wir haben uns angeschaut – das sind über 400 Projekte, die da jetzt in unterschiedlichster Form im Gange sind –, wie geht es denen, gibt es da welche, wo man mal gucken muss, hängt das jetzt, was müssen wir tun? Wir haben uns konkrete Meilensteine gesetzt und gesagt, 2030 wollen wir da stehen beim Thema Arbeitsplätze, bei der Infrastruktur, bei der erneuerbaren Versorgung, bei der Ausbildungsstruktur und dann immer Zwischenziele für ’28, ’26, ’24. Also der Plan steht jetzt und jetzt müssen wir gucken, dass wir tüchtig arbeiten und den Plan auch wirklich erfüllen.

 

Torsten Knippertz: Jetzt haben sie mir so viele Vorlagen gegeben, Infrastruktur, Arbeitsplätze, erneuerbare Energien. Kann man das priorisieren, was in der Planung besonders wichtig ist? Wahrscheinlich nicht...

 

Silke Krebs: Doch, eine Sache ist besonders wichtig. Da legt die Region auch zu Recht großen Wert darauf. Das Hauptziel des Strukturwandels ist es, die Wertschöpfung und die Arbeitsplätze zu erhalten oder eben auch auszubauen. Also das ist die Kernaufgabe eines Strukturwandels, die Wertschöpfung in der Region zu halten und Arbeitsplätze zu erhalten und auszubauen. Und dem Ganzen geben wir natürlich einen nachhaltigen Rahmen, weil das zurzeit der angebrachte Weg ist.

 

Torsten Knippertz: Das Rheinische Revier ist ja seit Jahrhunderten auf Energieerzeugung ausgerichtet, vor allem durch den Kohleabbau. So war es. Denken Sie, dass der komplette Umstieg von fossilen auf erneuerbare Energien in sieben Jahren funktionieren kann?

 

Silke Krebs: Na, wenn wir jetzt erst anfangen würden, dann würde er nicht funktionieren, dann wäre es zu knapp. Aber es gibt ja schon ganz viel. Es stehen ja auch schon Windräder im Rheinischen Revier, da kommen noch viel mehr dazu. Wir sind gerade dabei… dieses Wasserstoff-Starter-Netz – von dem ist jetzt im Sommer der erste Entwurf vorgelegt worden – wird gerade im Bundesministerium final gemacht. Seitdem wissen wir, dass auch Wasserstoff über das Starter-Netz ins Rheinische Revier kommen wird. Also da sind schon einige Vorarbeiten, aber es gibt auch noch richtig viel zu tun.

 

Torsten Knippertz: Wir haben ja schon über sehr viele Projekte auch hier in diesem Podcast in der Vergangenheit gesprochen. Wirklich spannende Sachen, die sich sowohl mit den Energien beschäftigen, als auch mit Arbeitsplätzen, welche Chancen es tatsächlich bei diesem Strukturwandel auch gibt. Und Nordrhein-Westfalen soll zur ersten klimaneutralen Industrieregion in Europa werden – also wirklich strahlend. Und das Rheinische Revier ist der zentrale Kern für diesen wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Wandel – Fragezeichen?

 

Silke Krebs: Absolut. Also insofern ist es für uns… Das passt einfach, weil das Rheinische Revier ein Kern der wirtschaftlichen Prosperität von Nordrhein-Westfalen ist und eben bleiben soll. Und insofern passt es zusammen, weil das der Nukleus von dem ist, was wir im Gesamt-NRW-Maßstab machen wollen.

 

Torsten Knippertz: Und kann dann irgendwann mal als Vorbild dienen für andere Regionen?

 

Silke Krebs: Absolut.

 

Torsten Knippertz: Für andere Länder?

 

Silke Krebs: Absolut.

 

Torsten Knippertz: Die anderen Braunkohlereviere verabschieden sich erst oder sollen sich erst 2038, also acht Jahre später, von den fossilen Energien verabschieden. Für NRW als bevölkerungsstärkstes Bundesland – 18 Millionen Einwohner/Einwohnerinnen – hängt die Latte ziemlich hoch. Das Ziel „klimaneutral“ in so kurzer Zeit zu schaffen, was bedeutet das denn jetzt für Sie konkret, im Ministerium für Ihre Arbeit? Noch mehr „Nicht trödeln“, wie wir das eben hatten?

 

Silke Krebs: Ja, beziehungsweise sich fokussieren. Also wir haben in der Startphase im Rheinischen Revier… Völlig zu Recht ging es ja auch darum, „Leute, legt los mit euren Ideen! Überlegt euch was! Startet einfach! Macht jetzt!“ Und da sind ganz viele, eben 400 Projekte, die jetzt schon zugange sind. Und, was uns und mir jetzt auch ganz wichtig ist, dass wir jetzt sagen, okay, aber das ist unser Ziel, was haben wir schon und was brauchen wir noch. Also man ist ein bisschen aus der experimentierfreudigeren Phase kommt, die soll bleiben. Dafür ist das auch da, um Dinge auszuprobieren. Aber die Zielkulisse, die müssen wir, die dürfen wir jetzt nicht mehr aus dem Blick verlieren.

 

Torsten Knippertz: Also nicht nur einfach machen, man braucht schon einen gewissen Plan?

 

Silke Krebs: Absolut.

 

Torsten Knippertz: Kann man den konkretisieren?

 

Silke Krebs: Wie gesagt, wir haben uns einen Meilenstein-Plan gemacht. Das sind 30 Kategorien und in denen steht ganz genau über 30 verschiedene Themen, wo wollen wir 2030 sein und was sind die Zwischenschritte. Das war eine Menge Arbeit, aber ich glaube, es ist gut, dass jetzt jeder… – und das ist ehrlich gesagt auch ein bisschen ein Wagnis, als Politik, als Landesregierung zu sagen, ihr könnt alle zwei Jahre nachschauen, ob wir getrödelt haben oder nicht.

 

Torsten Knippertz: Ja, stimmt, aber finde ich gut. Also dann, das macht es transparent, das macht es vielleicht oder macht vielleicht manche Sachen ja auch ein bisschen nachvollziehbarer für die Menschen, die dort leben oder vielleicht in Zukunft auch dort leben, dorthin kommen wollen.

 

Silke Krebs: Auf jeden Fall. Zumal das ist gerade bei vielen Themen das Problem, dass zu Recht das Bedürfnis da ist, wir wollen jetzt sehen, dass da etwas passiert. Aber gerade, wenn man Sachen macht, die nicht so ganz einfach sind, aber dafür umso toller, wenn sie gelingen, dann hat man die nicht in einem halben Jahr sichtbar gemacht. Dann macht man kluge Konzepte. Dann muss man mit anderen reden und sagen, „okay, du musst jetzt das machen, damit es mit meinem zusammenpasst.“ Und dann ist die Vorbereitung… – Ich glaube, das kennt jeder im Alltag, richtig tolle Sachen muss man auch gut vorbereiten. Wer schon mal eine Wohnung gestrichen hat, weiß, das Abkleben ist die Hälfte der Zeit. Und auf eine Art ist es so ähnlich. Die Vorbereitung dauert manchmal richtig lange, aber dann wird es auch richtig gut.

 

Torsten Knippertz: Das stimmt. Und Rudi Carrell hat mal gesagt, wenn du etwas aus dem Ärmel schütteln willst, dann musst du vorher etwas reingetan haben.

 

Silke Krebs: Sehr klug!

 

Torsten Knippertz: Da hat er recht gehabt, der Mann. Was man schon sieht, sind viele Löcher. Wenn man hier ins Studio fährt – ich fahre immer über die alte A 61 von Mönchengladbach aus –, da sieht man es zum Beispiel, Tagebau Hambach zum Beispiel sieht man es auch, die riesigen Tagebaulöcher. „Geschundene Landschaft“ ist es mal genannt worden. Das trifft es vielleicht ganz gut, wie sich der Kohleabbau durch die Landschaft gefräst hat. Was sagen Sie den Menschen, die am Rande der Tagebau-Abbruchkanten leben, damit sie dann wieder optimistisch in die Zukunft schauen können und sich vielleicht die schönen Sachen vorstellen können, über die wir hier auch schon im Podcast gesprochen haben. Aber was sagen Sie denen?

 

Silke Krebs: Also zuerst muss ich sagen, ich bin ja letzten Sommer nach Nordrhein-Westfalen gegangen. Ich war die meiste Zeit meines Lebens in Baden-Württemberg, auch schon in einigen anderen Ecken. Aber ich kannte den Braunkohle-Tagebau nicht. Das ist schon sehr beeindruckend. Und es ist schon auch, also wie da die Landschaft abgefräst wird, das macht einem schon auch so ein bisschen so ein mulmiges Gefühl und denkt, whoa, was tut man denn da? Und ich verstehe das… Mir geht das auch wirklich immer wieder durch die Gedanken, was das für eine Herausforderung jetzt für die Leute ist, die sich zum Teil, wissend, da kommt der Tagebau, ja auch schon entschieden haben, wegzuziehen. Und jetzt plötzlich kommt er doch nicht so weit und überlegen müssen, ja, gehe ich jetzt zurück oder bleibe ich da oder was mache ich jetzt. Also da werden Entscheidungen von Menschen gefordert, wo ich denke, oh, das ist echt schwierig. Und was wir jetzt machen wollen, was uns ganz, ganz, ganz wichtig ist, wir haben ja, Gott sei Dank, diese Strukturmittel. Also 14,8 Milliarden ist einfach auch Geld und Möglichkeiten und Chancen. Und die wollen wir so einsetzen, dass nicht nur irgendwann am Ende man sagen kann, „wow, da ist es jetzt ja richtig gut geworden“, sondern dass auf der ganzen Strecke niemand Grund hat, die Hoffnung zu verlieren. Es muss die ganze Strecke klar sein, da liegt Zukunft, da liegen Chancen, auch für meine Kinder, für meine Enkel, da gibt es richtig Möglichkeiten. Und diese Region, die eben die Quelle, eine wesentliche Quelle des Wohlstands in Nordrhein-Westfalen war, die soll das auch bleiben.

 

Torsten Knippertz: Ich stell mir das manchmal ein bisschen schwierig vor, das dann auch so zu vermitteln, dass man den Menschen das so sagt, dass es auch tatsächlich ankommt, dass man sie „mitnimmt“, wie es dann immer so schön heißt, ihnen die Ängste und Nöte nimmt, dass sie sich verstanden fühlen und dass die Menschen dann auch wissen, dass von Seiten der Landesregierung, auch vom Bund, zum Teil von der EU, gewaltige Summen, aber auch gewaltige Anstrengungen kommen und unternommen werden, um das Rheinische Revier fit zu machen für die Zukunft. Haben Sie da einen Parameter, wie man feststellen kann, da das ist angekommen, vielleicht auch in Einzelgesprächen, dass Sie merken, ja, war ein schönes Gespräch, habe ich gemerkt, dich habe ich mitgenommen, erzähle es gerne weiter vielleicht auch.

 

Silke Krebs: Also ich glaube, dass wir da... Im Moment ist es eher so ein bisschen die Durststrecke. Man merkt, es ist schon ganz schön viel losgegangen, aber man sieht noch, man sieht schon einiges, aber noch nicht so viel. Und im Moment geht es, glaube ich, wirklich darum, das greifbar zu machen, obwohl es noch nicht konkret in der Landschaft steht, zu erklären, was ist der Plan, was ist die Idee – und es gibt ja auch schon ganz tolle Sachen – und zu sagen, da kommt noch viel mehr davon. Also wir haben im Aufsichtsrat uns mal angeschaut zu den Themen, wo wir sagen, so, das sind die wichtigen „Gamechanger“, sagt man ja immer so schön, also Wasserstoff-Infrastruktur, ähnliche Sachen, und haben gesehen, wenn wir die Projekte auf die Karte des Rheinischen Reviers mal…, dann… „oh, das sieht gar nicht schlecht aus!“ Da ist eine ganze Menge im Köcher.

 

Torsten Knippertz: Da ist etwas im Köcher, ja, genau. Jetzt muss ich auch mal einen Finger in eine Wunde legen, denn es gab ja Stimmen, mit dem Abriss von Lützerath, dem Dorf am Rand vom Tagebau Garzweiler, hat die Politik das 1,5-Grad-Ziel als maximale Erderwärmung aufgegeben, sagen diese Stimmen. Was sagen Sie den Menschen?

 

Silke Krebs: Dass mich diese Art zu denken ärgert, weil das 1,5-Grad-Ziel ist unwahrscheinlich wichtig. Und es ist sehr die Frage, ob wir es noch gehalten kriegen. Wir müssen uns jetzt wirklich tüchtig anstrengen, wenn wir in der Größenordnung landen wollen. Das wird immer, immer schwieriger. Insofern ist das etwas ganz, ganz, ganz Zentrales. Aber es findet nicht in einem Dorf oder an einem Hof ab. Da gibt es keine Linie, die durch die Landschaft reißt. Und es geht eben genau nicht darum, dass man 1,5-Grad-Ziel so rechnet, dass man sagt, okay, wir rechnen das auf alle hinunter und jeder Einwohner muss soundso viel bringen und deswegen müsst ihr soundso viel bringen, sondern jeder muss bringen, was er kann. Und die, die mehr bringen können, müssen mehr bringen an CO2-Einsparungen und bei denen, wo es schwerer fällt, die müssen sich darauf verlassen, dass die anderen sich dann noch mehr anstrengen. Und das Rheinische Revier leistet mit dem Kohleausstieg einen Riesenbeitrag zum Klimaschutz. Und deswegen hat es mich ein bisschen geärgert, diese Frage, findet da genug Klimaschutz statt, an diesem einen Dorf, das im Kern ein Hof dann noch war, festzumachen und zu sagen, das Wohl und Weh entscheidet. Und ich fand es auch nicht ganz fair, den fünf anderen Dörfern gegenüber, die erhalten bleiben und die ja auch wichtig sind.

 

Torsten Knippertz: Das war klar. Jetzt haben Sie gerade gesagt, Baden-Württemberg sehr viel. Deswegen kommen wir doch mal zu Ihnen, zu etwas Biographischem. Wenn ich mir Ihren Lebenslauf anschaue, dann sehe ich, Sie sind weit herumgekommen. Geboren in Bayern, aufgewachsen Baden-Württemberg, Freiburg, Bremen, habe ich gehört, dazwischen noch Stuttgart, Berlin und jetzt Nordrhein-Westfalen. Ja, wie sind Sie nach Nordrhein-Westfalen gekommen?

 

Silke Krebs: Genau. Über diese ganze Strecke. Ja, ich glaube, es ist...angefangen hat die Geschichte quasi in Baden-Württemberg. Ich war in Baden-Württemberg in der ersten grün-geführten Landesregierung als Ministerin im Staatsministerium, habe also den Regierungsaufbau da in Baden-Württemberg von Anfang an begleitet, daran mitgearbeitet, habe dann mit ein paar Abwegen oder Umwegen auf der Strecke…, war dann in Berlin im Bundestag tätig und war dann eben gebeten worden, in Bremen als Finanzstaatsrätin da zu unterstützen. Die Corona-Zeit als Finanzstaatsrätin auch sehr spannend, sehr viele Erfahrungen gemacht. Und dann hat, als Mona Neubaur wusste, dass sie Ministerin wird, hat sie geguckt, wen gibt es denn da so, die schon Regierungserfahrung, praktische, haben. Und da ist sie auf mich gekommen, was mich sehr gefreut hat.

 

Torsten Knippertz: Also war es Mona Neubaur, die Schuld war? Oder gab es noch andere Gründe, warum Sie gesagt haben, ja, mach ich? Weil Bremen hat sich ja jetzt auch nicht unspannend angehört.

 

Silke Krebs: Bremen war wirklich spannend und war auch wirklich sehr schön und ich hatte tolle Kolleginnen und Kollegen und das hat schon ein bisschen wehgetan, die so Schlag auf Fall zu verlassen. Es war Mona Neubaur. Es war aber auch eine Aufgabe, weil gerade auch aus grüner Sicht, wir wollen beweisen, dass Industrie, eine Industrieregion auch klimaneutral sein kann. Und das kann man in Nordrhein-Westfalen, das müssen wir in Nordrhein-Westfalen beweisen, dass das geht. Und das ist natürlich eine Herzensaufgabe, wo man denkt, ach, wenn ich da mithelfen kann, das ist schon gut.

 

Torsten Knippertz: Das ist ein ganz gutes Bundesland, um das beweisen zu können.

 

Silke Krebs: Absolut.

 

Torsten Knippertz: Stimmt das, dass Sie mit 23 Jahren als jüngste Gemeinderätin ins Freiburger Stadtparlament gewählt worden sind?

 

Silke Krebs: Ich kann jetzt die 23 Jahre nicht schwören, aber die Größenordnung. Ich war die Jüngste und das muss ungefähr… Es war mit noch nicht mal Mitte 20.

 

Torsten Knippertz: Also damals schon politisch interessiert. War Ihnen da klar, dass das der Weg sein würde?

 

Silke Krebs: Nee, also das wäre auch... Ich glaube, so etwas kriegt auch niemand hin. Das war es auch gar nicht. Ich war damals eben… Ich bin in Freiburg bei den Grünen beigetreten, war im Kreisvorstand und bin dann gefragt worden vor der Kommunalwahl, ob ich nicht mit antreten will, ’89 [1989], und fand das spannend und habe das gemacht. Das war eine wahnsinnig interessante Zeit. Ich finde so ein Kommunalparlament, da lernt man Politik, wie man so schön sagt, von der Pike auf. Es war aber auch eine Herausforderung. Also ich werde nicht vergessen, wie ich auf meinem ersten Empfang stand und dachte, um Gottes willen, was macht – ich war Studentin – was macht man auf so einem Empfang? Wie redet man mit den Leuten hier? Was findet hier gerade statt? Da musste man sich auch an Sachen gewöhnen. Hat aber gut funktioniert.

 

Torsten Knippertz: Ja, offenbar. Wie sind Sie dann da herangegangen? Erstmal geguckt oder langsam vorgetastet, bei diesen Gesprächen auf so einem Empfang?

 

Silke Krebs: Auf jeden Fall geguckt, was die anderen machen, und manche Sachen einfach auch… ja, dann macht man keinen Smalltalk, sondern redet viel inhaltlicher, als es vielleicht gewohnt ist. Man findet dann schon die anderen. Und man muss dazu sagen, in der Kommunalpolitik sind auch die Kontakte zwischen den einzelnen Fraktionen sehr viel nahbarer als in einem Landes- oder Bundesparlament. Ich hatte eine Kollegin bei der CDU, mit der habe ich mich wunderbar verstanden. Ich hatte SPD-Kollegen, die haben dann auch mal… da konnte man auch mal fragen und sagen… und es war auch ganz nett. Ich habe… meine Tochter ist während meiner Gemeinderatszeit auf die Welt gekommen. Die war dann auch in Ausschusssitzungen und hat mich begleitet. Und da gab es noch zwei andere Stadträtinnen, die auch kleine Kinder hatten. Und wir haben dann, so die kleine Müttercombo gebildet, uns gegenseitig die Kinder gehalten, wenn die andere geredet ist und sich auch mal über den Alltag ausgetauscht.

 

Torsten Knippertz: Ja, schön, vor allem, wenn ich höre, dass das auch über Parteigrenzen hinweggeht. Ich habe manchmal das Gefühl, dass man das lernen oder vielleicht wieder erlernen könnte, dass man vielleicht auch mal andere Meinungen aushalten kann. Das zeichnet ja auch Demokratie aus, dass man eben nicht verwundert ist, wenn eine Grüne auch mit jemandem von der SPD oder der CDU spricht, dass das komplett normal ist, vielleicht manchmal sogar horizonterweiternd.

 

Silke Krebs: Das ist auch das Schöne jetzt an der Rolle der Staatssekretärin – oder eben Staatsrätin, wie es in Bremen hieß – das sind die Ebenen, die zwischen…auch die Zusammenarbeit zwischen den Ministerien konkret machen. Wenn unsere Ministerinnen und Minister Ideen haben, was wir gemeinsam machen sollen, dann setzen sich die Staatssekretärinnen zusammen und überlegen, wie machen wir das, und holen die Abteilungsleitungen, die man braucht, dazu. Und das mag ich auch an der Ebene, das es nicht die ist, die sich abgrenzt, sondern immer die, die sagt, komm, das kriegen wir zusammen hin, schauen wir mal.

 

Torsten Knippertz: Ja, mag ich auch. Also auch im Kleinen, so im Privaten, dass man eben auch mal andere Meinungen aushält. Logischerweise ist man nicht immer einer Meinung, aber das kann man ja dann auf vernünftigem Wege trotzdem entweder regeln, Konsens finden, oder manchmal eben auch aushalten, je nachdem, wer gerade entscheiden kann. Ich kann das von meiner Frau, so. Ich habe gerade schon herausgehört, also sehr vielfältig, was Sie gemacht haben in ihrer politischen Karriere, in Ihrem Leben. Dann ging es mal um Finanzen. Jetzt geht es um Strukturwandel, Aufsichtsrat eines Energieunternehmens. Was glauben Sie, ist vielleicht das Qualifizierendste für Ihr jetziges Amt? Oder ist es die Mixtur?

 

Silke Krebs: Es ist zum einen sicher die Mixtur. Es hat sicher auch eine Rolle gespielt, dass ich eben gerade im Energiebereich durchaus auch schon konkrete, also auch längerjährige Erfahrung in Baden-Württemberg gesammelt habe, die EnBW als Aufsichtsrätin durch den Grundsatzwandel von einem konventionellen Erzeuger zu einem Erneuerbaren-Erzeuger mit begleitet habe – das war auch eine sehr, sehr spannende Aufgabe und auch eine tolle Aufgabe –, aber auch die Verwaltungserfahrung, das ist ja etwas, was im grünen Spektrum noch nicht so viel ist wie bei anderen. Und gerade auch in so einem Ministerium mit dafür zu sorgen, dass es weiß, was es tut, – das weiß es auch selber,– aber dass es noch besser weiß, was es tut, das ist schon etwas, ja, das kann ich, glaube ich.

 

Torsten Knippertz: Das können Sie. Und deswegen sind Sie unter anderem auch Aufsichtsratsvorsitzende der Zukunftsagentur Rheinisches Revier – haben wir eingangs schon gehört. Ich weiß, was das ist, aber vielleicht nicht alle Hörerinnen und Hörer. Welche Aufgabe hat die Zukunftsagentur?

 

Silke Krebs: Die Zukunftsagentur ist, also zum einen vertritt sie die Interessen der Region, auch der Landesregierung, aber auch allen möglichen anderen gegenüber, also ist so die Bündelung der Interessen der Regionen im Rheinischen Revier. Und zum anderen ist sie eben aber auch das Gesicht, die Begleiterin, die Vor-Ort-Unterstützerin des Strukturwandels, also diejenige, die vor Ort dafür da ist, zu gucken, okay, finden die Projekte eine gute Struktur, ist die Unterstützung da, auch zu kommunizieren, sichtbar zu machen, den Strukturwandel, das Gesicht und die quasi die Antreiberin des Strukturwandels in der Region. Und hat eben einen Aufsichtsrat, der auch wirklich sehr breit besetzt ist, die IHK, die Gewerkschaften, die Naturschutzverbände, die Landtagsabgeordneten, – habe ich die Landräte erwähnt? – die Landräte zur Sicherheit nochmal. Ja, da sitzt auch wirklich die geballte Interessensvielfalt der Region.

 

Torsten Knippertz: Naturschutzverbände auch?

 

Silke Krebs: Ja!

 

Torsten Knippertz: Sind auch drin. Also ganz viele, denen sie dann auf die Finger schauen als Vorsitzende? Oder was macht der Aufsichtsrat?

 

Silke Krebs: Der Aufsichtsrat berät. Also gerade in dieser Zwischenbilanz, die wir gezogen haben… Wir haben auch über die Meilensteine diskutiert. Die hat dann die Landesregierung für sich beschlossen, aber die wurden auch intensiv diskutiert. Die einzelnen Projekte werden… Da gibt es ja den regionalen Konsens, wo der Aufsichtsrat quasi sagt, ja, die Region hat ein Interesse an diesem Projekt. Und dann guckt man, dass man die Förderung organisiert für das Projekt, unterhält sich über ganz…guckt sich an, wie kommen wir voran, um zu sagen okay, müssen wir an dem Punkt nachsteuern und so – auch sehr vielfältig. Und mein Job ist es eigentlich mehr…, weil natürlich haben… deswegen sind die Leute da drin, weil sie auch unterschiedliche Interessen vertreten. Und mein Job mit anderen zusammen – es gibt noch die Gesellschafterversammlung, die führt jetzt Herr Rock, Landrat Rock, an, mit ihm zusammen leite ich dann auch die Sitzungen, Herr Wilk als Regierungspräsident Köln ist mein Stellvertreter, ist auch immer in die Sitzungsleitung eingebunden – und wir versuchen, vor allem dafür zu sorgen, dass man miteinander Lösungen findet und nicht so sehr sich gegenseitig erzählt, was man vom anderen nicht akzeptiert, also von der Position des anderen nicht akzeptiert.

 

Torsten Knippertz: Da sind wir wieder beim Konsens-Finden. Könnte ich mir manchmal ein bisschen schwierig vorstellen, ehrlich gesagt. Ich habe mal gezählt, 31 Mitglieder. Da einen Konsens zu finden, ist wahrscheinlich nicht immer leicht. Aber wie kommt man zur Entscheidung?

 

Silke Krebs: Ja, also ich habe das Gefühl, wir sind da auch ein ganzes Stück vorangekommen. Es ist nicht immer leicht und vor allem ist es ja auch so – gerade für die Region hängt ja eine Menge daran –, dass so ein Bürgermeister einer Anrainergemeinde nicht entspannt ist nach dem Motto „Ach, ich glaube, das funktioniert nicht, aber machen wir es mal so“ – ist ja absolut verständlich. Also da ist ja auch wirklich Druck und Bedürfnis dahinter, das müssen wir jetzt hinkriegen. Und das ist aber etwas, was wir jetzt immer mehr schaffen, zu sagen, wir müssen uns unterhaken. Wir haben oft auch ein Thema mit der Bundesebene, die beim Strukturwandel sich nicht immer daran erinnert, dass sie den eigentlich mit vollem Herz unterstützen muss, aber es durchaus oft tut, aber nicht immer. Und dann hilft es total, wenn wir uns alle unterhaken und jeder an seinem Zipfel mal zieht und sagt, „hey, bitte macht jetzt mal, das ist wichtig für uns.“ Und das kriegen wir, glaube ich, inzwischen ganz gut hin, um zu sagen, wie schaffen wir es, dass wir einen gemeinsamen Weg finden, den wir dann zusammen auch durchboxen.

 

Torsten Knippertz: Und dann muss man es seinen Leuten dann wiederum erklären, der Bürgermeister dann zum Beispiel in seinem Ort. Also Stichwort „Kommunikation“ ist da wahrscheinlich auch super wichtig.

 

Silke Krebs: Ja, und eben Vertrauen. Also dieses, dass die Ministerien auch im Blick haben – die Ministerien, die haben ja jeweils ihre Themen, wir haben die Wirtschaftspolitik, die Energiepolitik – und es ist wichtig, dass aber wir das so machen, dass es nicht so wirkt, wie wenn wir das Rheinische Revier nutzen, um unsere Themen zu bespielen, sondern wir wollen den Strukturwandel für die Leute vor Ort zum Gelingen kriegen. Und das muss man merken, das muss man spüren. Da muss man reden, da muss man Vertrauen aufbauen.

 

Torsten Knippertz: Jetzt machen wir einen kleinen Break. Jetzt kommen wir zu einer Rubrik, die ich liebe. Die heißt „Kurz und knackig“. Hier sind unsere drei Fragen an Sie mit der Bitte um kurze und knackige Antworten. Was hat Sie bisher besonders beeindruckt im Rheinischen Revier?

 

Silke Krebs: Mich hat beeindruckt, die Größe der Aufgabe, also die Größe der Aufgabe, dieses Revier, das eben über diesen Braunkohleabbau echt geprägt worden ist, da Zuversicht zu halten und auch unter neuen Bedingungen dabei zu bleiben. Und das ist wirklich eine große Aufgabe. Und da sind aber wahnsinnig viele Menschen, die daran mitarbeiten und das ist sehr beeindruckend.

 

Torsten Knippertz: Was möchten Sie als nächstes im Rheinischen Revier mal unternehmen?

 

Silke Krebs: Ich warte noch… also, ich muss erstens die Zeit finden und dann muss ich die entsprechenden Radwege finden. Und dann möchte ich mal eine Radtour um die Löcher herum machen.

 

Torsten Knippertz: Oh ja, da braucht man Zeit.

 

Silke Krebs: Ja.

 

Torsten Knippertz: Da hat man einiges zu fahren. Was ist Ihr liebstes rheinisches Gericht?

 

Silke Krebs: Ich muss zugeben, dass ich bei den rheinischen Gerichten noch nicht so… Ich weiß, ich muss unbedingt noch Himmel un Ääd essen. Ich habe große Erfahrung im Grünkohlessen, aber in der norddeutschen Variante. Jetzt muss ich mir mal anschauen, wie die münsteranische… Ich glaube, das Münsterland ist so ein bisschen die Grünkohlecke, habe ich mir mal erzählen lassen. Also ich vermute sie da. Und was ich aber schon intensiv esse, weil es für mich natürlich nahe ist, ist die japanische Küche in Düsseldorf. Und die ist auch wirklich beeindruckend.

 

Torsten Knippertz: Wir haben eben darüber gesprochen, dass es viele Pläne für eine klimafreundliche Zukunft im Rheinischen Revier gibt. Einige Projekte, die schon laufen, haben wir hier vorgestellt im Podcast, das Helmholtz-Wasserstoff-Cluster in Jülich. Was man ebenfalls schon konkret sehen kann, ist die renaturierte Sophienhöhe zwischen den Örtchen Titz und Niederzier. Welche Projekte im Rheinischen Revier halten Sie für besonders vielversprechend?

 

Silke Krebs: Sage ich gleich. Vorher sage ich, dass ich die Sophienhöhe sowohl sogar von meiner Wohnung aus in… Ich wohne im Medienhafen in Düsseldorf und wenn ich in die eine Richtung aus meiner Wohnung schaue, sehe ich immer direkt die Sophienhöhe. Sie ist nie weit weg. Es gibt so viele tolle Projekte, die da schon laufen. Und natürlich sind für mich die nahe, wo ich schon gewesen bin. Und ich war schon in Düren und habe mir von den Beteiligten erzählen lassen, was sie mit dieser Modellfabrik Papier vorhaben und war schwer beeindruckt, weil da sich Unternehmen reinknien, sich Wissenschaft reinkniet, die zusammen neue Wege der Papierherstellung mit weniger Energieverbrauch, mit ganz neuen Fasern ausprobieren wollen. Das war schon sehr beeindruckend. Das wird, glaube ich, ein richtig, richtig tolles Projekt. Das wird richtig gut. Da wird echt… da gibt es echt Zukunft dann. Also, dass wirklich Papier ja ein Rohstoff, den wir unbedingt brauchen, dem noch mal eine neue Basis gegeben wird, finde ich sehr spannend. Ich war in Bedburg und habe mir... Eigentlich ging es darum, dass da jetzt ein Elektrolyseur gefördert wird und dann eben gebaut werden kann und dass man eine Wasserstoff-Infrastruktur für Mobilität, aber eben auch für Industrie zur Nutzung hinstellt. Dann haben wir uns aber nebenher auch noch die Ressourcenschutz-Siedlung angeschaut und die war auch sehr beeindruckend, wo die Windräder quasi… Die standen hinter dem Hang, aber wir wussten dann, die sind da hinter dem Hang. Und dann ist da diese Siedlung und eine Energiezentrale und die rechnet das alles aus und kombiniert das mit der Photovoltaik auf den Häusern und dem Laden der Elektrofahrzeuge und wer jetzt mit welcher Energie geheizt wird – sehr beeindruckend.

 

Torsten Knippertz: Ja, also es gibt einige spannende Projekte. Die Modellfabrik Papier haben Sie angesprochen. Nicht nur, dass das die Papierherstellung revolutionieren würde, das sind ja auch ein paar Arbeitsplätze, die da warten.

 

Silke Krebs: …die warten und, wo sicher auch einige dazukommen. Also das kann wirklich so ein Nukleus sein, um zu sagen, so eine Papierherstellung in Deutschland, die hat ihr Fortschrittszentrum dann im Rheinischen Revier und da werden die sein, die das voranbringen wollen und entsprechende Arbeitsplätze schaffen.

 

Torsten Knippertz: Kann man da eine Größenordnung sagen?

 

Silke Krebs: Also wir gehen davon aus, das sind einige Tausend. Also das ist nichts Kleines, das ist richtig groß.

 

Torsten Knippertz: Oh ja, das hört sich gut an. 80 Prozent Einsparung beim Energiebedarf, habe ich bei diesem Projekt noch stehen. Das ist auch richtig groß. Gibt es ähnliche Projekte?

 

Silke Krebs: Es gibt eine Unmenge Projekte. Weil das, was man beim Papier macht, also entweder zu versuchen, wie findet man Wege, das Wasser aus dem Papier energieschonender rauszukriegen, oder – was ich total spannend finde – vielleicht kann man Papier auch herstellen, ohne ganz viel Wasser erst rein zu machen und wieder rausholen zu müssen... Ich bin sehr gespannt, auf was die alles kommen und so gibt es natürlich ganz viele Projekte. Ich habe jetzt die Zahl von Bedburg nicht mehr im Kopf, aber es war, glaube ich, auch ein Viertel des Energieverbrauchs einer durchschnittlichen Siedlung, den die einsparen. Es gibt ganz viele Projekte, wo es auch um Ressourcen geht. Es gibt Projekte in der Pipeline, die sich mit dem Thema Kunststoffrecycling beschäftigen. Da gibt es… also ich glaube, es gibt keins dieser ganz spannenden Zukunftsthemen, wo man sagt, ja, das ist die neue Technologie, die wir brauchen, die nicht irgendwo im Rheinischen Revier geplant ist.

 

Torsten Knippertz: Also die ganzen Beispiele, Projekte, die wir gehört haben, die Sie genannt haben, zeigen, dass im Rheinischen Revier wirklich eine Modellregion entsteht, in der an den verschiedenen Ecken daran gearbeitet wird, Energie einzusparen – beim Bauen, beim Arbeiten, bei den Gewerbegebieten –, gleichzeitig darauf umgestellt wird, Energie zukünftig aus erneuerbaren Ressourcen zu gewinnen, zum Beispiel Wasserstoff, haben wir gerade gehört, aber auch Wind- und Solarparks.

 

Silke Krebs: Absolut, also die ganze Palette. Und das ist vielleicht dann auch ein Punkt dafür, weil das eine sind die wirklich tollen Projekte, die da in der Pipeline sind und die echte Highlights werden. Das andere ist aber etwas, was glaube ich auch mindestens so wichtig ist und genauso toll wird, dass es sich zusammenfügt zu einem Gesamtkonzept. Es soll ja nicht so sein, dass an ein paar Ecken tolle Sachen stehen und dazwischen eben nicht, sondern das ganze Rheinische Revier soll profitieren und soll Teil dieser Zukunft werden. Und das ist, da arbeiten wir auch sehr daran und da ist eine hohe Energie, das zusammenzufügen, sich zu ergänzen, sich auch auszutauschen. Die Tagebauumfeld-Initiativen sind dabei, Konzepte zu machen, sich miteinander auszutauschen und das finde ich auch noch einen ganz wichtigen Teil, dass die ganze Region da ihre Stärke behalten soll.

 

Torsten Knippertz: Zukunft, haben sie gerade gesagt. Zum Schluss interessiert mich natürlich noch ihre Vision für die nächsten – sagen wir mal zehn – zehn Jahre. Wie weit sind wir 2034 im Rheinischen Revier mit dem Strukturwandel? Haben Sie da eine konkrete Vorstellung?

 

Silke Krebs: Also ich habe auf jeden Fall die Vorstellung, dass wir bis dahin neue Produktion angesiedelt haben im Rheinischen Revier mit richtig spannenden auch Produktionsarbeitsplätzen, die Zukunft haben, dass sich die energieintensive Industrie im Rheinischen Revier sicher ist, dass ihre Energieversorgung steht und das auch täglich merken, dass die steht und funktioniert. Und dass es ganz viele Menschen gibt, die aus dem Rheinischen Revier kommen und sagen, ja, das ist meine Heimat und das hat funktioniert und da bleibe ich und da bleiben auch die anderen in meiner Familie, die da alle noch kommen. Und, wenn dann noch ein paar neue dazukommen, die sagen, „wow, ist es hier spannend, da will ich dabei sein“, ist auch nicht schlecht.

 

Torsten Knippertz: Und sogar daran mitarbeiten, dass der Strukturwandel gelingt, haben Sie eingangs gesagt. Jeder kann sein Bisschen dazu beitun. Wenn es jetzt Hörerinnen und Hörer unseres Podcasts gibt, die ganz inspiriert sind und Ideen haben oder sich nur informieren wollen oder sich beraten lassen möchten, dann am besten mal auf revier-gestalten.nrw gehen. Also das packen wir natürlich auch nochmal wie gehabt in die Shownotes. Da steht viel über die einzelnen Projekte und wo man sich dann auch noch informieren kann. Dann wünschen wir Ihnen und natürlich uns allen im Rheinischen Revier ganz viel Energie, Erfolg beim Umsetzen der Pläne. Vielen Dank, dass Sie zu Gast in unserem Podcast waren, Frau Krebs!

 

Silke Krebs: Vielen Dank für die Gelegenheit!

 

Torsten Knippertz: Und damit sind wir auch wieder am Ende unseres Podcasts Revier.Geschichten in über 20 Ausgaben für die, die noch mal reinklicken wollen in die vergangenen Podcasts. Da haben wir Menschen und ihre Projekte vorgestellt, Menschen, die jeden Tag ihren Beitrag zum Gelingen des Strukturwandels im Rheinischen Revier leisten, und Projekte, die so vielfältig sind wie diese wunderschöne Region. Wir haben in den vergangenen knapp zwei Jahren über klimafreundliches Bauen gesprochen, Landwirte mit Herz und Computer kennengelernt. Wir waren auf einem Schloss zu Gast, haben erfahren, dass es kalorienfreien Zucker gibt. Und wir wissen jetzt, dass das Rheinische Revier in nicht allzu ferner Zukunft an den Ufern eines der größten Seen Deutschlands liegen wird. Sicher ist, das Rheinische Revier wird auch in Zukunft eine der lebenswertesten Regionen unseres Landes sein. Und sicher ist auch, hier werden auch weiterhin tolle Menschen tolle Ideen haben und diese Geschichten erzählen. Danke für‘s Zuhören! Bis bald, sagt Torsten Knippertz. Tschüss und Ole ole!

 

Ton: Titelmusik der Revier.Geschichten

Bestandsentwicklung, Digitalisierung

Keine Angst vor KI – Künstliche Intelligenz erleben, erlernen und entwickeln

„Es geht letztlich darum, für die Region Technologien zu entwickeln oder einzuführen, die auch uns für die Zukunft wettbewerbsfähig machen, wenn keine Braunkohle und kein günstiger Strom mehr aus der Kohle verfügbar ist“, sagt Dr. Alexander Opitz. Gemeinsam mit Alex Dickmann leitet er das AI Village in Hürth, in dem sich alles um KI und deren Einsatzmöglichkeiten dreht. Sie wollen KI entwickeln, erlebbar und erlernbar machen.

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Vom Tagebau zum Neuland: Die Zukunft von Hambach

„Ab wann können wir endlich in den neuen Seen im Revier schwimmen?“, will Moderator Torsten Knippertz von Boris Linden wissen. Der Geschäftsführer der Neuland Hambach GmbH entwickelt im Auftrag der Anrainerkommunen Pläne für die Zeit nach dem Ende des Tagebaus. Lebenswerte Gebiete und attraktive Landschaften sollen entstehen. Die Herausforderung besteht darin, die verschiedenen Interessen unter einen Hut zu bringen. 

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Zwei Städte, zwei Länder, gemeinsam klimaneutral

„Klimaschutz macht nicht an der Landesgrenze halt“, sagt Benjamin Fadavian, Bürgermeister von Herzogenrath. „Die Menschen wollen, dass wir unseren Aufgaben gerecht werden und das können wir nur machen, wenn wir zusammenarbeiten und aufeinander hören“, ergänzt seine niederländische Amtskollegin, Petra Dassen-Housen aus Kerkrade. Im Gespräch mit Moderator Torsten Knippertz erzählen sie, wie das in der Praxis funktioniert.

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Aus Katzem zu den Höhnern

Bei der Kölner Kultband Höhner steht er am Keyboard. In unserem Podcast spricht Micki Schläger mit Moderator Torsten Knippertz über seine Kindheit in Katzem. Das überschaubare Dorf gehört zu Erkelenz. Hier hat Schläger seine Wurzeln, hier lebt seine Familie und hier hat er eine Musikschule. Obwohl er inzwischen in Köln lebt, ist er regelmäßig in Katzem. „Ich bin immer wieder gerne in Erkelenz und das wird auch immer meine Heimat bleiben.“

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Arbeiten auf dem größten Bagger der Welt

Sein Arbeitsplatz ist 100 Meter hoch und 200 Meter lang. Al Mahidi Zerouali kontrolliert im Tagebau Hambach den größten Bagger der Welt. Der 27-Jährige ist Großgeräteführer, wie es im Fachjargon heißt und als Schichtleiter Vorgesetzter von 20 Mitarbeitenden. Im Podcast mit Torsten Knippertz erklärt er den Unterschied zwischen Absetzer und Bagger, erzählt von Bombenfunden und davon, wie er sich die Zukunft ohne Braunkohletagebau vorstellt.

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Das Indeland - Zukunft am See

Die Entstehung des Indesees liegt in der Zukunft. Schon seit 2006 beschäftigt sich die Entwicklungsgesellschaft Indeland  mit der Neugestaltung der Landschaft rund um den Braunkohle-Tageabbau Inden.  „Meine Aufgabe ist es, die Leute von der Couch zu kitzeln“, sagt Svenja Zeimetz.  Moderator Torsten Knippertz spricht mit der Partizipationsmanagerin darüber, wie sich die Menschen aktiv an der Gestaltung ihrer Region beteiligen können.

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Mobilität soll Spaß machen!

Pünktlich zum Start des 49-Euro-Tickets spricht Moderator Torsten Knippertz mit der Aachener Oberbürgermeisterin Sibylle Keupen. Sie hat sich nichts weniger als eine Mobilitätswende für Aachen auf die Fahnen geschrieben. Dafür braucht es attraktive Angebote für alle Verkehrsteilnehmerinnen und Verkehrsteilnehmer, wie neue Straßenbahnen, Radschnellwege ins Zentrum und eine verkehrsberuhigte Innenstadt mit Premiumfußwegen und Raum für Begegnungen.

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Landwirte mit Herz und Computer

Johanna und Burkhard Liesen betreiben bei Düren mit Begeisterung Landwirtschaft. Im Podcast erzählen sie darüber, dass sie dabei auf Vielfältigkeit setzen. Zusammen mit dem Forschungszentrum Jülich experimentieren sie zudem mit verschiedenen Kulturen, um die Tagebau-Abbruchhänge zu befestigen.

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KI hilft beim Recyceln von Plastik

Plastik wird doch gesammelt und reycelt, oder?  Ganz so einfach ist das leider nicht. Allerdings kann künstliche Intelligenz dabei helfen, in Zukunft Abfallberge zu verringern. Darüber spricht Moderator Torsten Knippertz mit Alina Ott, Managerin des Projekts „R-Cycle“.

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Garzweiler: Lust auf Zukunft

2030 - das Ende des Tagebaus Garzweiler ist in Sicht. Aber was kommt danach? „Es ist eine ganz tolle Aufgabe für alle, so eine Zukunft neu zu denken“, findet Volker Mielchen vom Zweckverband Landfolge Garzweiler. Im Podcast spricht er über die Pläne und Chancen für die Region.

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Gast

Silke Krebs
Staatssekretärin im NRW-Ministerium für Wirtschaft, Industrie, Klimaschutz und Energie

Moderator

Torsten Knippertz

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