Zweites Leben für ausgediente Batterien von E-Autos

Im Camper war der Strom immer knapp, vor allem wenn Roman Alberti, Afshin Doostdar und David Oudsandji auf Festivals unterwegs waren. Die Studenten der RWTH Aachen installierten deshalb eine Solaranlage auf dem Dach. Doch der verbaute Akku reichte nicht aus und auf der Suche nach Speichermöglichkeiten stieß Alberti auf gebrauchte Autobatterien. „Dabei ist uns aufgefallen, dass es für Batterien noch kein Recycling-Konzept fürs Ende des ersten Lebens gibt“, sagt Afshin Doostdar. Das war vor vier Jahren. Heute leiten die drei Freunde ein Unternehmen mit 30 Mitarbeitenden, das für Gewerbekundinnen und -kunden Speicherlösungen aus recycelten Batterien aus E-Autos anbietet. Der Name der Firma: Voltfang.

Torsten Knippertz (l.) steht neben Afshin Doostdar und zeigt mit dem Finger auf ihn. Beide lachen.
© Projektträger Jülich
Torsten Knippertz (l.) und Afshin Doostdar im Aufnahmestudio.

Acht bis zehn Jahre ist die durchschnittliche Lebensdauer einer E-Auto-Batterie. „Im zweiten Leben kann sie noch weitere acht bis 15 Jahre genutzt werden“, erklärt Doostdar. Jede Batterie wird auf Herz und Nieren geprüft. „Danach können wir prognostizieren, wie lange sie lebt.“ Die Batterieblöcke sind in einem Schrank verbaut und dienen Unternehmen als Energiespeicher. „Mit unserer Idee sind wir am Puls der Zeit“, ist Doostdar überzeugt. Die alten Autobatterien können Energie von Solaranlagen speichern oder als Pufferspeicher dienen, zum Beispiel bei Schnellladesäulen. Zurzeit arbeitet Voltfang an einer Containerlösung im Megawattbereich für größere Unternehmen. Doostdar: „Unsere Mission ist es, die Energiewende voranzutreiben und Ressourcen zu nutzen.“

 

Gast: Afshin Doostdar, CTO von Voltfang

Moderation: Torsten Knippertz

Mehr über Voltfang, die angebotenen Speicher und offene Stellen findet ihr auf der Website von Voltfang.

Doostdar: Ja also letztendlich ist es so, dass wir die Batterie wie eine große Powerbank mehr oder weniger verwenden, eine überdimensionierte Powerbank für Gewerbetreibende, also für KMUs zum Beispiel. Das heißt, die können sich dann diesen Voltfang-Speicherschrank in die Lagerhalle, in die Produktionshalle stellen und die fängt dann sozusagen die Spannung auf oder die Energie, die über die Solaranlage produziert wird oder über… kann auch über die Windenergie gehen. Und die wird sozusagen zwischengepuffert in diesem Akku, in dieser überdimensionierten Powerbank und kann dann zu einem späteren Zeitpunkt, wenn die Sonne gerade nicht scheint, wiederverwendet werden, zum Beispiel nachts.

 

Ton: Musik

 

Knippertz: Hi und Hallo! Herzlich willkommen zu einer neuen Folge unserer Revier.Geschichten. Mein Name ist Torsten Knippertz und wir kennen das doch alle von unseren Smartphones, bei meinem war es letztens genauso, irgendwann lässt die Kapazität des Akkus nach und dann braucht man entweder einen neuen Akku, wenn man ihn tauschen kann, oder – nicht ganz so nachhaltig – direkt ein neues Handy. Bei Elektroautos ist das nicht anders. Auch da lässt dann irgendwann die Leistung der Batterie nach. Die müssen dann ausgetauscht werden. Und dann stellt sich die Frage, was macht man jetzt mit denen. Aber es gibt eine Lösung, nämlich das zweite Leben für Elektroautobatterien. Die ausrangierten Batterien eignen sich nämlich hervorragend für die Weiterverwendung in einem stationären Speichersystem, zum Beispiel für Solar- oder Windstrom. Und genau das machen drei Studenten von der RWTH Aachen. Sie haben dafür ein Start-up gegründet namens Voltfang. Und die drei wollen auch langfristig im Rheinischen Revier bleiben und aktuell auch ihren Mitarbeiterstamm deutlich erweitern, dann noch eine NetZero Factory bauen. Der Firmensitz ist mitten in Aachen. Über all das sprechen wir jetzt. Und wenn ich sage wir, dann freue ich mich auf meinen Gast. Einer der Gründer ist hier, Afshin Doostdar.

 

Doostdar: Ja, absolut richtig.

 

Knippertz: Ich weiß, dass man in der Start-up-Szene sich immer duzt. Wie machen wir es? Sollen wir „Sie“ sagen, oder…?

 

Doostdar: Ich bin sehr formell, deshalb „Sie“. Nein, Spaß… Also, wir duzen uns alle und ich versuche, alle anzuduzen, wie es geht. Deshalb sehr gerne das „Du“.

 

Knippertz: Lass uns anduzen, genau. Und lass uns anfangen. Wie kommt man auf die Idee, aus alten Elektroautobatterien neue Stromspeicher zu bauen?

 

Doostdar: Tja, eigentlich ist es sehr naheliegend. Bei uns hat es einen kleinen Umweg gegeben. Wir haben, zusammen mit meinen beiden Mitgründern Roman und David – wie du schon gesagt hast, auch in Aachen studiert – und wir haben nochmal mit vier weiteren Freunden ein Wohnmobil geholt vor knapp vier / fünf Jahren ist das jetzt her…, also so einen richtigen Oldtimer mit Alkoven obendrauf, Fiat Ducato, haben den schön innen ausgebaut und sind damit immer auf Trips gefahren. Und haben da natürlich dann auch eine Solaranlage darauf installiert und wollten eigentlich so autark wie möglich sein auf den Trips, auf den Festivals die ganzen Handys laden. Und da haben wir dann irgendwann gemerkt, dass unser Akku, der zuvor verbaut war, nicht ausgereicht hat, vom Camper und haben eigentlich nach einer neuen Batterie gesucht. Und Roman ist über Ebay-Kleinanzeigen darauf gekommen, dass es schon Tesla-Batterien gebrauchte wirklich im Markt gibt. Und da ist bei uns so der Gedankenanstoß gekommen und wir haben darüber recherchiert, dass diese Batterien eigentlich noch gar nicht wirklich ein Recycling-Konzept für das Ende des ersten Lebens haben. Und letztendlich haben wir sie dann nicht in einem Camper eingebaut, weil das von der ganzen Größe und Spannung nicht so gut gepasst hat. Aber Romans Vater hat gleichzeitig für seinen Hof einen Speicher gesucht, für die Solaranlage dort, und dann ist sozusagen das erste Projekt entstanden und es wurde alles losgetreten. Also doch alles naheliegender, als man denkt, manchmal die Ideen.

 

Knippertz: Alles waren die Trips auf Festivals schuld von Studenten?

 

Doostdar: Ja, Festivals, aber auch andere Reisen.

 

Knippertz: Okay, jetzt beim Handy, als ich meins weggebracht habe, habe ich gedacht, „was machen die jetzt mit dem alten Akku? Den kann man dann vermutlich nicht mehr gebrauchen und der muss entsorgt werden“, dachte ich. Ist das bei einer E-Autobatterie eigentlich anders?

 

Doostdar: Bei der E-Autobatterie ist es so, dass sie tatsächlich erstmal eine ganz andere Qualität schon aus dem ersten Leben hat. Also die Automobilhersteller, die das in den Markt bringen, haben natürlich ganz andere Qualitätsstandards als jetzt die kleinen Akkus, die im Handy verbaut sind. Und beim Automobil da ist es auch so, dass man die Batterie dann wirklich noch 8 bis 15 Jahre eigentlich weiterverwenden kann in einem zweiten Leben, wenn man sie wirklich rechtzeitig aus dem Auto rausholt. Das heißt, wenn die Batterie am Anfang im Auto altert, ist das relativ gleichmäßig und ab einem bestimmten Zeitpunkt, das ist ungefähr nach 8 bis 10 Jahren, kommt immer auf den Verwendungszweck, sag ich mal, an, steigt die Alterung sehr stark an und wenn man die dann rausholt und in ein zweites Leben bringt, zum Beispiel in den stationären Betrieb, kann man diese Lebensdauer wirklich verlängern.

 

Knippertz: 8 bis 10 [Jahre] hat man die drin, 8 bis 15 [Jahre], dann das zweite Leben? Das heißt, das zweite Leben dauert länger als das erste?

 

Doostdar: Ja, tatsächlich. Das ist nämlich einfach deutlich angenehmer. Das ist, wir nennen es, wie das Rentenalter für die Batterie, obwohl die Rente nicht länger ist als das erste Leben... Aber genau das sind halt ganz andere Bedingungen. Das heißt, man fährt ungefähr ein Fünftel der Laderaten wie im Auto, man hat eine gleichmäßige Temperatur, meistens irgendwie kuschelig warm, vielleicht in einem Kellerraum oder so, hat keine mechanischen Belastungen. Und das ist deutlich angenehmer für die Batterie dann im zweiten Leben.

 

Knippertz: Bei Batterien ist es ja so, dass jede Batterie auch vom Hersteller recycelt werden muss, richtig? Ist das auch bei E-Autobatterien so?

 

Doostdar: Das ist auch bei E-Autobatterien so, also nach Batteriegesetz ist jeder Inverkehrbringer dazu verpflichtet die Batterie am Ende zu recyceln.

 

Knippertz: Und wie sieht das aus? Wie wird das gehandhabt? Was macht man dann damit?

 

Doostdar: Also aktuell werden die Batterien größtenteils entweder thermisch recycelt, mehr oder weniger verbrannt oder geschreddert. Das ist im ersten Schritt gut, aber das Problem ist, dass daraus erstmal jetzt nur eine „Black Mass“, also eine schwarze Masse gewonnen wird, wo dann die ganzen Stoffe, das Lithium, das Kobalt etc. miteinander vermischt sind. Das heißt, man hat sie dann zwar recycelt, man hat diese Masse, aber man hat nicht wirklich ein Recyclat, was man dann wieder in eine neue Batterie einbinden kann. Das ist sozusagen das Problem. Das heißt, es gibt schon Recycling-Kapazitäten für diesen ersten Schwung in die schwarze Masse, aber der Umschwung dann wirklich zu wiederverwendbaren Materialien ist gerade am Anfang und da gibt es viel Forschung darin und viele Unternehmen, die sich da tummeln. Aber das wird noch nicht bis zum Ende gedacht gerade.

 

Knippertz: Okay. Und Batterien verbrennen hört sich für mich jetzt auch nicht so gesund an, ehrlich gesagt.

 

Doostdar: Jaa, das ist… ich meine, das wird dann in den entsprechenden Recycling-Werken gemacht und unter den Bedingungen. Es ist nicht gesund für die Batterie, die ist dann am Ende wie gesagt eine schwarze Masse, aber die wird sozusagen thermisch letztendlich recycelt, nennt man das auch. Und dadurch ist dann diese Quote oder ist dieses Gesetz dann auch erfüllt, dass es in die schwarze Masse geht. Aber das ist nicht nachhaltig bis zum Ende gedacht.

 

Knippertz: Ach so, das Recycling-Gesetz besagt dann, hier ihr müsst das zurücknehmen, aber dann macht damit was ihr wollt bzw. verbrennt es zu einer schwarzen Masse?

 

Doostdar: Genau, das sagt jetzt nicht direkt aus, dass X Prozent davon wiederverwertet werden muss in einer neuen Batterie. Das ist jetzt bei dem neuen Batteriegesetz auf der EU-Ebene der Fall, was in den nächsten ein / zwei Jahren vielleicht eintreten wird, dass wirklich Prozentsätze dann angegeben werden für die Neubatterieproduktion, wo dann recyceltes Material mit reinkommt. Aber aktuell steht sozusagen im Batteriegesetz einfach nur, „recycelt die Batterien!“, aber nicht, was dann damit passieren muss.

 

Knippertz: Okay, und es gibt ja ziemlich viele Batterien, Milliarden Tonnen von Batterien, wenn ich mir das vorstelle. Warum macht man das so?

 

Doostdar: Also die Kapazitäten sind einfach an sich gerade noch nicht da und die Forschung ist nicht so weit. Also die Forschung ist schon weit, aber das wirklich in die skalierte Menge hochzubringen, dass das Ganze wirtschaftlich ist. Das heißt, es gibt Start-ups in dem Bereich, die das schon machen, die das auch in einem kleinen Testaufbau machen. Aber das wird noch einige Jahre dauern, bis man das wirklich zurückbringen kann in die Batterien in den großen Mengen. Das heißt der Aufschwung der Elektromobilität geht sozusagen dieser Recycling-Kapazität etwas davor.

 

Knippertz: Ja, und ich habe wirtschaftlich gehört, also das spielt auf jeden Fall auch immer eine Rolle, aber das bringt mich jetzt zu eurer Firma und zu eurem Projekt im Speziellen. Ihr betreibt ja tatsächlich echtes Recycling. Ihr habt euer Unternehmen Voltfang genannt. Volt, wenn ich mich zurückerinnere, korrigiere mich, Volt ist, glaube ich, Spannung, oder?

 

Doostdar: Die Spannung, absolut richtig.

 

Knippertz: Okay. Muss ich mir dann Voltfang vorstellen, dass ihr ganz viele kleine „Volts“ fangt? Wie funktioniert das? Wie funktionieren die Second-Life-Batterien?

 

Doostdar: Ja also letztendlich ist es so, dass wir die Batterie wie eine große Powerbank mehr oder weniger verwenden, eine überdimensionierte Powerbank für Gewerbetreibende, also für KMUs zum Beispiel. Das heißt, die können sich dann diesen Voltfang-Speicherschrank in die Lagerhalle, in die Produktionshalle stellen und die fängt dann sozusagen die Spannung auf oder die Energie, die über die Solaranlage produziert wird oder über… kann auch über die Windenergie gehen. Und die wird sozusagen zwischengepuffert in diesem Akku, in dieser überdimensionierten Powerbank und kann dann zu einem späteren Zeitpunkt, wenn die Sonne gerade nicht scheint, wiederverwendet werden, zum Beispiel nachts.

 

Knippertz: Also es gehört immer eine Solaranlage dazu?

 

Doostdar: Nicht zwingend. Das ist der naheliegendste Anwendungsfall. Man kann sie aber auch dafür nutzen, dass man zum Beispiel einen Pufferspeicher hat für Schnellladesäulen, weil das ist gerade auch ein riesiges Thema. Es soll überall Ladeinfrastruktur installiert werden, aber die Netze reichen gerade gar nicht aus, vor allem bei Unternehmen, um wirklich eine Schnellladesäule jetzt mit 200 / 300 kW zu installieren. Und dann kann dieser Speicher als Puffer dienen, damit er sozusagen, wenn gerade die Last nicht so hoch ist, aus dem Netz langsam den Speicher lädt. Und wenn die Ladesäule dann ganz viel Energie braucht, dann hilft der Speicher dann mit und gibt das als Puffer dazu. Das heißt, es geht auch ohne Solaranlage. Aber das ist gerade so der meiste Anwendungsfall, der gesucht wird.

 

Knippertz: Warum kann denn eigentlich eure Batterie noch so lange als Speicher funktionieren?

 

Doostdar: Wir haben da zwei besondere Merkmale. Zum ersten testen wir wirklich jede Batterie auf Herz und Nieren, wenn die ankommt bei uns. Das heißt, jede Batterie, die irgendwelche Sicherheitsmängel hat, wird von vornherein aussortiert. Und wir gehen sogar soweit, dass wir mit unserem Test wirklich prognostizieren können, mithilfe von einem Machine-Learning-Modell, wie lange die Batterie im zweiten Leben hält. Das heißt, wir können sagen, okay, Batterie A hält nach unseren Tests wahrscheinlich noch 6 Jahre, deshalb lieber aussortieren oder in einen anderen Anwendungsfall bringen, Batterie B hält 15 Jahre. Das heißt, da geben wir uns sehr viel Mühe. Und der zweite Punkt, der vielleicht auch relativ einfach zu verstehen ist, ist, dass wir eine größere Speichermenge beim Kunden letztendlich installieren als das, was er nutzt. Das heißt, wir verbauen ungefähr die doppelte Kapazität bei den Kunden und dann ist es ungefähr so wie beim Handy, da kennt man das ja auch, dass man die Batterie nicht immer komplett 100 Prozent hochladen sollte. Das hat zum Beispiel jetzt Apple, glaube ich, auch eingeführt, dass das immer nur bis 80 Prozent geht. Und wir fahren dann die Batterie wirklich nur immer zwischen 20 und 70 Prozent des Ladezustands beispielsweise und sind damit nicht in dem Bereich, der am schädlichsten für die Alterung der Batterie ist.

 

Knippertz: Ja, gibt es, glaube ich, bei einigen jetzt, Samsung, Apple, also die Großen sowieso. Die haben dieses smarte Laden, heißt es da, glaube ich. Jetzt hast du eben von einem Schrank erzählt oder eine Art Schrank. Wie muss ich mir denn überhaupt so eine Voltfang-Batterie vorstellen? Ich habe jetzt noch nicht so eine ganz genaue Vorstellung davon.

 

Doostdar: Also das gesamte System kann man sich ungefähr vorstellen, wie so einen Kleiderschrank von den Dimensionen. Das ist ein klassischer Schaltschrank, der ist circa 2 Meter hoch, 60 Zentimeter breit und 80 [Zentimeter] tief. Und genau so kann man sich das vorstellen. Und dann sind in diesem Schrank natürlich mehrere Batteriemodule verbaut und unser ganzes Steuersystem, sozusagen das Hirn dahinter. Und das ist dann ein „Voltfang Industrial“, wie wir ihn nennen, also ein Voltfgang für Gewerbetreibende.

 

Knippertz: Ist das schon marktreif?

 

Doostdar: Das ist schon marktreif. Das kann man ab jetzt oder schon seit Längerem auf unserer Website auch anfragen und auch über die ersten Vertriebspartner beziehen. Wir haben vor einem Monat unseren ersten Speicher sozusagen aus der Kleinserie ausgeliefert und fahren jetzt wirklich die Produktion hoch bei uns in Aachen.

 

Knippertz: Und haben schon welche gekauft? Habt ihr schon Kunden?

 

Doostdar: Ja, tatsächlich haben wir schon Kunden, also im letzten Jahr schon einige Pilotkunden gehabt, sechs an der Zahl. Und eine, sage ich mal, der renommierteste davon ist tatsächlich Aldi Nord, bei dem wir eine Filiale in Gütersloh ausgestattet haben im letzten Jahr. Und auch die sind gerade stark betroffen von der Energiekrise. Man hat ja schon gehört in den Nachrichten, die schließen jetzt im Norden jeweils zwei Stunden früher, um natürlich Kosten zu sparen, aber auch weniger Energie zu verbrauchen. Und da sind wir auch schon in Gesprächen über mehrere Filialen. Also das ist gerade wirklich am Puls der Zeit sozusagen. Das wird gebraucht, um weiter operativ sein zu können.

 

Knippertz: Ja, stimmt, die machen um 20.00 Uhr zu. Ich glaube, im Süden, teilweise in Bayern, war das sowieso schon so. Jetzt wird es da schon zwar dunkler, aber gut die Kühlung muss natürlich auch weiter funktionieren und so etwas. Was kostet denn so eine Batterie von euch?

 

Doostdar:Das ist natürlich unterschiedlich je nach Dimension. Aber unser kleinstes Paket liegt dann circa bei 15- bis 17-Tausend Euro für so einen Batterieschrank, der dann 33 Kilowattstunden hat.

 

Knippertz: Aber hört sich auf jeden Fall sehr nachhaltig an, also passt absolut in die Zeit, sehr modern.

 

Doostdar: Ja, absolut, also das ist unser Ziel. Das ist unsere Mission, dass wir auf der einen Seite die Energiewende wirklich voranbringen, dadurch, dass wir Speichermöglichkeiten bereitstellen, weil anders können wir die Sonnen- und Windenergie in unserem Netz nicht speichern, und auf der anderen Seite, dass wir einfach die Ressourcen schon nutzen, die wir von Anfang an auf den Straßen haben und nicht immer neue Ressourcen dafür verwenden. Und das ist das Konzept in unserem Unternehmen. Und das führen wir auch in jeder Entscheidung so weiter.

 

Knippertz: Und in einem Unternehmen geht es natürlich auch darum, möglichst irgendwann Gewinn zu erzielen und keine Verluste zu schreiben. Habt ihr eigentlich Wettbewerber?

 

Doostdar: Ja, tatsächlich gibt es natürlich Wettbewerber, die Gewerbespeicher anbieten mit Neubatterien. Da gibt es einige im Markt. Und es gibt auch eine Handvoll Start-ups, sage ich mal, europaweit, die auch mit Second-Life-Batterien Speicher anbieten. Aber da muss man sagen, dass wir wirklich von der Technologie und Marktreife am weitesten sind, wirklich gerade die ersten sind, die ein Serienprodukt haben und deshalb auch mit dem Markt hier in Deutschland sehr gut bedient sind. Und auf der anderen Seite muss man sagen, wir brauchen einfach auch viele Unternehmen im Markt, die das machen, weil diese Menge, die an Batterien zurückkommen wird aus dem ersten Leben, aus der Elektromobilität, die ist für Einzelne nicht zu händeln.

 

Knippertz: Und du hast gesagt, viele nutzen neue als Speicher und ihr greift dann eben auf schon benutzte Ressourcen zurück. Ich weiß nicht, vielleicht bin ich jetzt ein bisschen zu schnell, aber habt ihr schon konkrete Pläne für die Zukunft? Stichwort Produktentwicklung? Oder kannst du das noch nicht verraten?

 

Doostdar: Tatsächlich haben wir da schon einige Pläne. Ich kann nicht alles verraten, aber grundsätzlich von der Produktseite ist es so, dass wir jetzt diesen „Voltfang Industrial“ haben, der eher für kleinere Unternehmen gedacht ist. Und da wollen wir in nächster Zeit aber auch den „Voltfang Plus“ mit reinbringen und entwickeln den gerade sozusagen. Das ist wirklich eine Container-Lösung, die dann auch in den Megawattstunden-Bereich geht und die dann auch nochmal besser für die Netzdienlichkeit genutzt werden kann. Und auf der anderen Seite, wenn wir jetzt über das Produkt hinausgehen, ist es auch unser Ziel, in naher Zukunft wirklich diese ganzen Speicher, die wir dann im Feld haben, die Hardware, zu einem virtuellen Kraftwerk zu verbinden und damit dann netzdienlich zu agieren. Das heißt, man kann die ganzen Speicher jetzt schon ansteuern von Remote oder von außen und kann die dann dazu nutzen, um gemeinsam das Netz zu stabilisieren.

 

Knippertz: Oh, jetzt hast du doch schon einiges verraten und du sprichst die ganze Zeit von „wir“ – du hast sie schon angesprochen, Roman und David – und deswegen werden wir jetzt ein bisschen persönlich bzw. biographisch. Ihr habt zusammen an der RWTH in Aachen studiert, du und deine Mitgründer Roman Alberti und David Oudsandji. Maschinenbau, nehme ich an?

 

Doostdar: Ja, fast, also Roman hat mit Maschinenbau angefangen und dann im Master in die Richtung Energietechnik und David und ich haben Wirtschaftsingenieurwesen mit der Fachrichtung Maschinenbau, also nochmal ein bisschen mehr das Betriebswirtschaftliche dazu. Aber das hat dann letztendlich auch dazu geführt, dass wir sozusagen die Uni als Treffpunkt hatten, kannten uns vom ersten Semester, eigentlich vom ersten Tag an, seit neun Jahren mittlerweile, und haben eigentlich während der ganzen Uni-Zeit schon immer drüber philosophiert, was könnte man gründen, wie könnte man welches Problem lösen? Und das hat auf jeden Fall geholfen, dass wir uns so lange kennen und dass wir da so eine enge Freundschaft haben.

 

Knippertz: Und ihr habt ein Wohnmobil geteilt, das weiß ich jetzt. Habt ihr auch eine WG gehabt?

 

Doostdar: Tatsächlich hatten wir bis vor kurzem keine WG, aber seit neuestem, seit circa einem Jahr sind wir zusammen in ein Haus gezogen in Aachen und das nochmal mit zwei weiteren Freunden, die wir auch seit der Uni-Zeit kennen und unserem Hund Nacho. Das heißt, wir wohnen jetzt zusammen, ich habe gemeinsam mit David noch einen Hund adoptiert, mehr oder weniger, und wir haben das Unternehmen zusammen. Also wir verstehen uns gut.

 

Knippertz: Und die anderen beiden, die dazugekommen sind, sind auch mittlerweile im Unternehmen?

 

Doostdar: Die sind mittlerweile… da studiert die eine Freundin noch, die ist gerade kurz vor dem Abschluss und der zweite ist sozusagen auch einer der Freunde der ersten Stunde und der ist jetzt auch in einem Start-up oder hat auch ein Start-up gegründet. Die nennen sich „Urban Ray“, auch in Aachen, und kümmern sich um die Lieferungen über autonome Drohnen.

 

Knippertz: Auch in Aachen, ihr habt da zusammen ein Haus, das heißt ihr fühlt euch dort wohl. Woher kommt ihr ursprünglich?

 

Doostdar: Also ich komme auch ursprünglich aus dem Pott, aus dem schönen Pott, aus Dortmund. David kommt tatsächlich aus Köln, also angrenzend an das Rheinische Revier, kann man sagen. Und Roman kommt aus Gießen.

 

Knippertz: Aber euch gefällt das Rheinische Revier offenbar?

 

Doostdar: Ja, auf jeden Fall. Also die Mentalität hier stimmt, wir finden es hier sehr schön und man muss einfach sagen, das sind optimale Bedingungen, vor allem mit der RWTH noch dazu und diesen talentierten Leuten, die da rauskommen, um hier weiterzumachen.

 

Knippertz: Wenn ihr während des Studiums die ganze Zeit immer schon diskutiert habt, was könnte man eventuell besser machen, was könnte man machen. Habt ihr denn da auch schon darüber diskutiert, eine eigene Firma aufzubauen, also Gründer zu werden, ein Start-up zu werden?

 

Doostdar: Ja, das haben wir tatsächlich. Wir hatten, sage ich mal, zwischen den Lernpausen immer ganz kurze… oder zwischen den Lernstunden kurze Lernpausen, wo wir im Café saßen und dann gesagt haben, „hey, komm, wir machen jetzt mal einen Start-up-Pitch, Start-up-Idee.“ Und dann kam man mal wieder mit einer Idee, die jetzt nicht das Beste war.

 

Knippertz: Was denn?

Doostdar: Ach, da gab es einiges. Ich weiß jetzt nicht, ob mir etwas Konkretes einfällt. Alles Mögliche von einem besonders importierten Tee aus Südamerika, der den Leuten beim Lernen hilft, und alles Mögliche mit dabei. Aber letztendlich ist es dann zu dieser sinnvollen Idee von Voltfang gekommen. Und da sind wir auch froh darüber, dass wir das jetzt am Ende verfolgt haben.

 

Knippertz: Einen Tee, der den Leuten beim Lernen hilft, hätte ich auch gebrauchen können während meines Studiums auf jeden Fall. Vielleicht kann man dem ja nochmal nachgehen. Also gut, dass ihr die andere Idee verfolgt habt. Habt ihr dann auch Start-up-Veranstaltungen besucht oder konkrete Erfahrungen in der Wirtschaft sammeln können, bevor ihr sagt, „so, jetzt stellen wir uns auf eigene Füße“?

 

Doostdar: Tatsächlich hatten wir sozusagen in unserem Masterstudium, zumindest David und ich, die Vertiefung „Innovation and Entrepreneurship“ in Aachen. Das heißt, da hat man schon mal so ein Grundwerkzeug mitbekommen und auch schon Vorträge gehört über das Dasein als Start-up. Und richtig losgegangen ist es dann aber wirklich erst, als die Idee auch kam mit Voltfang. Da sind wir dann tiefer reingegangen, waren dann auf Business-Plan-Wettbewerben, auf Start-up-Veranstaltungen, wo man dann einfach rausgegangen ist und mit den Leuten gesprochen hat, die Idee vorgestellt hat und dann gemerkt hat, okay, da kommt echt, da kommen gute Fragen, da kommt gutes Feedback und dann ist man eigentlich relativ schnell in diesen Tunnel, in diese Start-up-Bubble gekommen und in das Netzwerk davon.

 

Knippertz: Ja, mittlerweile kennt jeder Start-up. Früher war das vielleicht noch so ein Buch mit sieben Siegeln, aber spätestens seit der Garage, in der Smartphones entwickelt wurden oder damals noch erste Computer, weiß man, glaube ich, wo es hingeht. Oder „Höhle der Löwen“ kennen wahrscheinlich auch viele. Daher weiß man, dass man Investoren gewinnen muss, um so ein Start-up zu gründen. Also das geht ja nicht mal eben einfach so mit dem Taschengeld. Mit welchen Summen habt ihr angefangen? Wie habt ihr die ersten Investoren für euch begeistern können?

 

Doostdar: Also ganz zu Beginn haben wir erstmal unser eigenes, nicht Erspartes zusammengesetzt, aber die letzten Krümel, die wir hatten, um einfach so den ersten Prototypen aufzubauen, der dann auch zum Glück bezahlt wurde vom ersten Kunden. Und danach ging es über erste Stipendien, zum Beispiel über das NRW-Gründerstipendium, über das EXIST-Stipendium. Aber wir mussten dann auch relativ schnell Investoren mit reinbringen, weil um so ein Thema anzugehen, was viele, viele Herausforderungen hat, braucht man einfach ein großes Team und braucht viel Kapital. Das heißt, da sind wir dann wirklich am Anfang auf Investoren, auf Business Angels zugegangen, aber auch auf größere Investoren, Family Offices und haben da eine erste Finanzierungsrunde geschlossen.

 

Knippertz: Und NRW-Stipendium, das heißt, das Land NRW hat euch auch gefördert. Wie waren da eure Erfahrungen? Normalerweise sagt man ja, okay, wenn jemand mir Geld gibt, ist immer gut. Aber vielleicht gibt es ja auch irgendetwas, wo man sagt, ja, war schwierig das zu bekommen oder so? Wie waren eure Erfahrungen damit?

 

Doostdar: Die waren tatsächlich sehr positiv mit dem NRW-Stipendium, weil das ging echt, sage ich mal, reibungslos und schnell. Da haben wir innerhalb von einer Woche / zwei Wochen einen Termin zur Vorstellung bekommen, haben das gepitcht und mehr oder weniger eine Woche später dann die Zusage zum Glück bekommen. Und das lief eigentlich an dieser Stelle echt reibungslos. Also das kann ich echt nur jedem empfehlen. Das ist dann, ich glaube, aktuell noch 1.000 Euro pro Monat pro Gründer, die man da bekommt, oder pro Gründerin. Und das hilft einem am Anfang wirklich schon weiter, dass man sich einfach voll auf das Unternehmen fokussieren kann, vielleicht auch einen Teil dafür verwendet, um es mit reinzustecken. Aber das war sehr, sehr unkompliziert.

 

Knippertz: Kannst du vielleicht noch andere Sachen empfehlen, wenn es jetzt Hörerinnen und Hörer gibt, die sagen, „oh ja, ich wäre eigentlich auch gerne Gründerin oder Gründer und brauche aber vielleicht noch ein paar Tipps.“ Wovon habt ihr zum Beispiel am meisten profitiert? Was würdest du sagen?

 

Doostdar: Also ein Tipp wäre es auf jeden Fall, dass man eigentlich so schnell wie möglich rausgeht mit seiner Idee und das wirklich vielen Leuten kommuniziert, das einfach so häufig wie möglich Leuten pitcht, dass man einfach, wir haben immer gesagt, dass man ein bisschen Wirbel erzeugt und rummischt, weil so entstehen dann letztendlich die Kontakte über irgendwelche Netzwerke oder auch über Zeitungsartikel, das war uns am Anfang auch sehr wichtig. Da ist mein Mitgründer David zum Glück ein bisschen affiner auf der Marketing-Seite und hat da von Anfang an komplett richtig gesagt, „hey, wir müssen damit rausgehen. Auch wenn das Produkt jetzt noch nicht 100 Prozent steht, müssen wir damit rausgehen, damit die Leute über uns erfahren.“ Und das ist, glaube ich, ein Tipp, den ich jedem mitgeben würde, dass man nicht, sage ich mal, erst drei Jahre im stillen Kämmerchen entwickelt, weil dann hat man vielleicht ein Produkt, was nicht passt zum Markt. Man hat vielleicht viele Gelegenheiten verpasst von Leuten, die einen unterstützen möchten, von Partnerschaften und das würde ich sagen, ist etwas, was uns wirklich viel weitergeholfen hat.

 

Knippertz: Und eure Freundschaft, höre ich zumindest so ein bisschen raus, dass ihr euch sehr gut auch privat versteht. Habt ihr überhaupt noch private Freizeit oder dreht sich alles bei euch dann um das Unternehmen?

 

Doostdar: Tatsächlich haben wir auch private Freizeit noch mit dazu, versuchen dann die Unternehmensgespräche so gut wie möglich zu Hause in der WG abzukappen, funktioniert nicht immer. Aber ja, also absolut richtig, diese Freundschaft hat uns auch mit durch Höhen und Tiefen getragen, die man, wenn man ehrlich sein will, immer hat bei so einem Start-up. Und da ist es, da muss man einfach gegenseitig 100 Prozent Vertrauen schenken können. Und tatsächlich fahren wir jetzt auch am Wochenende nochmal hoch an das Steinhuder Meer zusammen, nochmal mit anderen Kommilitonen, die wir auch noch kennen, die jetzt woanders verteilt sind. Aber wir haben auch noch so Spaß zusammen.

 

Knippertz: Okay, das ist gut. Fahrt ihr dann wieder mit dem Wohnmobil?

 

Doostdar: Diesmal tatsächlich nicht. Diesmal mit unserem E-Auto. Das Wohnmobil ist gerade noch zur, sage ich mal, Reparatur für den nächsten TÜV-Termin angemeldet.

 

Knippertz: Das heißt ihr habt jetzt alle E-Autos?

 

Doostdar: Nicht alle. Wir haben eins, was wir gemeinsam nutzen. Aber da sind wir auch schon „on track“, um das bald für einen Second-Life oder nicht bald, in einigen Jahren für einen Second-Life einzusetzen.

 

Knippertz: Das wollte ich gerade fragen. Da schielt ihr schon auf die Batterie, ja? Die dann irgendwann eingesetzt werden kann?

 

Doostdar: Ja, und wir fahren natürlich immer sehr schonend, laden so schonend wie möglich. Das können wir auch jedem Zuhörer / Zuhörerin empfehlen. Dass man die Batterien so schonend wie möglich benutzen sollte, damit die lange leben.

 

Knippertz: Wenn ihr an das Steinhuder Meer fahrt, das ist aber jetzt keine Flucht aus dem Rheinischen Revier, oder?

 

Doostdar: Nee, das würde ich nicht sagen. Hier hat man wahrscheinlich auch schöne Urlaubsorte, aber in der Eifel waren wir schon so oft. Deshalb geht es diesmal an das kleine Meer.

 

Knippertz: Seht ihr hier eure Zukunft eigentlich? Auch für das Unternehmen, wenn ihr expandiert?

 

Doostdar: Ja, definitiv. Also, wir haben wirklich das Ziel, das Ganze zu skalieren. Gerade sind wir in einer kleinen, kleineren Produktionshalle, wo wir wirklich 50 bis 100 Einheiten im Jahr ausliefern können. Aber das soll sich bis 2025 dann ändern. Wir wollen wirklich eine Second-Life-Factory aufbauen, die ihresgleichen sucht in Europa und das so gut wie möglich im Rheinischen Revier. Und das ist unser Ziel. Und dann wollen wir wirklich hoch auf Zehn- bis Zwölftausend Einheiten im Jahr, weil nur so können wir dann wirklich etwas bewegen.

 

Knippertz: Wow, cool, da wird groß gedacht. Darüber sprechen wir nach dem kleinen Blog, der da heißt Persönliches bzw. „Kurz und knackig“. Wir wollen dich nämlich noch ein bisschen besser kennenlernen. Deswegen gibt es für unsere Gäste immer ein kleines Portfolio an kurzen, knackigen Fragen, die ebenso kurz und knackig beantwortet werden sollen. Dein liebstes rheinisches Gericht?

 

Doostdar: Da würde ich sagen, das ist der Monschauer Senf.

 

Knippertz: Pur oder zu irgendetwas?

 

Doostdar: Auf einem türstopperdicken Stück Brot und dazu vielleicht noch ein schönes Ei darauf. Aber der Monschauer Senf der macht das Ganze so elegant.

 

Knippertz: Ohh,da kriege ich Hunger gerade. Dein schönstes Ausflugsziel im Rheinischen Revier?

 

Doostdar: Oh da würde ich tatsächlich sagen, dass ist direkt der Lousberg bei uns in Aachen. Das ist ein kleiner Berg, der in der Nähe von unserem Haus ist und da gehe ich dann immer schön mit dem Nacho spazieren, wenn ich mal den Kopf frei kriegen muss. Und da hat man eine schöne Aussicht über Aachen und schöne Sonnenuntergänge.

 

Knippertz: Wenn du gerne feiern gehst, vorausgesetzt, du hast da überhaupt Zeit für, wo gehst du am liebsten?

 

Doostdar: Das ist an der Grenze zum Rheinischen Revier, würde ich sagen, in Köln – darf man das hier sagen?

 

Knippertz: Darfst du sagen.

 

Doostdar: Okay. Dann würde ich sagen, ist es Köln und natürlich auch die Karnevalszeit.

 

Knippertz: Ja, du darfst hier alles sagen. Als was verkleidet du dich dann immer? Immer etwas anderes?

 

Doostdar: Ach, das ist immer etwas anderes, wie man gerade lustig ist in der Gruppe.

 

Knippertz: Als Autobatterie demnächst?

 

Doostdar: Ja, das könnte was werden.

 

Knippertz: Wie sieht so eine Autobatterie eigentlich aus? Ist die groß? Ich weiß gar nicht, ehrlich gesagt, wie so eine Autobatterie aussieht.

 

Doostdar: Ja, das wissen wirklich die meisten Leute nicht. Man sieht sie ja normalerweise auch nicht. Aber tatsächlich ist sie eigentlich erstmal als ein Pack verbaut im Auto. Die ist dann ungefähr so groß wie der komplette Unterboden. Das kann man dann ausbauen und wenn man dann dieses Pack auseinanderbaut, kommt man letztendlich auf Batteriemodule, die ungefähr so groß sind wie ein Schuhkarton. Und das ist sozusagen die Ebene, auf der wir arbeiten. Das heißt wir nehmen die Packs auseinander, testen die Module dann und verbauen die Module dann in der neuen Bauweise.

 

Knippertz: Ah ja. Ich habe versprochen, wir sprechen jetzt über eure Produktionshalle bzw. eure Produktion. Ihr seid mitten in Aachen, Bergdriesch 37, kenne ich zufällig, da ist eure Firma mitten in der Stadt, Studentenmeile. Also eigentlich weiß ich nicht, ob es der perfekte Ort ist, um zu arbeiten, wird man oft abgelenkt. Aber wie seid ihr an diesen wunderbaren Ort gekommen?

 

Doostdar: Tatsächlich… muss ich mal kurz überlegen... Ich glaube, da haben wir einfach über ImmoScout oder Ebay-Kleinanzeigen nach einem Büro gesucht. Und das ist unser Bürostandort, der sozusagen mitten in der Stadt ist. Das heißt, wir haben ein Office, wir nennen es Volthub, wo dann das ganze Business-Development drin ist, Marketing, Sales und wir haben etwas außerhalb in Aachen-Verlautenheide haben wir dann die Produktion und Werkstatt.

 

Knippertz: Wie viele Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen arbeiten im Moment da?

 

Doostdar: Mittlerweile sind wir 42 Mitarbeitende.

 

Knippertz: Und wenn ich jetzt sagen würde, „oh, da hätte ich auch Bock drauf, das hört sich spannend an“, was brauche ich da für eine Qualifikation?

 

Doostdar: Du musst Bock haben, etwas zu verändern und einfach motiviert sein, etwas zu lernen und dann finden wir schon irgendeinen Job für dich. Also ich meine, letztendlich sind wir ein Hardware-Software-Start-up, das heißt wir machen alles Mögliche von Batterieanlieferung, Demontage, Logistik, Einkauf, Buchhaltung, Marketing, Sales, alles Mögliche und natürlich auch in Richtung Elektrotechnik, das heißt auch technisch. Aber es ist wirklich ein Unternehmen, wo man einfach alles braucht.

 

Knippertz:„Alles braucht“ bedeutet, ihr habt viele offene Stellen?

 

Doostdar: Wir haben viele offene Stellen, ja.

 

Knippertz: Also einfach bewerben bei euch, denn ihr wollt expandieren, hast du schon durchblicken lassen. Ihr werdet dann eine größere Halle brauchen. Wisst ihr schon wann, wo, wie?

 

Doostdar: Ja, tatsächlich müssen wir recht bald schon raus aus unserer Produktion, um die nächste Skalierungsstufe zu erreichen. Und das wird auch auf jeden Fall im Rheinischen Revier sein. Also wir sind gerade auf der Suche in Aachen und der näheren Umgebung, Alsdorf, Düren etc. Das heißt, wir schauen da gerade wirklich nach Produktionshallen, die gut passen.

 

Knippertz: Welche Skalierungsstufe oder welche Größe muss die Halle denn haben?

 

Doostdar: Das sind so um die 1.000 Quadratmeter an Innenfläche, die wir brauchen für unsere Montage und dann nochmal rund Vier- / Fünfhundert Quadratmeter außen, wo wir sozusagen Batterien lagern. Also falls da jemand von den Zuhörern / Zuhörerinnen etwas weiß, jemanden kennt, gerne Bescheid sagen.

 

Knippertz: Ja, bin ich gespannt, ob sich jemand meldet, wäre ich sehr froh, wenn wir auch ein bisschen dazu beitragen können, dass ihr weiter erfolgreich seid. Ihr braucht ja viel Platz, weil die Energiekrise und die steigenden Strompreise zu einer beträchtlichen Nachfrage nach erneuerbaren Energien beigetragen haben und beitragen werden. Und die muss einfach gespeichert werden diese Energie. Wirst du mir nicht widersprechen, oder?

 

Doostdar: Nein, das ist absolut richtig. Also auf der einen Seite haben wir gerade wirklich das Problem, dass wir die Energiekrise haben. Die Strompreise verdrei- / vierfachen sich für die Privatkunden, aber auch für die Gewerbeunternehmen. Und da ist es einfach so, dass die Unternehmen das nicht vorhergesehen haben. Das heißt, die müssen wirklich, um weiterhin in Zukunft operieren zu können, müssen die sich unabhängig machen von diesen Strompreisen, müssen es irgendwie schaffen, die Energie dezentral zu erzeugen und zu speichern.

 

Knippertz: Ja, Speicher ist auch für mich, ehrlich gesagt, ein Thema, wahrscheinlich für viele Privatmenschen auch. Ja, wenn man sich mit Solartechnik auseinandersetzt, weiß man, dass es am besten ist, wenn man dann auch einen Speicher hat. Ist denn so etwas, was ihr macht, auch für den häuslichen Eigenbedarf nutzbar oder nur für Unternehmen – Stichwort Preis – oder ist es zu teuer für Privatleute?

 

Doostdar: Das ist grundsätzlich auch für den häuslichen Bedarf nutzbar, das kommt ein bisschen auf den Verbrauch an. Wir haben sozusagen dadurch, dass unsere kleinste Stufe schon relativ groß ist, ein 33 Kilowattstunden-Speicher, ist das für die meisten privaten Angelegenheiten nicht geeignet. Aber da gibt es auch andere Speichermöglichkeiten. Und wir haben uns wirklich auch auf diesen, sage ich mal, „Gewerbespeichermarkt“ fokussiert, weil wir da den größten Vorteil daran sehen, dass wir möglichst viel von diesen Second-Life-Batterien ins Feld bringen können.

 

Knippertz: Und ihr plant eine NetZero-Factory. Was ist das?

 

Doostdar: Da wollen wir wirklich sicherstellen, dass wir während dieser ganzen Produktion der Batterie, also was heißt Produktion, der Weiterverwendung, der Endmontage, auch dabei sind, keine zusätzlichen Emissionen auszustoßen. Das heißt, wir wollen auf dieser Factory den Strom auch wieder lokal produzieren, mit einer Solaranlage auch eine entsprechende Wasseraufbereitung dahaben und im Idealfall sogar wirklich den Recycler direkt vor Ort haben, um dann die Batterien, die bei uns ausgemustert werden und nicht verwendet werden können, für den Second-Life direkt ins Recycling zu überführen.

 

Knippertz: Und das auch alles im Rheinischen Revier?

 

Doostdar: Und das alles im Rheinischen Revier.

 

Knippertz: Sehr gut. Hört sich gut an, „think big“ ist das Motto. Wie weit seid ihr denn mit dem Finanzierungskonzept für die nächsten Phasen?

 

Doostdar: Bei der nächsten Phase ist es so, dass wir gerade wirklich eine Finanzierungsrunde aufnehmen müssen, um diese Skalierung der Produktion und die Weiterentwicklung stemmen zu können. Und da ist es so, dass wir gerade eine Finanzierungsrunde einfach losgetreten haben und nach Investoren / Investorinnen suchen, um da den nächsten Schritt zu gehen.

 

Knippertz: Also ihr sucht wahrscheinlich Risikokapitalgeber, die dann neben Geld gerne auch ein gewisses Know-how mitbringen und dann im Gegenzug eben wie – ich habe es eben schon mal angesprochen – wie in Fernsehsendungen Anteile an eurer Firma bekommen, wie man das kennt?

 

Doostdar: Absolut. So läuft das am Ende. Das heißt, die geben Risikokapital ein, kriegen dafür Anteile und im Idealfall – danach suchen wir natürlich – sind das Investoren, die sich in dem Bereich schon auskennen, die vielleicht schon mal Hardware-Unternehmen / -Start-ups mit begleitet haben auf dem Weg und die einen dann auch davor schützen, einige Fehler zu begehen, die man vielleicht nicht unbedingt machen muss.

 

Knippertz: Was sind bisher die Reaktionen und was fragen so Investoren oder potenzielle?

 

Doostdar: Also die Reaktionen sind wirklich sehr positiv, weil das natürlich ein Thema ist, was direkt am Puls der Zeit ist und auch mit der Energiekrise jetzt noch mal befeuert wird. Also das ist sehr positiv. Aber die fragen dann natürlich alles, alles aus, von dem Finanzierungsmodell, von dem Geschäftsmodell, wie die ganzen Speicher sich treiben werden bis zu den einzelnen Kosten runtergestückelt. Aber eigentlich muss man am Ende sagen, so Investoren, in der Frühphase vor allem, schauen sich am Ende größtenteils wirklich das Team und die Vision an und wollen sehen, dass das Team die Möglichkeit hat und auch groß denkt und auch die Möglichkeit hat, über mehrere Jahre zu bestehen. Und da sind wir, glaube ich, sehr positiv gestimmt.

 

Knippertz: Ich würde wahrscheinlich fragen, „stimmt das denn alles, was du mir bisher so erzählt hast, halten die Batterien wirklich 8 bis 15 Jahre? Wo kriegt ihr diese ganzen Batterien her?“ Was würdest du dann antworten?

 

Doostdar: Tja, da würde ich antworten, dass wir natürlich Tests gefahren haben, zusammen validiert haben mit Forschungsinstituten, wie lange diese Batterien halten. Und auf der anderen Seite haben wir Rahmenverträge mit verschiedenen Automobilherstellern, Batterieherstellern, um die Zulieferung der Batterien auch über die nächsten Jahre zu sichern.

 

Knippertz: Ach cool, die habt ihr schon, ja?

 

Doostdar: Die haben wir schon.

 

Knippertz: Gibt es denn eigentlich so etwas wie eine Bundesbehörde, die so etwas zertifiziert? Oder arbeitet ihr mit dem TÜV zum Beispiel zusammen? Es geht ja auch um Autos. Oder gibt es eine europäische Organisation für Second-Life-Batterien?

 

Doostdar: Wir sind da wirklich in einem Gremium schon mit dabei, oder in einem Arbeitskreis, was gerade an einer Norm für Second-Life-Batterien arbeitet. Aber aktuell ist es so, dass es eine Normenlandschaft gibt EU-weit, die schon für First-Life-Batterien, also Neuspeicher Gesetze rausgebracht hat, oder Richtlinien, nicht Gesetze. Und daran orientieren wir uns auch. Gerade weil diese Second-Life-Norm noch nicht so weit ist, orientieren wir uns an der Erstspeichernorm, aber versuchen natürlich in diesem Arbeitskreis schon so viel wie möglich da voranzutreiben.

 

Knippertz: Weil ihr auch schon einiges an Erfahrung habt. Das ist gut. Was ist die größte Herausforderung, die ihr seht?

 

Doostdar: Die größte Herausforderung wird es wirklich sein, das ganze Produkt so zu skalieren in Zukunft, damit diese Nachfrage, die wir haben werden, nicht dazu führt, dass irgendwelche Prozesse bei uns letztendlich durcheinandergeraten oder nicht so stabil sind. Das heißt, die ganze Produktion muss vernünftig skaliert werden, der Einkauf, das Testing der Systeme. Und das, klar, funktioniert jetzt, wenn wir 50 Speicher im Jahr machen, gerade ganz gut. Aber da muss die Basis so gefestigt sein, dass das auch bei 10.000 Speichern funktioniert. Und daran arbeiten wir jetzt wirklich, diese Basis für die Skalierung und Standardisierung zu schaffen.

 

Knippertz: Und bisher ist die Nachfrage ausschließlich über eure Website oder arbeitet ihr auch mit Vertrieblern oder so zusammen?

 

Doostdar: Da sind wir sozusagen zweigleisig unterwegs. Einmal kann man direkt über die Website anfragen, wo wir dann den Kunden unterstützen und mit begleiten auf dem Weg zum Angebot. Oder man kann über Vertriebspartner das Ganze anfragen. Das sind dann Solarinstallateure, Handwerksbetriebe, die zum Beispiel schon Solaranlagen installieren, aber dann auch zusätzlich unseren Speicher anbieten.

 

Knippertz: Ah ja, die können sich also jetzt hier auch melden, ja?

 

Doostdar: Die können sich auch melden. Also gerne aus Deutschland, gerne aus ganz Deutschland, wer eine nachhaltige Speicheralternative im Angebot sucht und da verzweifelt, gerne an uns melden.

 

Knippertz: Wir werfen jetzt einen Blick in die Zukunft, wenn ich den aktuellen Stand jetzt mal kurz zusammenfasse, ihr arbeitet sehr erfolgreich am Ausbau eurer Firma, hört sich so an, schafft Arbeitsplätze, ihr nehmt Studentinnen und Studenten mit ins Boot, stellt Leute aus der Region ein, wollt euch mit der Fabrik im Rheinischen Revier ansiedeln, wollt hier bleiben, um die Zukunft noch besser zu gestalten – ist wunderbar – der Markt ist da, Investoren sind da. Hört sich für mich alles sehr ehrgeizig an. Wollt ihr ein „Unicorn“ werden? Also ein Start-up, was mit mehr als einer Milliarde US-Dollar bewertet ist.

 

Doostdar: Ja, da ist natürlich die Ambition dahinter, nicht um am Ende die größte Bewertung rauszuschlagen oder das größte Geld. Aber wir sehen das, dass wir, wie ich schon gesagt habe, wirklich so viel wie möglich von diesen Batterien letztendlich retten müssen, so viel wie möglich für die Energiewende beitragen müssen mit einer Speicherkapazität, die wir bereitstellen. Und das wird dann am Ende dazu führen, dass wir ein Unicorn sind und nicht, dass wir planen, ein Unicorn zu sein. Und daraus ergibt sich dann der Rest.

 

Knippertz: Was muss denn passieren, damit Unternehmen mehr Wert auf Nachhaltigkeit und Kreislaufwirtschaft legen, so wie ihr es macht, aus deiner Sicht?

 

Doostdar: Also ich denke aus meiner Sicht ist schon mal durch die Energiekrise, so schlimm wie möglich sie auch ist, ist das schon ein erster Schritt bei den Unternehmen oder ein erstes Nachdenken gelungen, weil die sich versuchen jetzt wirklich unabhängig zu machen und so viel wie möglich lokal und dezentral zu produzieren. Aber das ganze Thema muss auch über die Wirtschaftlichkeit hinausgedacht werden, weil oft ist es so bei Unternehmen, man kommt erstmal mit einem nachhaltigen Thema ran, das ist bei uns mit dem Speicher so der Fall, aber letztendlich zählt die Wirtschaftlichkeit und man muss diesen Benefit, den man über die Nachhaltigkeit hat, auch irgendwie quantifiziert kriegen und das wirklich mit einberechnen lassen und dann nicht am Ende nur auf die Wirtschaftlichkeit schauen.

 

Knippertz: Ja, und dieses Sparen, ich meine, das haben ja nicht nur Unternehmen, ich kenne das von mir selbst. Vor einiger Zeit, da hat man das Licht abends halt mal angelassen im Flur irgendwie, obwohl du im anderen Raum warst. Mittlerweile guckt man da schon ein bisschen sensibler hin. Das ist ja auch gut. Auch wenn der Grund, warum man das jetzt macht, eigentlich ein doofer ist. Aber letztendlich ist es gut. Letztendlich sparen nachhaltige Produkte ja nicht nur Ressourcen, sondern eben auch Kosten. Und damit lässt sich dann auch, wie mit euren Batterien, der Stromverbrauch optimieren.

 

Doostdar: Ja, absolut. Also, dieses Umdenken, was gerade stattfindet, auch wenn der Grund dafür nicht der beste ist, ist wirklich nötig gewesen. Das ist fast so ähnlich wie während der Corona-Pandemie, wo sozusagen das Homeoffice oder das Remote-Arbeiten ermöglicht wurde und jetzt natürlich auch noch gefestigter ist. So ist das dann hoffentlich auch, dass wir gute Schlüsse am Ende aus der Energiekrise ziehen können und da einfach insgesamt bewusster agieren.

 

Knippertz: Du sprichst „Remote“ an, hast du eben schon mal gesagt, nämlich dass eure Anlagen, glaube ich, auch remote gesteuert werden können oder das zumindest geplant ist. Das heißt, ihr habt nicht nur die Hardware, sondern auch die entsprechende Software, richtig?

 

Doostdar: Ja, absolut. Also, wir haben die Software dafür entwickelt, dass wir einmal die Batterien sehr gut testen können. Das ist einmal ein großer Software-Part bei uns. Aber wir haben auch das sogenannte Energiemanagementsystem. Das heißt, dass letztendlich die ganzen Stromflüsse geregelt werden, dass der Verbrauch optimiert wird und dass man das meiste aus dem Speicher herausholen kann.

 

Knippertz: Wo liegt aus deiner Perspektive das Potenzial für die Zukunft des Rheinischen Reviers in der Batterie-Second-Life-Geschichte?

 

Doostdar: Also da sehe ich tatsächlich ein riesiges Potenzial, vor allem im Thema Batterietechnologie an sich, weil ich das auch an den Unternehmen oder den Start-ups in Aachen sehe. Da haben wir Unternehmen wie Accure, wie Cylib, die sich zum Beispiel um die reine Batteriealterung und das Monitoring kümmern oder um das Recycling von Batterien. Und da sehe ich ganz viel Potenzial durch diese Anbündelung von Talent, was wir hier haben, dass man da sich einfach wirklich ein kleines „Battery Valley“ eröffnet im Rheinischen Revier und das wirklich ganzheitlich denkt, vom Second-Life, vom Recycling und das Ganze hier aufbaut.

 

Knippertz: Das hört sich richtig gut an. Aus Gießen, aus Köln, aus dem Pott und getroffen im Rheinischen Revier. Und daraus wird noch mehr, bin ich mir ziemlich sicher. Das gibt so viele Anwendungsfälle. Es gibt gute Beispiele für Speicher, jede Menge Zukunftschancen, nicht nur für das Rheinische Revier, sondern auch für euch. Da drücke ich euch ganz dick die Daumen. Richtig spannende Geschichte Afshin. Wir werden das weiter beobachten.

 

Doostdar: Vielen, vielen Dank. Ja, also wir sind weiterhin dabei und geben unser Bestes, dass wir etwas machen können.

 

Knippertz: Dankeschön an dich. Viel Spaß am Steinhuder Meer und Grüße an die anderen.

 

Doostdar: Bis dann, ciao.

 

Knippertz: Und damit sind wir auch schon am Ende unserer heutigen Episode. Danke auch für‘s Zuhören. Gerne weitererzählen an Familie, Freundinnen, Freunde, den Podcast abonnieren, teilen, liken, was auch immer hilft, ihn noch bekannter zu machen, unsere Revier.Geschichten. Das war's. Ich sage Tschüss, Bye-bye und bis zum nächsten Mal.

 

Ton: Musik

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