Aviation

Forschung zum Fliegen bringen

„In anderen Branchen führt ein nicht ausgereiftes Bauteil zu einer Rückrufaktion – in der Luftfahrt unter Umständen zu einem Absturz“, so Dr. Sascha Gierlings, vom Production Launch Center Aviation. Deshalb steht im Luftfahrtsektor die Sicherheit an erster Stelle. Das hat zur Folge, dass die Entwicklungszeiten bei durchschnittlich 25 Jahren liegen. „Diese Zeiten müssen sich verkürzen, um schneller, effizientere und verbrauchsärmere Komponenten entwickeln zu können“, sagt Gierlings. In der Branche werde das in Zukunft das zentrale Thema sein, um Klimaschutzvorgaben zu entsprechen. Die hohen Sicherheitsanforderungen bleiben dabei natürlich bestehen. Der Ort, an dem das realisiert wird, ist das Production Launch Center Aviation am Forschungsflugplatz Aachen-Merzbrück.

Digitaler Zwilling Verdichterrotor
© Fraunhofer IPT

Das Production Launch Center Aviation (PLCA) arbeitet digital. Dadurch stehen alle wichtigen Daten zu einem Produkt direkt zur Verfügung und Überwachungssensoren ermöglichen schnelle Fehleranalysen. Das ist beim Übergang zwischen Forschung und Produktion entscheidend und war bisher einer der Knackpunkte bei der Herstellung in der Luftfahrt. Forschende entwickelten neue Bauteile. Im Anschluss war es schwierig, das Wissen aus Forschung und Entwicklung an die Technikerinnen und Techniker in der Serienproduktion weiterzugeben.

Das PLCA will diesen Übergang optimieren und durch die Digitalisierung dazu beitragen, dass sich Produktionszyklen deutlich verkürzen. So kann sich die Luftfahrt schneller an neue Antriebskonzepte anpassen – etwa Triebwerke, die mit synthetischen Kraftstoffen oder mit Wasserstoff betrieben werden. Die Entwicklung hat auch zum Ziel, herkömmliche Triebwerke durch technische Verbesserungen verbrauchsärmer zu machen.

Am PLCA soll in Zukunft für Hersteller in der Luftfahrt der Produktionsanlauf stattfinden, bevor es für die Produktion in Großserie dann wieder zum Hersteller selbst zurückgeht. Bauteile, die dabei am PLCA entstehen, sind keine Testprodukte, sondern werden später auch in Prüfständen oder Flugzeugen eingesetzt. „Was hier produziert wird, wird nicht weggeschmissen, sondern kommt ins Triebwerk“, erläutert Sascha Gierlings.

  • Status: bewilligt

  • Durchführungsort: Rheinisches Revier

  • Durchführungszeitrahmen: 03/2023 bis 12/2025

  • Programmlinie: SofortprogrammPLUS

  • Fördervolumen: 8,36 Mio. Euro (Teilprojekt EcoCastAero )
  • Production Launch Center Aviation@NRW (PLCA)

  • Werkzeugmaschinenlabor (WZL) der RWTH Aachen

  • Fraunhofer Institut für Produktionstechnologie (IPT)

  • Acces e. V.

 

  • EcoCastAero (Infrastrukturprojekt zur Beschaffung und Inbetriebnahme einer Gussanlage)
  • SEPIA (Technologiekoordination, Business Development und Marketing sowie die Vorbereitung der zweiten, anwendungsbezogenen Projektphase)
Weitere Projekte

Steckbrief

Beitrag für Bürgerinnen und Bürger

Schaffung nachhaltiger Arbeitsplätze in der Region.

Nutzen für den Wirtschaftsstandort

Entwicklung neuer Technologien und Anschubeffekte für den Wirtschaftsstandort.

Beitrag zum Klima- und Umweltschutz

Entwicklung CO­2-sparender Produktionsverfahren und Technologien für die Luftfahrt.

Themen

Produktion und Materialherstellung, Aviation, Production Launch Center Aviation, Zukunftsfeld Raum und Infrastruktur, Nachhaltige Luftfahrt, Forschungsflugplatz Aachen-Merzbrück, ECO²AIR – EconomicEcosystem for Air Transport, Digitalisierung

Kontakt

Dr. Sascha Gierlings
Fraunhofer Institut für Produktionstechnologie

0241 8904-779