Bestandsentwicklung

Auf zu neuen Ufern

Das Ziel ist klar: In den riesigen Gruben, wo jetzt noch haushohe Bagger Braunkohle aus der Erde schaufeln, sollen große Tagebau-Seen entstehen. Bis der endgültige Wasserstand erreicht ist, werden Jahrzehnte vergangen sein. Doch in der Zwischenzeit wird nicht einfach abgewartet, bis die Seen gefüllt sind, die ehemaligen Braunkohleareale sollen schon vorher für die Öffentlichkeit nutzbar gemacht werden. Die drei Tagebauumfeld-Verbünde Neuland Hambach, die Entwicklungsgesellschaft indeland und der Zweckverband Landfolge Garzweiler beginnen jetzt schon zu planen, wie die künftigen Seeufer genutzt und erlebbar gemacht werden können. Doch das geht nur, wenn klar ist, wie der Boden an den Tagebaurändern beschaffen ist. Eine Machbarkeitsstudie soll klären, was möglich ist und was bei den Planungen alles beachtet werden muss.

Sandige Böschung am Tagebaurand mit Windrädern im Hintergrund
© Stefan Biniszkiewicz – stock.adobe.com

Bis 2090 könnten sich nach derzeitigen Schätzungen die Seebefüllungen in den drei Tagebauen Hambach, Inden und Garzweiler hinziehen. Die Braunkohleförderung im Rheinischen Revier endet 2030, doch die Weichen müssen schon jetzt gestellt werden, damit die Ränder der ehemaligen Tagebaue in den darauffolgenden Jahrzehnten ein attraktives Lebensumfeld bieten.

So ist geplant, dass in Hambach der Weg des Wassers verfolgt werden kann. Entlang der Böschung ist ein 3,4 Kilometer langes, teils offenes, sogenanntes Einleit-Bauwerk angedacht, das die Wasser-Zuleitung zur ehemaligen Braunkohlegrube erlebbar macht. Zusätzlich sollen mehrere sichere Seezugänge entstehen. Der Pegelstand der Seen wird im Laufe der Jahre ansteigen, zuerst sehr schnell und dann immer langsamer, weil die Grundfläche der Seen nach oben hin immer größer wird. Bei den Planungen gilt es, in Abschnitten zu denken und immer wieder Zwischenstände an den Seerändern zu gestalten.

Doch bevor es an die Umsetzung geht, muss Klarheit über Bodenbeschaffenheit herrschen. Der recht sperrige Name bringt die Anforderungen des Projekts gut zum Ausdruck: Planungs- und bergrechtliche Machbarkeitsstudie zur frühzeitigen Nutzung der Sicherheitszone und Böschungen im Rheinischen Revier. Hauptansprechpartner für die Studie ist die Strukturentwicklungsgesellschaft Neuland Hambach in Abstimmung mit den anderen beiden Tagebauumfeld-Verbünden Entwicklungsgesellschaft indeland und Zweckverband Landfolge Garzweiler.

  • Status: bewilligt

  • Durchführungsort: Tagebaue Hambach, Inden und Garzweiler

  • Durchführungszeitrahmen:  01.09.2023 bis 31.12.2024

  • Programmlinie: Projekt wird als vorbereitende Maßnahme aus Haushaltsmitteln des Landes NRW finanziert

  • Fördervolumen: 200.000 Euro

Auf Initiative der Tagebauumfeld-Verbünde wird ein ständiger Arbeitskreis eingerichtet, dem neben den Verbünden auch die RWE Power AG, der Geologische Dienst sowie die zuständigen Planungs- und Aufsichtsbehörden des Landes angehören. Der Arbeitskreis soll die Anrainer­kommunen bei ihren Planungen unterstützen und offene Fragen rund um die Weiterentwicklung der Tagebaufolgelandschaft beantworten.

Weitere Projekte

Steckbrief

Beitrag für Bürgerinnen und Bürger

Frühzeitige Nutzung der ehemaligen Braunkohleabbaugebiete

Nutzen für den Wirtschaftsstandort

Planungssicherheit für Arbeiten in Böschungsbereichen der Tagebaue

Beitrag zum Klima- und Umweltschutz

Nutzung der Böschungen zur Energiegewinnung

Themen

Machbarkeitsstudie, Böschungen, Sicherheitszonen, Seeufer, Tagebaurestsee, Bodenbeschaffenheit, Bergrecht

Kontakt

Boris Linden
Geschäftsführer Neuland Hambach