Digitalisierung

Baustein für ein modernes NRW

Kommt die Überweisung von einem seriösen Finanzdienstleister? Sind wirklich Original-Ersatzteile geliefert worden? Und wie kann ich sicher sein, ob die Rohstoffe wirklich fair gehandelt wurden? Die Blockchain-Technologie hat das Potenzial, Geschäftsprozesse nachvollziehbarer, smarter und sicherer zu gestalten. Das Blockchain Reallabor in Hürth und dessen Ökosystemprojekt Blockchain.NRW informiert Unternehmen über die Möglichkeiten dieser zukunftsweisenden Technologie, erarbeitet mit ihnen gemeinsame Lösungen und unterstützt bei der Umsetzung. Das Blockchain Reallabor ist der erste Schritt zu einem Hub für digitale Geschäftsmodelle, der die Attraktivität des Rheinischen Reviers als Innovationsstandort erhöht. Das Blockchain Reallabor gehört zu den Ankerprojekten, die den Strukturwandel maßgeblich vorantreiben.

Professor Prinz zeigt interessierten Besuchenden Anwendungsbeispiele des Blockchain Reallabors.
© Lisa Klug
Professor Prinz (l.) zeigt interessierten Besuchenden Anwendungsbeispiele des Blockchain Reallabors.

Bereits im Mittelalter wandten Händler das Prinzip der Blockchain an. Beträge wurden in Kerbhölzer geritzt und diese anschließend gespalten. Gläubiger und Schuldner konnten so sicher sein, dass nicht betrogen wurde, denn verbindlich war nur, was auf den zusammengefügten Hölzern zu sehen war. Dasselbe Prinzip wird bei Blockchains angewendet – nur digital. „Hierbei werden auf jedem Computer alle Infos gespeichert“, erklärt Prof. Dr. Wolfgang Prinz. „Jede Fälschung und Manipulation fällt sofort auf.“

Prinz ist Leiter des Blockchain Reallabors in Hürth. Mit dem Reallabor soll das Rheinische Revier als Modellregion für die Anwendung der Blockchain-Technologie entwickelt werden. Sie gilt als einer der Schlüssel der digitalen Transformation. Das Reallabor zeigt die vielfältigen Anwendungsmöglichkeiten: revisionssichere Archivierung von Produktionsprozessen, Dokumentation von Maschinendaten in einem digitalen Zwilling, Übertragung von Vermögenswerten oder der Handel von CO2-Zertifikaten.

Neben unmittelbar umsetzbaren Lösungen gibt das Reallabor auch Ausblicke auf industrielle Anwendungen. So könnten sich Hersteller und Dienstleister ein Alleinstellungsmerkmal sichern. „Große Firmen haben damit angefangen, kleine Unternehmen müssen nachziehen“, ist Prinz überzeugt. Und dabei unterstützt das Blockchain Reallabor. „Wir klären auf, beraten, analysieren den Anwendungsfall und ermitteln den Bedarf.“ Und: Blockchain-Praxisprojekte können über den Aufruf Revier.Gestalten gefördert werden.

  • Status: bewilligtes Projekt

  • Durchführungsort: Hürth, Rhein-Erft-Kreis

  • Durchführungszeitrahmen:  16.02.21 bis 31.01.25

  • Programmlinie: Sofortprogramm PLUS

  • Projektvolumen & Fördervolumen: 4,7 Mio. Euro

Das Blockchain Reallabor ist ein Angebot und Projekt des Fraunhofer-Instituts für Angewandte Informationstechnik (FIT). Das Institut hat seinen Sitz in Sankt Augustin auf dem Campus Schloss Birlinghoven und widmet sich der angewandten Forschung im Bereich nutzerorientierter Informations- und Kooperationssysteme.

Weitere Projekte

Steckbrief

Beitrag für Bürgerinnen und Bürger

BürgerInnen und Unternehmen können sich im Reallabor über die neue Technologie im Rahmen von Workshops, Tutorials und zahlreichen Beispielen aus der Praxis informieren und mit den Fachleuten neue Anwendungsideen diskutieren.

Nutzen für den Wirtschaftsstandort

Die praxisnahe Entwicklung neuer digitaler Dienste macht die Region sowohl für ansässige als auch neue Unternehmen als Innovationsstandort interessant. Das Blockchain Reallabor aus Hürth setzt starke Impulse für die digitale Transformation des Rheinischen Reviers.

Themen

Blockchain, Distributed Ledger Technology, Reallabor, Digitalisierung, fälschungssichere Dokumentation, revisionssicheres Auditing, digitale Identitäten, Transformationsprozess, Ankerprojekte

Kontakt

Prof. Dr. Wolfgang Prinz
Blockchain Reallabor