Energiesystem der Zukunft

Wasserstoffzug nimmt Fahrt auf

Dieselantrieb war gestern: Ganz klimaneutral fuhr Bundesverkehrsminister Volker Wissing von Düren nach Euskirchen mit einem Brennstoffzellenzug. „Wir brauchen wasserstoffbasierte Busse und Züge dort, wo wir mit der Elektrifizierung an Grenzen stoßen“, sagte Wissing bei der Übergabe der Förderbescheide. „Hier im Rheinland werden mit unserer Unterstützung 17 Wasserstoffzüge und die für den grünen Wasserstoff benötigte Infrastruktur sowie eine Wasserstofftankstelle mit Elektrolyseanlage für Busse angeschafft.“ Der Kreis Düren setzt schon seit langem auf Energie aus Wasserstoff. „Wir wollen uns hier in der Region klimaneutral aufstellen“, so der Dürener Landrat Wolfgang Spelthahn. „Wir wollen das aber intelligent und mit Freude tun. Deswegen denken wir das Thema Wasserstoff ganzheitlich.“

Bundesverkehrsminister Volker Wissing im Cockpit eines Dürener Brennstoffzellenzuges
© go.Rheinland
Bundesverkehrsminister Volker Wissing im Cockpit eines Dürener Brennstoffzellenzuges.

Ab 2026 sollen die neuen Brennstoffzellenzüge rund 1,4 Millionen Kilometer Fahrleistung pro Jahr abdecken. Angetrieben werden die klimaneutralen Züge mit grünem Wasserstoff, der am Brainergy Park in Jülich produziert wird. Dort ist einer der größten Solarparks in NRW im Betrieb. Hier wird die Sonnenenergie genutzt, um den Wasserstoff mit Hilfe eines Elektrolyseurs herzustellen.

Doch nicht nur für Züge, sondern auch Busse im öffentlichen Nahverkehr fahren inzwischen mit dem klimaneutralen Treibstoff. Zurzeit sind es fünf, bis Ende 2024 soll der Fuhrpark auf 20 solcher Busse aufgestockt werden. Bereits jetzt gibt es eine Wasserstoff-Tankstelle im Gewerbegebiet „Im großen Tal“. Mithilfe der Förderung wird eine weitere am Dürener Bahnhof bis 2026 errichtet.

Das Land NRW hat die Dürener Pläne von Anfang unterstützt und will den Aufbau einer klimaneutralen Wasserstoffwirtschaft weiter voranbringen. „Das Rheinische Revier hat sich auf den Weg gemacht, zu einem der führenden Wasserstoffstandorte in Deutschland zu werden“, sagt Mona Neubaur, NRW Energie- und Klimaschutzministerin. Die Region verbinde umfassende Kompetenzen in Forschung und Innovation mit einer Vielzahl von zukunftsweisenden Anwendungsmöglichkeiten.

„Die Projekte, die heute eine Förderung erhalten, zeigen bereits jetzt, dass Wasserstoff eine wesentliche Rolle für einen erfolgreichen Strukturwandel in der Industrie, Energiewirtschaft und Mobilität spielen wird“, sagte Neubaur anlässlich der Bescheidübergabe.

  • Status: bewilligt

  • Durchführungsort: Kreis Düren

  • Durchführungszeitrahmen: 01.09.2022 bis 31.12.2026

  • Programmlinie: 
    • 55,7 Millionen Euro für die Anschaffung von Brennstoffzellentriebzügen (go.Rheinland) aus dem Investitionsgesetz Kohleregionen (InvKG)
    • 3,8 Millionen Euro für den Bau einer Wasserstofftankstelle (Beteiligungsgesellschaft Kreis Düren mbH), dem Investitionsgesetz Kohleregionen (InvKG)
    • 14,8 Millionen Euro für die HyDN GmbH zum Aufbau eines Elektrolyseurs für die Produktion des grünen Wasserstoffs für den Schienenverkehr aus Mitteln des Nationalen Innovationsprogramm Wasserstoff- und Brennstoffzellentechnologie (NIP)

 

  • Kreis Düren
  • Kreis Euskirchen
  • Kreis Heinsberg
  • Beteilungsgesellschaft Kreis Düren mbH
  • go.Rheinland
  • HyDN GmbH
  • Regionalverkehr Köln GmbH
Weitere Projekte

Steckbrief

Beitrag für Bürgerinnen und Bürger

Nachhaltige und klimaneutrale Mobilität im ÖPNV

Nutzen für den Wirtschaftsstandort

Durch den verstärkten Einsatz von Brennstoffzellenfahrzeuge im ÖPNV entwickelt sich das Rheinische Revier zur Modellregion für nachhaltige und klimaneutrale Mobilität.

Beitrag zum Klima- und Umweltschutz

Durch den Einsatz von wasserstoffbetriebenen Zügen statt Dieselloks können die CO2-Emissionen im Schienenverkehr erheblich gesenkt werden.

Themen

Grüner Wasserstoff, Öffentlicher Personennahverkehr, Brennstoffzellenzüge, Wasserstofftankstelle, Elektrolyseur, Elektrolyseanlage, Wasserstoffinfrastruktur

Kontakt

Bianca Achilles
Zweckverband go.Rheinland