Energiesystem der Zukunft

Stabile Stromversorgung in der Energiewende.

Das Jahr 2045 ist die Zielmarke, bis dahin soll auch in NRW die komplette Energieversorgung auf erneuerbaren Energien beruhen. Doch ist eine sichere Stromversorgung noch gewährleistet, wenn nach und nach alle konventionellen Kraftwerke vom Netz gehen? Diese Frage stellen sich viele Industrie- und Gewerbeunternehmen auch im Rheinischen Revier. Im Verbundvorhaben „QUIRINUS Control“ untersuchen 17 Partner aus Wirtschaft und Wissenschaft diese Fragestellung und entwickeln ein Monitoring-System, das nahezu in Echtzeit die Stromversorgung unter den sich verändernden Bedingungen analysiert und Antworten liefern soll, wie auch künftig die gewohnt hohe Versorgungsqualität erhalten bleiben kann.

Erneuerbare Energien
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Die Netzstabilität im deutschen Stromsektor ist seit Jahrzehnten sehr hoch. Konventionelle Atom-, Gas- oder Kohlekraftwerke haben bislang dafür gesorgt, dass der Strom Tag und Nacht verlässlich fließt. Dieses System wird durch die Energiewende umgekrempelt. Eine Vielzahl von Kleinanlagen basierend etwa auf Wind- oder Solarenergie löst die großen, zentralen Kraftwerke zunehmend ab. Diese neuen Energiequellen speisen den Strom jedoch dezentral und dynamisch in die Verteilnetze ein. Dadurch können Spannungsqualitätsprobleme entstehen, die zu teils gravierenden Folgen für Unternehmen aber auch Betreiber kritischer Infrastruktur führen können.

Hier setzt das Verbundvorhaben „QUIRINUS Control“ an. Unter der Federführung der Forschungsgemeinschaft für elektrische Anlagen und Stromwirtschaft entwickeln 17 Partner aus Wirtschaft und Wissenschaft ein Monitoring-System, das nahezu in Echtzeit die Stromversorgung an bis zu 300 Hotspots bei Verteilnetzbetreibern, Unternehmen sowie Betreibern kritischer Infrastruktur im Rheinischen Revier erfasst. Mithilfe künstlicher Intelligenz werden die Daten anschließend ausgewertet, um zu ermitteln, wie sich die Versorgungsqualität bei zunehmend dezentraler und schwankender Stromerzeugung verändert. Ziel ist es, daraus Lösungen abzuleiten, wie das hohe Qualitätsniveau bei der Stromversorgung künftig gewährleistet und sogar verbessert werden könnte.

Mit „QUIRINUS Control“ schärft das Rheinische Revier sein Kompetenzprofil auf dem Gebiet der Versorgungssicherheit und -qualität. Ein regionales Energienetz mithilfe eines intelligenten Monitoring-Systems zu optimieren, ist deutschlandweit bisher einmalig.

  • Status: bewilligt

  • Durchführungsort: Das Projekt wird unter anderem vom „QUIRINUS Forum“ in Elsdorf-Heppendorf aus koordiniert. Der lokale Schwerpunkt des Projektes liegt im Rheinischen Revier. Beteiligt sind hier Partner aus den Städten bzw. Kreisen Aachen, Düren, Köln und Rhein-Erft. Darüber hinaus sind Partner aus Hamburg sowie den Kreisen Borken und Rastatt involviert.

  • Durchführungszeitrahmen:  01.06.2022 bis 01. 05.2026

  • Programmlinie: SofortprogrammPLUS

  • Gesamtbudget: circa 7,3 Mio. Euro
  • Bocholter Energie- und Wasserversorgung GmbH, Bocholt
  • Energiewirtschaftliches Institut an der Universität zu Köln gGmbH (EWI), Köln
  • envelio GmbH, Köln
  • Forschungsgemeinschaft für Elektrische Anlagen und Stromwirtschaft e.V., Aachen
  • Fraunhofer IEG, Jülich
  • Gridhound GmbH, Aachen
  • Leitungspartner GmbH, Düren
  • morEnergy GmbH, Hamburg
  • Regionetz GmbH, Aachen
  • Rheinische NETZgesellschaft mbH, Köln
  • RWE Power AG, Köln
  • RWTH Aachen University, Aachen
  • SME Management GmbH, Elsdorf (assoziiert)
  • SOPTIM AG, Aachen
  • Stadtwerke Brühl GmbH, Brühl
  • Stadtwerke Bühl GmbH, Bühl
  • Technische Hochschule Köln, Köln
Weitere Projekte

Steckbrief

Beitrag für Bürgerinnen und Bürger

Sicherung bestehender und Schaffung neuer Arbeitsplätze, Entstehung neuer bzw. veränderter Berufs- und Ausbildungsfelder

Nutzen für den Wirtschaftsstandort

Sicherung von Produktionskontinuität und Daseinsvorsorge, Erhalt und Ausbau der Attraktivität des Rheinischen Reviers als prosperierende Wirtschaftsregion, Bildung eines Kompetenz-Clusters von Partnern aus Wirtschaft und Wissenschaft im Bereich Versorgungssicherheit und -qualität

Beitrag zum Klima- und Umweltschutz

Optimierung des Ausbaus des regionalen Energiesystems, Beitrag zur Akzeptanz der Erneuerbaren Energien, aktive Integration der Industrie in regionale Klimaschutzaktivitäten

Themen

Energiewende, Klimaschutz, Versorgungssicherheit, Erneuerbare Energien

Kontakt

Jan Christoph Kahlen

Forschungskoordinator FGH e.V.

0621 976807-14

Eule