Zukunftsfähige Industrie

Jülich: Gewerbegebiet der Zukunft

In Jülich entsteht auf einer Fläche von 52 Hektar - das sind circa 73 Fußballfelder - ein innovatives und nachhaltiges Gewerbegebiet: der Brainergy Park. Dort werden Wirtschaftsunternehmen, Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler zusammen mit Energieversorgungsunternehmen an den Themen Energie, insbesondere Wärmeversorgung, Digitalisierung und Bioökonomie arbeiten. Diese dynamische Arbeitswelt soll Schnittstellenaktivitäten zwischen Forschung und Wirtschaft ermöglichen sowie Impulse für Neugründungen setzen. Der Brainergy Park ist mit dem Brainergy Hub die Antwort auf die Herausforderungen der Energiewelt von Morgen.

Visualisierung einer Luftaufnahme des zukünftigen Brainergy Hub mit Terrasse und Wasserfläche daneben, umgeben von weiteren Gebäuden des Brainergy Village
© BrainergyPark Jülich/ Architekturvisualisierung Matzerath

Klimaneutrales Wirtschaften und nachhaltige Arbeitsplätze liegen im Fokus des Brainergy Parks. An dem interkommunalen Technologie- und Gewerbepark beteiligen sich drei Gesellschafterkommunen: Jülich, Niederzier und Titz sowie der Kreis Düren.  Durch die Kooperation mit dem Forschungszentrums Jülich und weiterer starken Partner aus Wissenschaft und Wirtschaft entwickelt sich im Rheinischen Revier ein Raum für Unternehmensgründungen, Ansiedlungen und technologische Neuentwicklungen in den Bereichen Energie und Digitalisierung.

Die Energieversorgung erfolgt mit einem hohen Anteil an regenerativen Energiequellen durch ein intelligentes Energiemanagement. Der Brainergy Park schafft ein Gewerbegebiet, das auf einem nachhaltigen und nahezu fossilfreien Wärmeversorgungssystem basiert: dem Low-Ex-Netz. Hierbei handelt es sich um ein Niedrigtemperatur-Netz. Im Vergleich zu herkömmlichen Fernwärmenetzen mit höheren Durchlauftemperaturen ist das Low-Ex-Netz effizienter, da die Wärmeverluste geringer sind. Außerdem können ansässige Unternehmen Abwärme auf einem sehr niedrigen Temperaturniveau aus Gebäuden, Abwasser, Serverräumen oder Industrieanlagen in das Leitungssystem des Netzes einspeisen und somit wieder in die Versorgung integrieren.

Als Herzstück des Transferbereichs im Brainergy Park entsteht ein rund 10.000 Quadratmeter großer Zentralbau: der Brainergy Hub. Die angesiedelten Unternehmen erhalten im Brainergy Park die Möglichkeit, an dem Wärmesystem in Form eines Reallabors eigene Entwicklungen auszuprobieren und weiterzuentwickeln.

  • Status: bewilligtes Projekt

  • Durchführungsort: Der Durchführungsort befindet sich in Jülich. Neben der Stadt Jülich sind die Gesellschafterkommunen Niederzier und Titz sowie der Rurkreis Düren-Jülich an der Umsetzung des interkommunalen Gewerbegebietes ebenfalls beteiligt.

  • Durchführungszeitrahmen:  Erste Phase: ab Mai 2020 (bezieht sich auf die Machbarkeitsprüfung des Energieversorgungssystems und des Brainergy Hub)  / Zweite Phase: ab Oktober 2021 (bezieht sich auf STARK, StartUp-Village)

  • Programmlinie: Strukturhilfemittel für vom Braunkohletagebau geprägte Gebiete, Projektförderung im Rahmen der Sofortprogramme des Landes NRW / STARK

  • Projektvolumen & Fördervolumen:  Sofortprogramme des Landes NRW: 3,4 Mio. Euro Fördervolumen von insgesamt 3,8 Mio. Euro Projektvolumen / STARK: 6,3 Mio. Euro Fördervolumen von insgesamt 7,0 Mio. Euro Projektvolumen
  • Forschungszentrum Jülich GmbH
  • Fachhochschule Aachen, Campus Jülich
  • Deutsches Zentrum für Luft- und Raumfahrt e.V., Köln
  • RWTH Aachen
  • Fraunhofer-Gesellschaft zur Förderung der angewandten Forschung, München
  • E.ON Energy Research Center, Aachen
  • Stadtwerke Jülich GmbH, Jülich
  • E.ON Energy Solutions GmbH, Essen
  • STAWAG-Stadtwerke Aachen Aktiengesellschaft, Aachen
  • ATC-Aldenhoven Testing Center of RWTH Aachen University GmbH, Aldenhoven

Wie können wissenschaftliche Projektpartner stabil und langfristig vernetzt und die Öffentlichkeit grundlegend und detailliert über die Entwicklung des Brainergy Parks Jülich informiert werden? Diese Fragen standen im Mittelpunkt einer Kommunikationsmatrix, die von September 2018 bis Dezember 2019 entwickelt wurde. Gefördert wurde dieses Projekt im Rahmen des Modellvorhabens „Unternehmen Revier“ durch das Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz.

  • Der Brainery Park baut eine eigene Energiezentrale auf. Die Errichtung eines Wärmenetzsystems zur Wärme- und Kälteversorgung wird durch ein lokales Windrad und PV-Flächen versorgt, sodass in weiten Teilen des Jahres nur regenerativer Strom verbraucht wird. Die Energiezentrale sorgt durch die Installation von Groß-Wärmepumpen, Luftwärmetauscher und einem Eisspeicher für ganzjährig konstante Vorlauftemperaturen im Low-Ex-Netz. Die durch die Wärme- und Kälteversorgung am Brainergy Park verursachten CO₂-Mengen können damit um 95 Prozent reduziert werden.  

  • Status: bewilligt, finanziert mit der Bundesförderung für effiziente Wärmenetze (BEW), (Fördersumme nicht Teil der bereitgestellten Strukturmittel)

  • Durchführungszeitrahmen: 17.03.2023 bis 16.03.2027

  • Zuwendungsrahmen: 19,3 Mio. Euro
  • Ziel: Machbarkeitsprüfung und Vorplanung eines innovativen und maximal regenerativen Energieversorgungssystems für das gesamte Gewerbegebiet

  • Status: Ein interdisziplinärer Planungswettbewerb für den Brainergy Hub wurde erfolgreich abgeschlossen. Eine mögliche technische Ausführung des Energiesystems wurde vor dem Hintergrund einer plausiblen Aufsiedlungskulisse entwickelt. Diese wird aktuell auf ein mögliches Betreibermodell hin überprüft.

  • Durchführungszeitrahmen: 05/2020 bis 12/2022

  • Projektvolumen: 3,8 Mio. Euro (3,4 Mio. Euro Fördervolumen)

  • Ziel: Aufbau einer Startup-Community im Brainergy Park Jülich, bevor der Zentralbau Brainergy Hub errichtet wird

  • Status: bewilligt

  • Durchführungszeitrahmen: 10/2021 bis 09/2025

  • Projektvolumen: 7,0 Mio. Euro (6,3 Mio. Euro Fördervolumen)
  • Ziel: Aufbau eines Innovations- und Gründungszentrums zur Belebung von Technologietransfer und Gründungsaktivitäten in der Region, ausgestattet mit Simulationsfläche und Demonstrationsplattform für das Energiemanagement der Zukunft

  • Status: bewilligt

  • Durchführungszeitrahmen: 20.11.2023 bis 19.11.2027

  • Programmlinie: SofortprogrammPlus
  • Projektvolumen & Fördervolumen: 67,5 Mio. Euro 
Weitere Projekte

Steckbrief

Beitrag für Bürgerinnen und Bürger

4.000 neue Arbeitsplätze, Ansiedlung von Unternehmen, Gründungen und Forschungstransfer-Einrichtungen, Stärkung der Lebensqualität der Region und Sicherung optimaler Standortbedingungen für junge Familien

Nutzen für den Wirtschaftsstandort

Technologietransfer aus der vor Ort vertretenen Wissenschaft und Forschung, Ansiedlung von technologieintensiven Unternehmen, Unternehmensneu- bzw. -ausgründungen

Beitrag zum Klima- und Umweltschutz

Gewerbegebiet mit nachhaltigem und nahezu CO₂-freien Wärmeversorgungssystem

Themen

Neue Energien, Energiewende, Wärmewende, Raumplanung, Wärmenetze, Digitalisierung, Start-up

Kontakt

Frank Drewes
Brainergy Park Jülich


Prof. Dr.-Ing. Bernhard Hoffschmidt
Brainergy Park Jülich