Energiesystem der Zukunft

Vom Energieverbraucher zum Erzeuger: Bauhof Jüchen

Er soll mehr Energie liefern als er verbraucht: der energieautarke Bauhof in Jüchen. Der Neubau soll nicht nur klima- und ressourcenschonend gebaut werden, sondern durch innovative Gebäudetechnik auch einen CO2-neutralen Betrieb ermöglichen. Energetische Selbstversorgung unter anderem durch Solarstrom und eine Biomasse-Heizung – das soll den Bauhof langfristig fit für die Zukunft machen. Konzipiert wird deshalb schon jetzt für die nächsten 50 Jahre. Die Stadt Jüchen will mit der Liegenschaft zum Vorbild für andere Kommunen werden und zeigen, was in Sachen Klimaschutz und Nachhaltigkeit alles möglich ist. Ein Grundstück für das Vorzeigeprojekt gibt es bereits. Das vorgesehene Areal an der Robert-Bosch-Straße nahe des Gewerbegebiets liegt verkehrsmäßig zentral.

Mitarbeiter vom Bauhof zerkleinert Äste mit Häcksler
© dieter76 – stock.adobe.com

Wie können Kommunen bei Klimaschutz und Nachhaltigkeit besser werden? Die Stadt Jüchen sieht in ihrem künftigen Baubetriebshof eine der Antworten auf diese Frage. Die Heizung soll beispielsweise mit Biomasse betrieben werden. Denn Biomasse in Form von Strauch- und Grünschnitt fällt bei der Pflege der städtischen Grünflächen ohnehin jede Menge an. Darüber hinaus ist eine Kooperation mit Schloss Dyck und landwirtschaftlichen Betrieben der Region geplant, die ihren Holzschnitt als regenerativen Brennstoff zur Verfügung stellen.

Bereits beim Bau des Komplexes kommen nachhaltige Materialien aus der Region zum Einsatz. Außerdem ist es geplant, wo möglich, Regen- statt Frischwasser zu nutzen. Die Fassaden werden begrünt, was Schadstoffe bindet und das Gebäude zusätzlich isoliert. Bei der Planung sollen also Entwicklungen der kommenden Jahrzehnte berücksichtigt werden. Erneuerbaren Strom will der Bauhof unter anderem aus Erdwärme oder einer eigenen Photovoltaikanlage beziehen – und ihn unmittelbar verwenden, um die E-Fahrzeuge des Fuhrparks aufzuladen.

Und wenn die Mitarbeitenden gerade Feierabend haben und der Bauhof den ganzen selbst produzierten Strom nicht mehr benötigt? Dann spielt möglicherweise gerade die Big Band des Gymnasiums Jüchen ein Konzert in der Peter-Giesen-Halle oder einer anderen städtischen Liegenschaft. Eine eigene Energie-Steuerungszentrale des Bauhofs verteilt dann den Strom bei Bedarf auf andere Stadtgebäude.

  • Status: bewilligt

  • Durchführungsort: Jüchen

  • Durchführungszeitrahmen: 12.10.2023 bis 31.10.2025

  • Programmlinie: Starterpaket Kernrevier

  • Fördervolumen: 2,7 Mio. Euro
Weitere Projekte

Steckbrief

Beitrag für Bürgerinnen und Bürger

Erhalt von Arbeitsplätzen, neue Ausbildungsplätze in den Bereichen Natur-, Umwelt- und Klimaschutz

Nutzen für den Wirtschaftsstandort

Versorgung von Haushalten und Unternehmen aus dem Einzugsgebiet mit erneuerbaren Energien

Beitrag zum Klima- und Umweltschutz

Nutzung regional gewonnener erneuerbarer Energien, Erhöhung des Anteils der erneuerbaren Energien am Energiemix

Themen

Energiewende, Klimaschutz, Versorgungssicherheit, nachhaltiges Bauen, Stoffkreislauf, Kreislaufwirtschaft, Cradle-to-Cradle, Ressourceneffizienz

Kontakt

Miro Rafaneli
Baubetriebshof Jüchen