Zukunftsfähige Industrie
Künstliche Sonne sorgt für grünen Kraftstoff
Die Bundesregierung hat 2020 im „Strukturstärkungsgesetz Kohleregionen“ die Einrichtung des DLR Instituts für Future Fuels in Jülich beschlossen. Es erforscht und entwickelt Verfahren, um im großen Stil erneuerbare Kraftstoffe aus Sonnenenergie zu erzeugen. Das Institut nutzt dazu den Jülicher Hochleistungsstrahler Synlight – die größte künstliche Sonne der Welt. Dahinter steht die Vision, zukünftig mit neuen Technologien in sonnenreichen Regionen der Erde große Mengen an flüssigen Kraftstoffen auf Basis konzentrierter Solarenergie (solare Kraftstoffe) zu erzeugen, die dann nach Europa importiert werden können.
Spätestens ab 2030 benötigt Deutschland für die Verkehrswende den Import erneuerbarer Energien, um fossile Kraftstoffe durch CO2-arme Alternativen zu ersetzen. Grüne Kraftstoffe auf Basis konzentrierter Solarenergie können kurzfristig helfen, CO2-Emissionen zu reduzieren, indem solare und fossile Kraftstoffe gemischt werden. Der Vorteil ist, dass man auf diese Weise bereits vorhandene Strukturen zur Verteilung nutzen kann. Mittel- bis langfristig können solare Kraftstoffe fossile Kraftstoffe ersetzen, für die es absehbar keine Alternativen z. B. in Form von Elektromobilität gibt. Das ist z. B. in der Luft- und Schifffahrt oder im Schwerlastverkehr der Fall.
Für das Institut für Future Fuels besteht die Herausforderung darin, die notwendigen nachhaltigen Rohstoffe kostengünstig bereitzustellen und effizient in Kraftstoffe umzuwandeln. Eine Integration in großtechnische Raffinerien muss noch erfolgen, damit die Vision von Solar-Raffinerien zur Erzeugung von grünen Kraftstoffen Wirklichkeit wird.
- Status: in der Umsetzung
- Durchführungsort: Jülich
- Durchführungszeitrahmen: Der Aufbau des Instituts soll drei Jahre dauern. Danach soll es dauerhaft bestehen.
- Programmlinie: SofortprogrammPLUS
- Projektvolumen & Fördervolumen: Das DLR Institut für Future Fuels ist eine verstetigte Forschungseinrichtung, deren jährliches Budget von 11,1 Mio. Euro zu 90 % aus Bundes- und zu 10 % aus Landesmitteln finanziert wird. Zur Etablierung werden von NRW zusätzlich 20 Mio. Euro für Baukosten und 10 Mio. Euro für wissenschaftliche Investitionen über das SofortprogrammPlus bereitgestellt.
- Forschungszentrum Jülich
- RWTH Aachen
- Kreis Düren
- aix process, Aachen
- Brainergy Park, Jülich
- WPX, Troisdorf
- Protarget, Köln
- Elino, Düren
- Synhelion Deutschland, Bergisch Gladbach
- Weck Glas, Bonn
- Yncoris, Hürth
- Nova Institut, Hürth
- WZR, Rheinbach
- Grillo, Duisburg
- FVE, Aachen
- DHL, Bonn
- TSK Flagsol, Köln
- CSP Services, Köln
- plantIng GmbH, Hürth
- Hilger GmbH, Wipperfürth
- Lanxess AG, Köln
- Steag energy services GmbH, Essen
- neo hydrogen sensors GmbH, Neuss
- Uniper, Düsseldorf