Innovative Mobilitätslösungen

Staffellauf im Straßengüterverkehr

In der Leichtathletik laufen in einer Staffel mehrere Sportler nacheinander und geben den Stab von einem zum anderen Läufer weiter. Die vorgegebene Distanz kann auf diese Weise viel schneller zurückgelegt werden, als es einem einzelnen Athleten möglich ist. Das Prinzip des Staffellaufs auf die Logistik zu übertragen, ist nicht neu. Bereits heute ist es gängige Praxis, dass sich zwei Lkw zwischen zwei Standorten treffen, ihre Anhänger tauschen und sich wieder auf den Weg zurück zum eigenen Depot machen. Genau hier setzt das Projekt STAFFEL an. Auf einer Internetplattform werden die Langstrecken des Straßengüterverkehrs in Teilstrecken zerlegt, die von verschiedenen Speditionen übernommen werden. Die ersten Feldversuche mit regionalen Transportunternehmen werden im Rheinischen Revier umgesetzt.

zwei Arbeiter in orangefarbenen Signalanzügen gehen an Schienen entlang
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Werden Güter über die Straße transportiert, müssen die Fahrerinnen und Fahrer gesetzlich vorgeschriebene Ruhezeiten einhalten, zur Sicherheit für sich und andere. Die Pausen verlängern die Transportzeit. Dazu kommt, dass der Parkraum für Lkw begrenzt ist und oft führt die Stellplatzsuche zu Lenkzeitüberschreitungen, zusätzlichem CO₂-Ausstoß und verstopften Straßen. Häufig werden die Fahrzeuge vor lauter Parkplatznot am Straßenrand abgestellt, was zu Verkehrsbehinderungen oder Unfällen führen kann. All das kann vermieden werden, indem der Trailer am Ende der Lenkzeit an einen ausgeruhten Fahrer übergeben wird.

Gemeinsam entwickeln die Projektpartner eine KI-gestützte Plattform, die einen effizienteren und für alle Beteiligten wesentlich entspannteren Staffelverkehr ermöglichen soll. Hierbei werden die Langstrecken mithilfe von KI in einzelne Teile zerlegt, die über einen Marktplatz zwischen Speditionen und Frachtführern anhand von Echtzeitdaten, wie zum Beispiel aktuellen Staus, vermittelt werden.

Auf der KI-gestützten Plattform haben sowohl Speditionen als auch Transportunternehmen die Möglichkeit ihre Dienstleistungen anzubieten oder nach entsprechenden Kapazitäten zu suchen. Zusätzlich zum Marktplatz sollen auf der Plattform perspektivisch weitere Services für die Fahrer integriert werden, wie Hotelreservierungen oder Hilfe bei der Parkplatzsuche. Langfristig soll das Projekt zur Entwicklung und Stärkung der Logistikdienstleistungsbranche im Rheinischen Revier beitragen. 

  • Status: bewilligt

  • Durchführungsort: Rheinisches Revier

  • Durchführungszeitrahmen: 01.12 2021 bis 31.05.2024

  • Programmlinie: Bundesprojekt mFUND

  • Fördervolumen: rd. 2 Mio. Euro, davon 74 Prozent Förderung durch das Bundesministerium für Digitales und Verkehr
Weitere Projekte

Steckbrief

Beitrag für Bürgerinnen und Bürger

Verringerung des Lkw-Verkehrs, Reduzierung von Unfallgefahren

Nutzen für den Wirtschaftsstandort

Stärkung der Logistikbranche im Rheinischen Revier, schnellerer Warentransport

Beitrag zum Klima- und Umweltschutz

Verringerung der CO2-Belastung

Themen

Staffelverkehr, Logistik, Logistikdienstleistung, Internetplattform, KI, Wechselaufbauten, Sattelauflieger, gesetzliche Ruhepausen, Straßengüterverkehr

Kontakt

Tobias Schröer, M.Sc.
FIR an der RWTH Aachen