Neue Maßnahmen für Innovation und Bildung

Neue Strukturen für die Bioökonomie

Das Rheinische Revier hat die besten Voraussetzungen, um zu einer Modellregion der nachhaltigen und wettbewerbsfähigen Bioökonomie zu werden. Hier gibt es innovative Firmen und eine breit gefächerte Forschungslandschaft. Durch den vorgezogenen Kohleausstieg ist es wichtig, Entwicklungsprozesse zu beschleunigen. Genau hier setzt der Graduiertencluster an. Um die Herausforderungen des bioökonomischen Strukturwandels zu bewältigen, werden im Rahmen der Promotion komplexe Probleme interdisziplinär gelöst. Bei den von den Doktorandinnen und Doktoranden bearbeiteten Innovationsfeldern wird nicht nur die bioökonomische Forschung gefördert, sondern auch Möglichkeiten mitgedacht, wie die Ergebnisse wirtschaftlich umgesetzt werden können. Grenzen zwischen Disziplinen, Akteurinnen und Akteuren und Kompetenzfeldern aufbrechen, um eine nachhaltige Bioökonomie im Revier zu realisieren – das ist AUFBRUCH. Der Graduiertencluster gehört zu den Ankerprojekten, die den Strukturwandel maßgeblich vorantreiben.

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Zukunftsfähige Industrie

Recyceltes Aluminium im Stoffkreislauf

Kennen Sie die Speira GmbH? Nur wenigen Branchenfremden ist das Unternehmen ein Begriff und doch ist es ein „Hidden Champion“ – ein „versteckter Gewinner“. Denn die Grevenbroicher Firma ist eine Vertreterin der starken Aluminium-Industrie im Rheinischen Revier und ein Global Player. Speira produziert unter anderem Aluminium-Bänder für Auto-Karosserien und beliefert alle führenden Automobilhersteller. Auch als Verpackungsmaterial, im Schiffbau oder für Batteriesysteme sind die Produkte des Unternehmens begehrt. Doch die Verfügbarkeit von Aluminium ist begrenzt. Um die Nachfrage langfristig decken zu können, muss recycelt werden. Dafür haben Speira, der Rhein-Kreis Neuss und die RWTH Aachen das Projekt „ALU-Valley 4.0“ ins Leben gerufen. 

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Standortmarketing und Ansiedlungsförderung

Marketing für das Rheinische Revier

Zum attraktiven Standort und Sprungbrett für zukunftsorientiertes Wirtschaften soll das Rheinische Revier werden. Damit dieser Prozess richtig in Gang kommt, müssen sich neue Industrien und Gewerbe etablieren. Erneuerbare Energien und digitale Technologien werden dabei eine zentrale Rolle spielen, denn die Wirtschaft im Rheinischen Revier stellt sich in Richtung Klimaneutralität und ohne Braunkohle neu auf. NRW Global Business ist die Gesellschaft für Außenwirtschaftsförderung von Nordrhein-Westfalen. Sie sucht im Rheinischen Revier nach Wirtschaftsflächen für die Unternehmen der Zukunft und macht im Ausland Werbung für das Rheinische Revier als Standort. So kurbelt sie den Aufbruch in ein neues Technologiezeitalter kräftig an.

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Digitalisierung

Wie digitale Logbücher Chemie-Tanks sicherer machen

Im Sommer 2021 bestimmt eine Explosion in einem Chempark in NRW die Nachrichten. Sieben Menschen kommen ums Leben, weitere werden verletzt. Ursache war eine ungewollte Reaktion von Chemikalien. Trotz umfassender Sicherheitsmaßnahmen schwingt ein Restrisiko in der täglichen Arbeit der Chemieindustrie immer mit. Das betrifft auch die Logistik der Branche. Bevor Tanks mit neuen Chemikalien befüllt werden, müssen sie aufwendig und fachgerecht gereinigt werden. Dieser Prozess wird bisher analog auf Papierbasis dokumentiert. Um seine Fehleranfälligkeit noch weiter zu minimieren, entsteht eine Technologie, die verifizierbare elektronische Reinigungszertifikate für die chemische Industrie in Europa ermöglicht.

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Bestandsentwicklung

Mönchengladbach im Umbruch – weniger Manchester, mehr Oxford

Mönchengladbach war einst als einer der zentralen Standorte für die Textilindustrie in Deutschland bekannt. Das brachte der Stadt den Beinamen „Rheinisches Manchester“ ein. Jetzt will die einzige Großstadt im Rheinischen Revier den Wandel anpacken, weg vom Image als Arbeitermetropole hin zum modernen Hochschulstandort mit hohem Innovationspotential. Weniger Manchester und ein bisschen mehr Oxford soll es also sein. Ein wichtiger Meilenstein auf diesem Weg: der Wissens- und Innovationscampus, der auf dem Gelände des ehemaligen Polizeipräsidiums entsteht. Hier soll ein neuer Ort für die fruchtbare Zusammenarbeit zwischen Wissenschaft und Wirtschaft, aber auch für neue Bildungs-, Kultur- und Freizeitangebote geschaffen werden.

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Ressourcen und nachhaltige Stoffströme

Nachhaltig bauen am Tagebaurand

Das Rheinische Revier will Modellregion für Kreislaufwirtschaft und die Energiewende werden. Um dieses Ziel zu erreichen, muss schon bald jeder Neubau in der Region weitgehend klimaneutral sein. Darüber hinaus soll der gesamte Gebäudebestand bis 2050 klimaneutral umgebaut werden. Eine Mammutaufgabe, bei deren Bewältigung auch die Kommunen als wichtiger Auftraggeber der Baubranche gefragt sind. Städte und Gemeinden im Umfeld des Tagebaus Garzweiler gehen nun mit gutem Beispiel voran. Mit dem Projekt „Exzellenzregion Nachhaltiges Bauen“ wollen sie das umwelt- und ressourcenschonende Bauen in der Region deutlich stärken. Unter anderem sollen in Jüchen, Mönchengladbach, Titz und Erkelenz kommunale Bauten als Modellprojekte für nachhaltiges Bauen entstehen. Die Exzellenzregion Nachhaltiges Bauen gehört zu den Ankerprojekten, die den Strukturwandel maßgeblich vorantreiben.

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Grün-blaue Infrastrukturen und Klimaresilienz

Wie fließt’s jetzt weiter?

Wie wirkt sich der Kohleausstieg auf den Grundwasserspiegel aus? Wird die Erft zukünftig mehr oder weniger Wasser führen? Und wie sieht es mit dem Hochwasserschutz aus? Die Wasserwirtschaft spielt eine entscheidende Rolle im Strukturwandel. Jahrzehntelang wurde das Grundwasser abgepumpt, um die Braunkohleförderung zu ermöglichen. Nach dem Ende des Tagebaus entsteht eine Seenlandschaft im Rheinischen Revier und der Grundwasserspiegel wird wieder ansteigen. Expertinnen und Experten können bereits heute vorhersagen, welche Veränderungen das mit sich bringen wird. Verantwortlich für die Wasserwirtschaft im Rheinischen Revier ist der Erftverband. Mit einer breit angelegten Kommunikationsstrategie wird er über das Thema Wasser informieren – als Entscheidungsgrundlage für Politik und Verwaltung und Information für Bürgerinnen und Bürger.

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Digitalisierung

Ein Zwilling für die Abwasserkanäle

Das Duschwasser gurgelt im Abfluss, die Toilettenspülung ist schnell gedrückt und das Schmutzwasser von Spül- und Waschmaschine wird direkt per Schlauch abgeleitet – für uns ist es selbstverständlich, dass das Abwasser in einem unterirdischen Kanalsystem verschwindet. Doch auch Abwasserkanäle altern und zeigen Ermüdungserscheinungen. Instandhaltungsarbeiten werden meist erst dann durchgeführt, wenn es Probleme gibt. Und das ist oft mit großem Aufwand verbunden. Das interdisziplinäre Projekt KaSyTwin hilft beim Management der Kanalinfrastruktur mit fortschrittlichen Datenanalysen und einem digitalen Zwilling. So wird die Zuverlässigkeit und Widerstandsfähigkeit von Abwassersystemen erhöht, öffentliche Dienstleistungen verbessert und die Umwelt geschont.

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Innovative Mobilitätslösungen

Von Smartphone zu Smart.TRAM

In der Medizin ist ein minimalinvasiver Eingriff eine Operation, bei der die Einschnittstelle und damit die Verletzung so klein wie möglich gehalten wird. Mit einem ähnlichen Ansatz entwickelt die RWTH Aachen im Projekt Smart.TRAM eine Technologie für die Kontrolle von städtischen Schienennetzen. Statt aufwändige und genehmigungspflichtige Messtechnik am Fahrwerk nachzurüsten, kommen mobile Messsysteme und Smartphones zum Einsatz – kostengünstig, einfach zu montieren und eben minimalinvasiv. Schäden am Gleissystem können so digital erfasst und lokalisiert werden. Bereits jetzt hat das Vorhaben mit der Rurtalbahn, dem Verband Deutscher Verkehrsunternehmen (VDV) und der Verkehrsgesellschaft Frankfurt am Main namhafte Unterstützung.

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Innovative Mobilitätslösungen

Selbstfahrend auf die Schiene

Lille machte es vor. In der nordfranzösischen Großstadt wurde 1983 die erste fahrerlose U-Bahn in Betrieb genommen. Inzwischen gibt es weltweit mehr als 60 U-Bahnsysteme, die vollautomatisch über eine zentrale Leitstelle gesteuert werden. In Deutschland war Nürnberg die erste Stadt, die autonome U-Bahnen einsetzte. Ab 2008 befördern hier zwei U-Bahn-Linien befördern werktags rund 200.000 Fahrgäste. Ein U-Bahn-System ist ein überschaubares und geschlossenes System, das mit Kamera- und Radarsystemen gut überwacht werden kann. Auch im Schienenverkehr der Bahn sollen zukünftig autonome Züge eingesetzt werden. Das Projekt DEFACTO ermöglicht die Automatisierung der Schritte zwischen Software-Entwicklung und Übertragung auf das Zielfahrzeug. So bleibt die Bahn konkurrenzfähig zu autonomen Straßenfahrzeugen und kann ihren Beitrag zur Verkehrsverlagerung leisten.

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